Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition)

Ihre Stimme klang schwach und wie aus weiter Ferne in seinem Kopf, doch sein Pulsschlag beschleunigte sich voller Hoffnung.
    »Liebes, du musst aufwachen, oder du wirst sterben. Wir werden beide sterben.«
    Was hast du getan? Diesmal klang ihre Stimme kräftiger, näher und voller Verwunderung, als würde auch sie gerade den kristallenen Regenbogen betrachten.
    »Ich liebe dich, Ariana. Ohne Wenn und Aber, mit allem, was ich habe.« Sein Puls raste, seine Hände zitterten. »Wach auf, Liebes, und verwandle dich in Nebel. Jetzt sofort!«
    Sie regte sich unter seiner Berührung. Während er den Atem anhielt, flatterten ihre Lider schwach und hoben sich. Hätte er aufrecht gestanden, hätten seine Knie jetzt nachgegeben.
    »Verwandle dich in Nebel, Ariana. Schnell!«
    Verwirrung trübte ihren Blick. »Kougar?«
    Er umfasste ihr Gesicht mit vor Dringlichkeit zitternden Händen. »Ariana, wir sind im Syphianischen Wurmloch und kurz davor, in die Geistfalle zu stürzen. Aber du steckst noch in deiner körperlichen Gestalt. Du musst dich in Nebel verwandeln, sonst stirbst du!« Endlich erwiderte sie seinen Blick. »Wir sterben beide.«
    Die Verwirrung verschwand, und ihr Gesicht erstarrte zu einer Maske der Konzentration, während sie den Kopf hob. Als sie den dunklen Schlund der Geistfalle erreichten, löste Ariana sich auf und wurde in seinen Armen zu Nebel. Im nächsten Moment legte sich ein Mantel ihrer Ilina-Energie um ihn und erfüllte seine Seele mit einem beschwingten Gefühl.
    Die Finsternis verschlang sie, raubte ihm Sicht und Sinne, bis auf das Gespür für Ariana. Er fühlte, wie ihre Energie ihn liebkoste, wie ihre Liebe ihn erfüllte, durch sein Blut schoss und in seinem Verstand tanzte, ihn von innen und außen umarmte.
    Sein Puma sprang auf, als er die Nähe der anderen Tiere spürte. Er versuchte zu sprechen, doch er hatte keinerlei Gefühl mehr im Körper. Die Falle hatte ihm jegliches Bewegungsvermögen geraubt. Er musste Ariana vertrauen, dass sie seine Brüder und ihn aus dieser Falle befreien würde. Und das tat er, wie er feststellte. Bedingungslos.
    Obwohl er unfähig war, irgendetwas zu fühlen, brüllte seine Katze voller Wut und Nervosität. Die Zeit hörte auf zu existieren. Doch plötzlich bewegte er sich wieder in einer beunruhigenden Geschwindigkeit, und die Lichter des Wurmlochs pulsierten aufs Neue um ihn herum. Als sie in den kalten Wind des Himalajas schossen, erblickte er Tighe und Hawke fest eingeschlossen in Arianas glühende Energie. Sie waren beide bewusstlos – jedenfalls hoffte Kougar das – , und ihre mächtigen Körper hingen leblos in ihren Armen.
    Nach einer entsetzlichen Schrecksekunde entspannte sich sein verkrampfter Magen, als er die schwachen Schläge zweier Herzen hörte. Sie waren nicht zu spät gekommen.
    Ein triumphierender Kampfschrei der Krieger des Lichts erschallte plötzlich und verklang wieder, als Ariana die beiden zu ihren Brüdern und den Ehefrauen der Krieger brachte. Offensichtlich hatte Melisande die Frauen aus dem Haus des Lichts geholt.
    Die Krieger übernahmen Tighe und Hawke aus Arianas Energiegriff und legten sie dann auf den Boden, während Ariana Kougar losließ und neben ihm ihre körperliche Gestalt annahm.
    Er umarmte sie mit zittrigen Händen, zog sie an sich und küsste sie voller Freude, Erleichterung und mit all der Liebe, die ihn bei ihrer vollständigen Vereinigung in der Paarbindung durchflutet hatte. Ein strahlendes Licht, das keinerlei Anzeichen dafür zeigte, schwächer zu werden. Für alle Zeiten.
    »Du hast es geschafft«, gratulierte er leise, während er sich zurückzog.
    Ein Lächeln trat auf ihr geliebtes Gesicht. » Wir haben es gemeinsam geschafft.«
    Nun lächelte auch er. »Ja, das haben wir.« Doch als er sich in ihren Augen verlieren und ihr sagen wollte, was er empfand, zog sie sich zurück.
    »Ich muss zu ihnen.« Ihre Kriegerinnen standen auf der anderen Seite des Platzes und beobachteten sie mit einer Mischung aus Sorge und Erleichterung, Verwirrung und Schmerz, da viele von ihnen die Heilung ihrer Verletzungen auszuhalten hatten.
    Es fiel ihm schwer, sie loszulassen und zuzusehen, wie sie von ihm fort zu ihren Frauen eilte und diese von allen Seiten zu ihr stürzten.
    Er schluckte und wandte sich seinen Leuten zu. Delaney klammerte sich an Tighe, während Lyon sie sanft wegzog, damit Kara ihre Strahlung einsetzen und Skye sich um ihre Tiere kümmern konnte.
    Kougars Blick wanderte zu Ariana zurück. Sie berührte und