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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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muss sich immer in Acht nehmen, wenn man in der Nähe eines Besänftigers ist.«
    »Warum lässt du es dann zu, dass ich dir jeden Abend beim Wein Gesellschaft leiste?«
    Keuler schwieg eine Weile, und Weher glaubte schon, er würde keine Antwort geben. Doch dann murmelte Keuler: »Du bist nicht ganz so schlimm wie die anderen.«
    Weher nahm einen Schluck Wein. »Ich glaube, das ist das aufrichtigste Kompliment, das ich je bekommen habe.«
    »Hoffentlich verdirbt es dich nicht«, murmelte Keuler.
    »Ach, ich glaube, das kann es nicht mehr«, meinte Weher und setzte seinen Becher ab. »Das haben die Mannschaft und Kelsiers Plan schon gründlich erledigt.«
    Keuler nickte.
    »Was ist bloß mit uns geschehen, Keuler?«, fragte Weher. »Ich habe mich Kell wegen der Herausforderung angeschlossen. Ich habe keine Ahnung, warum du mitgemacht hast.«
    »Geld.«
    Weher nickte. »Sein Plan ist fehlgeschlagen, seine Armee wurde vernichtet, und wir sind geblieben. Dann ist er gestorben, und wir sind immer noch geblieben. Weißt du, Elants verfluchtes Königreich ist dem Untergang geweiht.«

    »Wir werden keinen Monat mehr durchhalten«, sagte Keuler. Das war kein leerer Pessimismus; Weher wusste genau, wann jemand es ernst meinte.
    »Trotzdem sind wir noch hier«, sagte er. »Ich habe den ganzen Tag damit verbracht, den Skaa, deren Familien abgeschlachtet wurden, bessere Gefühle zu verschaffen. Und du hast den Tag damit verbracht, Soldaten auszubilden, die sowieso nur ein paar Herzschläge lang gegen einen entschlossenen Feind durchhalten werden. Wir folgen einem jungenhaften König, der nicht den Schatten einer Ahnung davon zu haben scheint, wie schlecht seine Lage wirklich ist. Warum tun wir das?«
    Keuler schüttelte den Kopf. »Wegen Kelsier. Er hat uns die Stadt gegeben und uns eingeredet, wir wären verantwortlich für sie.«
    »Aber wir sind nicht die Richtigen dafür«, wandte Weher ein. »Wir sind Diebe und Betrüger. Es sollte uns gleichgültig sein. Ich meine … ich bin schon so tief gesunken, dass ich Küchenmägde besänftige, damit sie glücklicher bei der Arbeit sind! Da könnten wir uns eigentlich gleich rosafarben anziehen und mit Blümchen in der Hand herumlaufen. Bei Hochzeiten gäbe ich bestimmt ein gutes Bild ab.«
    Keuler schnaubte verächtlich und hob seinen Becher. »Auf den Überlebenden«, sagte er. »Er sei verdammt dafür, dass er uns besser gekannt hat als wir uns selbst.«
    Auch Weher hob seinen Becher. »Verdammt sei er«, stimmte er Keuler zu.
    Die beiden verstummten. Eine Unterhaltung mit Keuler endete immer in … nun ja, in Nichtreden. Dennoch fühlte Weher sich zufrieden. Für ihn war es wundervoll, seine Gabe des Besänftigens einsetzen zu können. Dann erst hatte er das Gefühl, zu sich selbst zu kommen. Aber es war auch Arbeit. Sogar den Vögeln war es nicht möglich, die ganze Zeit über zu fliegen.
    »Hier bist du also.«
    Weher riss die Augen auf. Allrianne stand in der Tür, nicht weit von der Tischkante entfernt. Sie trug ein leichtes Blau. Woher
hatte sie bloß die vielen Kleider? Natürlich war sie wieder einmal perfekt geschminkt, und in ihrem Haar steckte eine Schleife. Dieses lange blonde Haar – das im Westen häufig anzutreffen, im Zentralen Dominium aber äußerst selten war – und dieser einladende, dralle Körper!
    Sofort flackerte Verlangen in ihm auf. Nein!, dachte Weher. Sie ist halb so alt wie du. Du bist ein schmutziger alter Mann. Ein durch und durch schmutziger! »Allrianne«, sagte er vorsichtig, »solltest du nicht schon im Bett sein oder so?«
    Sie rollte mit den Augen, drückte seine Beine aus dem Weg und setzte sich auf die Bank neben ihm. »Es ist erst neun Uhr, Weher. Ich bin achtzehn, nicht zehn.«
    Für mich wäre es ungefährlicher, wenn du erst zehn wärest, dachte er, wandte den Blick von ihr ab und versuchte sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Er wusste, dass er stärker sein und das Mädchen nicht neben sich lassen sollte, aber er unternahm nichts, als sie an seine Seite glitt und einen Schluck aus seinem Becher nahm.
    Seufzend legte er ihr einen Arm um die Schultern. Keuler schüttelte nur den Kopf; auf seinen Lippen lag die Andeutung eines Lächelns.

    »Das beantwortet zumindest eine Frage«, sagte Vin gelassen.
    »Herrin?«, fragte OreSeur, der auf der anderen Seite des Tisches in dem dunklen Zimmer saß. Mit ihrem allomantisch geschärften Gehör bekam sie genau mit, was in der kleinen angrenzenden Zelle vorging.
    »Allrianne ist eine

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