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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Besänftiger sah, was unter der Oberfläche lag. Er begriff, was ein Mensch gerade fühlte, selbst wenn dieser Mensch seine eigenen Gefühle nicht erkannte oder sie nicht zugab. So war es bei Sazed und Tindwyl.
    Die beiden sind schon ein merkwürdiges Paar, dachte Weher, während er müßig einen der Skaa besänftigte, damit er sich entspannen und einschlafen konnte. Der Rest der Mannschaft ist davon überzeugt, dass die beiden Feinde sind. Aber Hass ruft nur selten ein solches Maß an Verbitterung und Enttäuschung hervor. Nein, diese beiden Gefühle entspringen einer ganz anderen Quelle.
    Ist Sazed nicht angeblich ein Eunuch? Ich frage mich, wie das alles zusammenpasst …

    Seine Gedanken stoben davon, als die Türen des Lagerhauses geöffnet wurden. Elant trat ein – und leider wurde er von Hamm begleitet. Elant trug eine seiner weißen Uniformen und dazu Handschuhe sowie ein Schwert. Die weiße Farbe war ein wichtiges Symbol. Bei all dem Ruß und der Asche in der Stadt war ein Mann in Weiß ein verblüffender Anblick. Elants Uniformen bestanden aus einem besonderen Stoff, der sehr widerstandsfähig gegen die Asche war, trotzdem mussten sie jeden Tag gewaschen werden. Doch der Effekt war diese Mühe wert.
    Sofort stürzte sich Weher auf Elants Gefühle und machte den Mann weniger müde und unsicher – auch wenn das Letztere inzwischen fast unnötig geworden war. Das war vor allem der Terriserin zuzuschreiben. Weher war beeindruckt von ihrer Fähigkeit, die Gefühle der Menschen zu verändern, ohne sich dabei der Allomantie bedienen zu können.
    Weher ließ Elants Gefühle des Abscheus und Mitleids unangetastet; beide waren in dieser Umgebung angemessen. Allerdings versetzte er Hamm einen kleinen inneren Dämpfer, damit er weniger streitlüstern war. Weher war nicht in der Stimmung, sich jetzt auf das Geschwätz dieses Mannes einzulassen.
    Er stand auf, während die beiden Männer näher kamen. Die Flüchtlinge hoben den Kopf, als sie Elant sahen. Seine Gegenwart brachte ihnen eine Hoffnung, die Weher ihnen mit seiner Allomantie nicht verschaffen konnte. Sie unterhielten sich flüsternd miteinander und nannten Elant »König«.
    »Weher«, sagte Elant und nickte ihm zu. »Ist Sazed hier?«
    »Ich fürchte, er ist gerade gegangen«, antwortete Weher.
    Elant wirkte abgelenkt. »Na gut«, meinte er. »Ich werde ihn später aufsuchen.« Mit zusammengebissenen Lippen sah sich Elant im Raum um. »Hamm, ich will, dass du morgen die Kleiderhändler von der Kentonstraße zusammentreibst und hierherbringst, damit sie das Elend mit eigenen Augen sehen.«
    »Es wird ihnen nicht gefallen«, sagte Hamm.
    »Das hoffe ich«, meinte Elant. »Mal sehen, wie sie über ihre Preise denken, nachdem sie diese Lagerhalle besucht haben.
Ich kann die Lebensmittelpreise angesichts der Knappheit verstehen. Aber es gibt keinen anderen Grund als Gier, weswegen diesen Menschen die Kleidung verwehrt wird.«
    Hamm nickte, aber Weher erkannte das Widerstreben in seiner Haltung. Bemerkten die anderen, wie sehr Hamm jeder Konfrontation aus dem Wege ging? Mit Freunden stritt er sich gern herum, doch sein ganzes Philosophieren führte ihn nur selten zu einem Ergebnis. Außerdem hasste er es zutiefst, gegen Fremde zu kämpfen. Weher hatte dies schon immer als seltsamen Wesenszug bei jemandem angesehen, der eigentlich dazu angeheuert worden war, gegen andere in den Krieg zu ziehen. Er besänftigte Hamm ein wenig, damit er sich keine so großen Sorgen über die Konfrontation mit den Kaufleuten machte.
    »Du wirst nicht die ganze Nacht hierbleiben, oder?«, fragte Elant Weher.
    »Beim Obersten Herrscher, nein!«, antwortete Weher. »Du kannst von Glück reden, dass es dir überhaupt gelungen ist, mich herzubekommen. Ehrlich gesagt ist dies kein Ort für einen Adligen. Der ganze Schmutz, diese bedrückende Atmosphäre … um vom Gestank erst gar nicht zu reden!«
    Hamm runzelte die Stirn. »Eines Tages wirst du dich um andere Menschen kümmern müssen.«
    »Solange ich das aus der Ferne tun kann, Hammond, werde ich mit Freude bei der Sache sein.«
    Hamm schüttelte den Kopf. »Du bist ein hoffnungsloser Fall.« »Gehst du jetzt zurück zum Palast?«, fragte Elant. »Ja«, sagte Weher und warf noch einen Blick auf seine Taschenuhr.
    »Brauchst du eine Fahrgelegenheit?«
    »Ich habe meine eigene Kutsche mitgebracht«, meinte Weher.
    Elant nickte, drehte sich zu Hamm um, und die beiden nahmen denselben Weg, auf dem sie hergekommen waren, wobei sie über

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