Krieger des Lichts: Ungezähmter Kuss (German Edition)
sie zur Wehr setzen musste, wenn man es einmal genau betrachtete.
Faith rappelte sich langsam auf und Hawke packte ihre Oberarme, ehe sie wieder weglaufen konnte. Sofort attackierte sie ihn wieder mit wütenden Fußtritten und ihren gefährlichen Klauen. Er drehte sie um und schlang seine Arme um sie, sodass sie ihn nicht mehr angreifen konnte.
So kamen sie nicht weiter.
»Na gut«, sagte er zu Lyon. »Sie bleibt im Zellentrakt, bis sie geheilt ist.« Er wandte sich an Kougar und fragte: »Was zum Teufel ist da draußen eigentlich passiert?«
»Die Magier haben die Höhle oder vielleicht sogar den ganzen Bereich der Sahara, in dem die Höhle liegt, mit einer Art Kraftfeld umgeben. In dem Moment, als die Ilinas mit diesem Kraftfeld in Berührung kamen, nahmen sie Gestalt an. Wir sind alle vom Himmel gefallen und sofort in den Hinterhalt der Magier geraten. Glücklicherweise haben die Ilinas sich schnell erholt und konnten uns da wieder rausholen, ehe wir irgendwelche Verluste erlitten haben.« Er zog eine Augenbraue hoch. »Dasselbe können die Magier von sich nicht behaupten.«
Hawke verspürte keinerlei Gewissensbisse für den Anteil, den er daran hatte. »Sie haben versucht, Faith zu entführen.«
»Woher wussten die Magier von der Höhle?«, wollte Lyon wissen. »Woher wussten sie, dass ihr auf dem Weg dorthin wart?«
Kougar strich sich über den Bart. »Ich frage mich, ob die Infektion vielleicht wie eine Art Ortungssystem bei den neuen Kriegern wirkt.«
Lyon sah Faith an. »Je früher wir dafür sorgen, dass sie gesund wird, desto besser.«
Kougar nickte. »Ariana und der Schamane suchen nach einer Möglichkeit, das Kraftfeld der Magier zu umgehen oder zu zerstören. In der Zwischenzeit«, er drehte sich zu Hawke um, »helfe ich dir dabei, sie nach unten zu bringen.«
Sie mussten beide zupacken, um die sich wehrende Faith die lange Treppe runter und durch den Keller in den Zellentrakt zu bringen, ohne ihr dabei wehzutun.
»Sie ist stark«, murmelte Kougar, nachdem Faith ihn mit einem Fuß erwischt hatte und er fast das Gleichgewicht verloren hätte. »Das kommt nicht unerwartet – wir werden alle stärker mit unserem Tier. Aber Vhyper hat recht. Sie könnte wirklich eine Geheimwaffe sein. Kein Gegner rechnet mit so viel Kraft bei einer fünfundfünfzig Kilogramm leichten Frau, egal welcher Rasse sie angehört.«
Sie kamen im Kerker an, schoben sie in eine der Zellen und schlugen die Tür zu, bevor sie herumwirbeln konnte, um sie erneut anzugreifen.
Die Klauen klickten am Stahl, als sie die Stäbe fauchend umklammerte und daran rüttelte. »Lasst mich raus!«
Hawke hasste es, sie in diesem Zustand zu sehen … eingesperrt … völlig von Sinnen. Und doch hatte ihre unverfälschte Wildheit etwas … Erregendes.
»Wohin, Faith?«, fragte Hawke ruhig. »Wohin willst du?«
»Zu Maxim! Ich gehöre zu ihm.«
»Maxim hat dir wehgetan!«
»Lass mich raus!«
»Er hat dir wehgetan, Faith. Du musst dich doch daran erinnern. Was hat er dir angetan? Hat er dich vergewaltigt? Hat er dir Schnitte zugefügt? Hat er dich mit seinen Zähnen …«
Tief in ihren Augen bemerkte er ein Flackern. Schmerz.
Oh, heilige Göttin. »Er hat dich mit seinen Säbelzähnen verletzt, nicht wahr?«
Ein heftiges Zittern ging durch ihren Körper. »In der Badewanne.« Die Worte wurden von einem Knurren begleitet. »Er biss mich, durchbohrte mich in der Wanne, sodass das Blut abfließen konnte und keiner etwas bemerkte.«
Die Beine gaben fast unter ihm nach, als er sich die Szene vorstellte. Seine süße Faith hatte in schrecklicher Stille unglaubliche Folterqualen erlitten. Er hatte gewusst, dass der Mistkerl ihr wehtat. Er hatte es gewusst!
Aber seine süße Faith war jetzt nicht mehr da. Die Frau mit den Klauen und Reißzähnen in der Zelle beobachtete ihn und ihre Augen funkelten vor Zorn, als sie wieder an den Gitterstäben rüttelte. »Lass mich raus!«
Hawke spürte die Wut seines Vogels und sie vermischte sich mit seiner eigenen. Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und knirschte mit den Zähnen, während er versuchte, seine Wut im Zaum zu halten. Er würde eher sterben, als diesen Wahnsinnigen je wieder in ihre Nähe zu lassen.
»Hawke.« Kougar legte eine Hand auf seine Schulter, doch er spürte sie kaum.
Roter Nebel begann seine Sicht zu trüben. Er hasste diese Situation, hasste die Vorstellung, dass sie unter dem Einfluss schwarzer Magie, Dämonenmagie, alles versuchte, um zu diesem Mistkerl
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