Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2
zuklappte, »ich habe vor Eurer Rede morgen noch einiges zu tun, Euer Majestät. Hamm sagte, es gebe danach eine Versammlung wegen der Stadtverteidigung?«
Elant nickte. »Wenn ich den Rat davon überzeugen kann, dass er die Stadt nicht an meinen Vater übergibt, brauchen wir eine Strategie, wie wir mit dieser Armee umgehen sollen. Ich werde dir morgen Abend jemanden schicken, der dich abholt.«
»Gut«, sagte Docksohn. Er nickte, zwinkerte Vin zu und verließ das unaufgeräumte Zimmer.
Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, seufzte Elant auf und entspannte sich in seinem ausladenden Polstersessel.
Vin trat auf ihn zu. »Er ist wirklich ein guter Mann, Elant.«
»Oh, dieser Meinung bin ich auch. Aber das macht ihn mir nicht unbedingt sympathischer.«
»Er ist sehr nett«, sagte Vin. »Verlässlich, ruhig, gelassen. Die Mannschaft hat sich immer voll und ganz auf ihn gestützt.« Obwohl Docksohn kein Allomant war, war er doch Kelsiers rechte Hand gewesen.
»Er mag mich nicht, Vin«, sagte Elant. »Es ist für mich sehr
schwer, mit jemandem zurechtzukommen, der mich so ansieht wie er.«
»Du lässt ihm ja keine andere Wahl«, erwiderte sie und trat neben seinen Sessel.
Er schaute auf zu ihr und lächelte schwach. Seine Weste war aufgeknöpft, und seine Haare waren in vollkommener Unordnung. »Hmm«, meinte er müßig und ergriff ihre Hand. »Dieses Hemd gefällt mir wirklich. Rot steht dir gut.«
Vin rollte mit den Augen, ließ es aber zu, dass er sie sanft auf den Sessel zog und küsste. In seinem Kuss lag Leidenschaft – und vielleicht das Verlangen nach etwas Handfestem. Vin drückte sich neben ihn auf den Sessel und spürte, wie sie sich entspannte. Kurz darauf seufzte sie und fühlte sich viel besser, während sie sich an ihn schmiegte. Er zog sie noch näher zu sich heran und schob den Sessel in den Lichtstrahl, der durch das Fenster drang.
Er lächelte und sah sie an. »Du … hast ein neues Parfüm aufgelegt. «
Vin schnaubte und legte den Kopf an seine Brust. »Das ist kein Parfüm, Elant. Dieser Geruch stammt von einem Hund.«
»Ah, gut«, meinte Elant. »ich hatte schon befürchtet, bei deinen Sinnen wäre etwas durcheinandergeraten. Gibt es denn einen bestimmten Grund, warum du nach Hund riechst?«
»Ich bin auf den Markt gegangen und habe einen gekauft, dann habe ich ihn hierhergetragen und ihn OreSeur zum Fraß vorgeworfen, damit er einen neuen Körper bekommt.«
»Das ist brillant!«, meinte Elant erstaunt. »Niemand wird einen Hund als Spion ansehen. Ich frage mich, ob schon einmal jemand auf diese Idee gekommen ist …«
»Bestimmt«, antwortete Vin. »Ich meine, es liegt doch nahe. Aber ich nehme an, dass diejenigen, die es schon einmal versucht haben, das niemandem verraten haben.«
»Sehr wahrscheinlich«, meinte Elant und entspannte sich wieder. Doch Vin war ihm so nahe, dass sie noch immer einen Rest von Spannung in ihm spürte.
Die Rede morgen, dachte sie. Er macht sich Sorgen darum.
»Ich bin aber doch etwas enttäuscht, dass du kein Hunde-Parfüm aufgelegt hast«, meinte Elant beiläufig. »Bei deiner sozialen Stellung könnte ich mir vorstellen, dass die örtlichen Adelsdamen es nachahmen würden. Das könnte recht witzig sein.«
Sie reckte sich und betrachtete sein grinsendes Gesicht. »Weißt du, Elant, manchmal ist es verdammt schwer zu sagen, ob du mich aufziehst oder einfach nur schwer von Begriff bist.«
»Das macht mich noch geheimnisvoller, nicht wahr?«
»So in der Art«, sagte sie lächelnd und schmiegte sich wieder an ihn.
»Du weißt gar nicht, wie raffiniert das von mir ist«, meinte er. »Wenn die Leute nicht wissen, wann ich ein Genie und wann ich einfach nur dämlich bin, vermuten sie vielleicht, dass meine Fehlentscheidungen brillante politische Manöver sind.«
»Es sei denn, sie halten deine tatsächlich brillanten Manöver für Fehlentscheidungen.«
»Das sollte nicht schwierig sein«, sagte Elant. »Ich fürchte, da gibt es nur sehr wenige, die man falsch deuten könnte.«
Vin sah besorgt auf, als sie die Schärfe in seiner Stimme bemerkte. Er lächelte jedoch und wechselte das Thema. »Also wird OreSeur bald ein Hund sein. Kann er dann noch nachts mit dir hinausgehen?«
Vin zuckte die Achseln. »Vermutlich ja. Aber eigentlich hatte ich vor, ihn eine Weile nicht mehr mitzunehmen.«
»Ich sähe es gern, wenn er dich weiterhin begleitet«, meinte Elant. »Ich mache mir jede Nacht Sorgen, wenn du da draußen bist und dich so mächtig ins
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