Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2
Kupfer
gemischt und halte das Ergebnis für vielversprechend. Ich habe von dieser Mischung gelesen, man nennt sie Duralumin.
Euer ergebener Diener Terion
Vin lächelte, legte den Brief beiseite und holte den restlichen Inhalt des Päckchens hervor: einen kleinen Beutel mit Metallstaub und einen dünnen, silbrigen Barren. Vermutlich handelte es sich bei beidem um »Duralumin«. Terion war ein allomantischer Meistermetallurge. Obwohl er selbst kein Allomant war, hatte er den größten Teil seines bisherigen Lebens damit verbracht, Legierungen und Metallstaub für Nebelinge und Nebelgeborene herzustellen.
Vin steckte den Beutel und den kleinen Barren ein und wandte sich wieder an OreSeur. Der Kandra sah sie ausdruckslos an.
»Ist das heute für mich eingetroffen?«, fragte sie und deutete auf das Päckchen.
»Ja, Herrin«, antwortete OreSeur. »Vor ein paar Stunden.«
»Und du hast es mir nicht gesagt?«
»Es tut mir leid, Herrin«, meinte OreSeur auf seine tonlose Art, »aber Ihr habt mir nicht befohlen, Euch davon in Kenntnis zu setzen, wenn ein Päckchen eintrifft.«
Vin knirschte mit den Zähnen. Er wusste genau, wie ungeduldig sie auf Terions Legierung gewartet hatte. Alle früheren Aluminiumarten, die sie ausprobiert hatte, hatten sich als Blindgänger erwiesen. Das Wissen, dass es irgendwo noch ein weiteres allomantisches Metall gab, welches auf seine Entdeckung wartete, ärgerte sie. Sie war erst zufrieden, wenn sie es gefunden hatte.
OreSeur hatte sich noch nicht bewegt. Mit ausdrucksloser Miene sah er den bewusstlosen Wolfshund auf dem Boden vor ihm an.
»Mach dich an die Arbeit«, sagte Vin, drehte sich um und verließ den Raum auf der Suche nach Elant.
Vin fand Elant schließlich in seinem Arbeitszimmer, wo er gemeinsam mit einer ihr vertrauten Gestalt die Kontobücher durchging.
»Dox!«, rief Vin aus. Er hatte sich in seine Gemächer zurückgezogen, kurz nachdem er gestern hier eingetroffen war, und seitdem hatte sie nicht viel von ihm gesehen.
Docksohn schaute auf und lächelte. Er war stämmig, aber nicht dick, hatte kurzes dunkles Haar und trug immer noch seinen üblichen gestutzten Bart. »Hallo, Vin.«
»Wie war es in Terris?«, fragte sie.
»Kalt«, antwortete Docksohn. »Ich bin froh, zurück zu sein. Aber ich wünschte, ich hätte bei meiner Rückkehr nicht diese Armee vor den Toren sehen müssen.«
»Wie dem auch sei, wir sind froh, dass du wieder bei uns bist, Docksohn«, sagte Elant. »Ohne dich fällt das Königreich auseinander. «
»Wohl kaum«, entgegnete Docksohn, schloss sein Kontobuch und legte es auf einen Haufen mit Dokumenten. »Alles in allem sieht es so aus, als ob die königliche Bürokratie in meiner Abwesenheit alles recht gut zusammengehalten hätte. Ihr braucht mich nicht mehr!«
»Unsinn«, meinte Elant.
Vin lehnte sich gegen die Tür und beobachtete die beiden Männer, die ihr Gespräch wieder aufnahmen. Sie machten auf sie den Eindruck gezwungener Fröhlichkeit. Beide wollten, dass dieses neue Königreich funktionierte, auch wenn das bedeutete, dass sie so tun mussten, als würden sie einander mögen. Docksohn wies auf bestimmte Stellen in den Kontobüchern hin und sprach über Finanzen und das, was er in den umliegenden, unter Elants Kontrolle befindlichen Dörfern entdeckt hatte.
Vin seufzte und schaute sich im Zimmer um. Sonnenlicht strömte durch das bleiverglaste Rosettenfenster und warf mannigfache Farbschattierungen auf Tisch und Bücher. Vin hatte sich noch immer nicht an den beiläufigen Reichtum einer Adelsfestung gewöhnt. Das Fenster in den Farben Rot und Lavendel
war von vollkommener Schönheit. Doch die Adligen empfanden solche Fenster als derart gewöhnlich, dass sie sogar in solch kleinen Zimmern wie dem im hinteren Teil der Festung anzutreffen waren, das Elant nun als sein Arbeitszimmer gebrauchte.
Wie man erwarten konnte, stapelten sich in diesem Raum die Bücher. Regale befanden sich an den Wänden und zogen sich bis zur Decke hoch, doch sie reichten nicht aus für Elants rasch wachsende Sammlung. Vin hatte nie Gefallen an seinen Büchern gefunden. Es handelte sich in der Hauptsache um politische und historische Werke, deren Themen genauso staubig waren wie ihre altersdunklen Seiten. Viele waren früher durch das Stahlministerium verboten gewesen, doch irgendwie gelang es den alten Philosophen immer wieder, selbst die pikantesten Themen langweilig zu machen.
»Wie dem auch sei«, meinte Docksohn, als er schließlich seine Bücher
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