Krieger des Lichts: Ungezähmter Kuss (German Edition)
sie antrieb, fand ein Ventil im archaischsten aller Kämpfe.
Sie spürte, wie er zitterte und bebte, als auch er die Erlösung fand. Wie aus weiter Ferne nahm sie wahr, dass er sich von ihr löste.
Nein! Mehr. Mehr Blut. Mehr Sex. Mehr!
Sie setzte sich auf und schlug nach ihm, aber er packte ihre Handgelenke mit stählernem Griff.
In ihrem Kopf hörte sie plötzlich einen Vogel schreien, als würde er unter schrecklichen Schmerzen leiden. Eine sanfte Frauenstimme drang durch den gewalttätigen Nebel. Er zerbricht.
» Was habe ich getan? « Hawke kniete zwischen ihren Knien und hielt sie fest, obwohl sie sich wehrte. Mit entsetzter Miene flog sein Blick über ihren Körper. » Was habe ich dir angetan? «
Der Falke schrie in ihrem Kopf, riss die Nebelwand auf und zerrte sie ins Licht. Die rohe Gewalt, von der sie eben noch erfüllt gewesen war, wurde immer schwächer, und langsam kam Faith wieder zu sich. Zitternd holte sie tief Luft und bemerkte dann, dass Hawke sie festhielt. Sie starrte das Blut an, auf seinem Gesicht, den Schultern und der Brust. Mein Gott, habe ich ihm das angetan?
Die Schreie des Vogels hörten nicht auf und langsam begriff sie, was er ihr sagen wollte. Hawkes Verbindung zu seinem Tier löste sich auf. Sie würde ihn hier und jetzt verlieren, wenn sie ihn nicht zurückholte.
Das heftige Verlangen, ihm wehzutun, rauschte durch ihren Körper und wurde erst schwächer, als der schiere Wille des Falken es zurückdrängte. Verbündeter, Partner . Die Gedanken öffneten sich wie erblühende Knospen in ihrem Kopf.
Rette Hawke. Rette den Bussard. Wir brauchen sie.
Sie gehören uns .
Faith überwand den Drang zur Gewalt, der nicht ihr eigener war, streckte die Hände nach ihm aus und drückte sie an seine Wangen. »Hawke.« Aus der Ferne drang der Schrei eines Vogels zu ihr. Es war nicht ihr Falke. War es der Bussard?
Hawkes Blick ging ins Leere. In seinen Augen lag ein unfassbarer dunkler Schmerz, der ihr ins Herz schnitt. Auf Drängen des Falken drückte sie ihre Hände an seine Schläfen. Das Geschrei war plötzlich so laut, dass sie erschrocken aufkeuchte. Während sie den Mann hielt, flog der Falke in diesen Mahlstrom hinein und brachte ihn unter Aufbietung all seiner Willenskraft zur Ruhe.
Sanft küsste Faith Hawke auf die Wange. »Sieh mich an.«
Sein glasiger Blick, in dem Erleichterung, Verwirrung und Entsetzen miteinander rangen, richtete sich auf sie. »Faith. Du bist zurück.« Er zog sie in seine Arme. »Ich habe dir wehgetan. Heilige Göttin, ich habe dir wehgetan.«
»Nein.« Sie drückte ihre Hände weiter an seine Schläfen. Der Falke wollte, dass sie es tat, aber woher sie das wusste, konnte sie nicht sagen. »Ich wollte es grob. Ich brauchte es grob und das hast du mir gegeben. Wir waren beide in diesem Sturm gefangen. Du hast mir nicht wehgetan.«
Er ließ die Stirn gegen ihre sinken und ein Beben ging durch seinen Körper. »Dann bin ich froh.« Er strich über die Seite ihres Körpers und ließ die Hand auf und ab gleiten. »Was machst du da?«
»Ich versuche, dir zu helfen. Hawke, ich kämpfe gegen das Böse, aber es könnte mich jeden Moment wieder überwältigen. Es pocht in meinem Kopf, das Verlangen … es treibt mich zur Flucht … es treibt mich dazu, dir wehzutun! Aber der Falke hilft mir. Du brauchst meine Hilfe. Deine Verbindung zum Bussard bricht. Er ist so voller Zorn.«
»Erzähl mir etwas, das ich noch nicht weiß. Er gibt mir die Schuld dafür, dass wir in diese Geistfalle geraten sind.«
»Das ist es nicht. Das ist nicht das Problem.«
Er zog sich etwas zurück und sah sie mit durchdringendem Blick an, während er ihr mit zitternden Händen das Haar aus dem Gesicht strich. »Was meinst du damit?«
»Der Falke redet mit dem Bussard. Ich weiß in groben Zügen, worüber sie miteinander sprechen.«
Der Blick, den er ihr zuwarf, hätte fast komisch gewirkt, wäre die Situation nicht so ernst gewesen.
Sie zuckte die Achseln. »Was soll ich sagen? Ich habe ein Talent für Sprachen.«
»Der Falke spricht?«
»Ich weiß es nicht und es spielt auch keine Rolle! Ich weiß nur, dass die Verbindung zwischen euch durch die Geistfalle Schaden genommen hat, und du machst es nur noch schlimmer. Er ist ganz außer sich.«
»Ich mache es schlimmer? Er ist doch derjenige, der mir immer wieder die Kontrolle entreißen will! Wie kann ich da derjenige sein, der alles schlimmer macht?«
»Du arbeitest nicht mit ihm zusammen. Du tust nichts, um die Verbindung
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