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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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sie«, sagte Tindwyl leise, während sie auf ihn zutrat.
    Sazed stellte sich ihr entgegen und senkte den Blick. »Vielleicht nicht so sehr, wie ich es eigentlich tun sollte.«
    »Nein«, sagte Tindwyl. »Das sehe ich. Du verwirrst mich, Sazed. «
    »Dazu scheine ich großes Talent zu besitzen.« »Du siehst müde aus. Wo ist dein Bronzegeist?«
    Plötzlich spürte Sazed die Erschöpfung. Bisher hatte er sie nicht beachtet, aber bei Tindwyls Worten schien sie wie eine Welle über ihn hereinzubrechen.
    Er seufzte. »Ich habe den größten Teil meiner Wachsamkeit auf der schnellen Reise nach Luthadel verbraucht. Ich wollte so rasch wie möglich hier eintreffen …« Seine Studien hatte er in der letzten Zeit vernachlässigt. Angesichts all der Schwierigkeiten in der Stadt und dem Eintreffen der Flüchtlinge war ihm kaum mehr Zeit dazu verblieben. Außerdem hatte er den durchgepausten Text bereits abgeschrieben. Seine weitere Arbeit würde es erfordern, dass er nach Hinweisen und Querverweisen in anderen Werken suchte. Vermutlich würde er nicht einmal genug Zeit haben, um …
    Er runzelte die Stirn, als er Tindwyls seltsamen Blick bemerkte.
    »In Ordnung«, sagte sie und seufzte. »Zeige es mir.«
    »Was soll ich dir zeigen?«
    »Das, was du gefunden hast«, sagte sie. »Die Entdeckung, wegen
der du quer durch zwei Dominien gerannt bist. Zeig sie mir.«
    Plötzlich schien alles heller zu werden. Seine Müdigkeit und sogar seine Sorgen verschwanden. »Das würde ich liebend gern tun«, sagte er leise.

    Wieder eine Arbeit, die ich gut erledigt habe, beglückwünschte Weher sich selbst, als er sah, wie die beiden Terriser das Lagerhaus verließen.
    Die meisten Menschen – sogar die meisten Adligen – verstanden nichts vom Besänftigen. Sie glaubten, es sei eine Art von Gedankenkontrolle, und selbst diejenigen, die mehr wussten, waren der Ansicht, das Besänftigen sei etwas höchst Aufdringliches und Schreckliches.
    So hatte Weher es nie gesehen. Dem Besänftigen wohnte nichts Bedrängendes inne. Falls es doch so sein sollte, dann war jeder andere Kontakt mit einem fremden Menschen ebenso aufdringlich. Wenn das Besänftigen in der rechten Weise geschah, stellte es keine größere Belästigung einer anderen Person dar als der tiefe Ausschnitt am Kleid einer Frau oder ihre herrschsüchtige Stimme. All das rief allgemeine, verständliche und – was das Wichtigste war – natürliche Reaktionen hervor.
    Man nehme zum Beispiel Sazed. War es etwa »aufdringlich«, einem Menschen die Müdigkeit zu nehmen, damit er sich besser um die Verletzten kümmern konnte? Was war falsch daran, seine Schmerzen ein wenig zu lindern, so dass er mit dem Leid der anderen besser umgehen konnte?
    Tindwyl war ein noch besseres Beispiel. Vielleicht würde manch einer Weher als übergriffig bezeichnen, weil er ihr Verantwortungsbewusstsein und ihre Enttäuschung besänftigt hatte, als sie Sazed gesehen hatte. Doch Weher hatte die anderen Gefühle, welche die Enttäuschung überlagerten, nicht hervorgerufen. Gefühle wie Neugier, Respekt, Liebe.
    Nein, wenn es sich beim Besänftigen um reine Gedankenkontrolle
handeln würde, dann hätte sich Tindwyl von Sazed abgewendet, sobald die beiden aus Wehers Einflussbereich herausgetreten waren. Doch Weher wusste, dass sie das nicht tun würde. Es war eine überaus wichtige Entscheidung gefällt worden, aber Weher hatte sie nicht für Tindwyl getroffen. Dieser Augenblick hatte sich schon seit Wochen angebahnt, und er wäre auch ohne Weher eingetreten.
    Er hatte bloß dafür gesorgt, dass es früher geschah.
    Lächelnd warf Weher einen Blick auf seine Taschenuhr. Es blieben ihm noch einige Minuten. Er lehnte sich in seinem Sessel zurück und sandte eine allgemeine Besänftigungswelle aus, mit der er den Schmerz und Kummer der Flüchtlinge linderte. Da es so viele waren, konnte er nicht ihre einzelnen Gefühle beeinflussen. Zwar würden sich einige etwas benommen fühlen, wenn er mit seiner inneren Kraft stark gegen sie drückte, aber für die Gruppe als Ganzes war es eine gute Sache.
    Er las nicht in seinem Buch. Er verstand nicht, wie Elant so viel Zeit mit Büchern verbringen konnte. Sie waren schrecklich langweilig. Er konnte sich nur dann zum Lesen zwingen, wenn niemand in der Nähe war. Also tat er wieder das, was er vorhin getan hatte, bevor Sazed seine Aufmerksamkeit erregt hatte. Er beobachtete die Flüchtlinge und versuchte herauszufinden, was jeder Einzelne von ihnen dachte.
    Ein sorgfältiger

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