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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Elants nächstes Treffen mit einem der Ratsherren redeten.

    Kurze Zeit später betrat Weher den Palast. Er nickte den Türwachen zu und besänftigte ihre geistige Erschöpfung. Sofort richteten sie sich auf und beobachteten den Nebel mit erneuter Wachsamkeit. Sie würde nicht lange andauern, doch solche kleinen inneren Berührungen waren Weher zur zweiten Natur geworden.
    Der Abend war schon fortgeschritten, und es befanden sich nur noch wenige Leute in den Korridoren. Weher nahm seinen Weg durch die Küche und trieb dabei die Mägde zu etwas mehr Geschwätzigkeit an. Auf diese Weise würde der Abwasch nicht so beschwerlich für sie sein. Hinter der Küche fand er ein kleines steinernes Gemach, das von einigen einfachen Lampen erhellt wurde und in dem ein schmaler Tisch stand. Es war einer der kleinen, einsamen Essräume, die eher wie Zellen wirkten.
    Keuler saß in einer Ecke dieser Zelle und hatte das verkrüppelte Bein auf den Tisch gelegt. Er bedachte Weher mit einem finsteren Blick. »Du bist spät dran.«
    »Und du bist zu früh«, meinte Weher und nahm auf der Bank gegenüber von Keuler Platz.
    »Was auf dasselbe herauskommt«, brummte Keuler.
    Auf dem Tisch standen noch ein zweiter Becher und eine Weinflasche. Weher knöpfte seine Weste auf, seufzte leise, goss sich Wein ein und lehnte sich auf seiner Bank zurück.
    Keuler nippte an seinem Wein.
    »Ist deine Wolke an?«
    »In deiner Nähe?«, meinte Keuler. »Aber immer!«
    Weher lächelte, nahm einen Schluck und entspannte sich. Auch wenn Keuler kaum mehr Gelegenheit hatte, seine Kräfte einzusetzen, war er doch ebenfalls ein Allomant. Wenn er Kupfer verbrannte, waren alle Kräfte eines Allomanten, der innerhalb der Kupferwolke steckte, für die anderen Allomanten unaufspürbar. Doch wichtiger noch – zumindest für Weher – war der Umstand, dass Keuler auf diese Weise auch immun gegen jede Art von Gefühlsallomantie wurde.
    »Ich verstehe nicht, warum du das so gut findest«, meinte Keuler.
»Ich war bisher der Meinung, du magst es, mit den Gefühlen anderer herumzuspielen.«
    »Das stimmt«, bestätigte Weher.
    »Warum trinkst du dann jede Nacht einen mit mir?«, fragte Keuler.
    »Hast du etwas gegen meine Gesellschaft einzuwenden?«
    Darauf gab Keuler keine Antwort. Das war seine Art zu sagen, dass es ihm nichts ausmachte. Weher beäugte den mürrischen General. Die meisten anderen Mitglieder der Mannschaft hielten sich von Keuler fern. Kelsier hatte ihn im letzten Moment angeschleppt, weil der Raucher, den sie für gewöhnlich beschäftigt hatten, gestorben war.
    »Weißt du, wie es ist, ein Besänftiger zu sein, Keuler?«, fragte Weher.
    »Nein.«
    »Es verschafft dir Macht. Es ist ein wunderbares Gefühl, alle Menschen in deiner Umgebung beeinflussen zu können und immer zu wissen, wie sie sich verhalten werden.«
    »Das klingt gut«, meinte Keuler nur.
    »Aber es bewirkt auch etwas in dir selbst. Ich habe die meiste Zeit damit verbracht, Leute zu beobachten – sie innerlich zu zwicken, anzustoßen und zu besänftigen. Das hat mich verändert. Ich … habe nicht mehr denselben Blick auf die Menschen. Es ist schwer, sich mit jemandem anzufreunden, wenn du ihn als Person ansiehst, die du beeinflussen und verändern kannst.«
    »Das ist also der Grund, warum wir dich noch nie mit einer Frau gesehen haben«, brummte Keuler.
    Weher nickte. »Ich kann nichts mehr dagegen tun. Ich berühre ständig die Gefühle von jedermann in meiner Nähe. Und wenn sich eine Frau in mich verliebt …« Er wollte glauben, dass er nicht aufdringlich war. Doch wie konnte er einer Frau vertrauen, wenn sie ihm sagte, dass sie ihn liebte? Waren er selbst oder seine Allomantie dafür verantwortlich?
    Keuler füllte erneut seinen Becher. »Du bist viel dümmer, als du tust.«

    Weher lächelte. Keuler war einer der wenigen, die völlig unempfindlich gegen seine allomantische Berührung waren. Sie funktionierte bei ihm nicht, und seine Gefühle waren trotzdem immer eindeutig vorhersehbar: Alles machte ihn mürrisch. Der Versuch, ihn auf nicht-allomantische Weise zu manipulieren, hatte sich als sinnlose Zeitverschwendung herausgestellt.
    Weher betrachtete seinen Wein. »Es ist schon witzig, dass du wegen mir beinahe nicht in die Mannschaft aufgenommen worden wärest.«
    »Verdammte Besänftiger«, murmelte Keuler.
    »Aber du bist immun gegen uns.«
    »Gegen eure Allomantie vielleicht«, meinte Keuler. »Aber das ist nicht die einzige Art und Weise, auf die ihr tätig werdet. Man

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