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Kriegerseelen

Kriegerseelen

Titel: Kriegerseelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan B. Hunt
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alle.
    Doch das würde sich zeigen. Sie hatten sowieso keine Wahl und Storm würde abkratzen, wenn sie nicht schnell handeln würden. Ivy und Lili verließen ihren Platz und hielten den Atem an. Thunder und Thorn stießen die Tür auf und was sie sahen, schockte selbst die harten Krieger. Der da auf dem Boden lag, war nicht mehr der Storm, den sie kannten und liebten. Das war nicht mehr Blondie, der mit seinem charmanten Lächeln Frauenherzen höher schlagen ließ, und mit seinen dunkelblauen Augen beinahe jeden um den Finger wickeln konnte.
    Vor ihnen wälzte sich ein Mann, der nicht mehr die geringste Ähnlichkeit mit ihrem Bruder hatte. Seine Arme und Beine zuckten unkontrolliert, die weit aufgerissenen Augen waren blutunterlaufen und aus seinem Mund quoll Schaum. Thunder war sekundenlang wie gelähmt. »Scheiße!«
    Er versuchte an Storms Seite zu gelangen, um dessen Hände festzuhalten. Thorn dachte das Gleiche und hatte Mühe, an die um sich schlagenden und zuckenden Beine zu kommen. Es kostete die beiden Männer alle Kraft, die sie aufbringen konnten. Storms rasender Körper war schweißnass und fühlte sich heiß an. Er musste innerlich verbrennen. »Tristan, schnell. Ich glaube, hier zählt jede Sekunde«, Thunders Stimme klang angestrengt. Die Sehnen und Adern an seinem Hals traten hervor und machten deutlich, wie groß der Kraftaufwand war, seinen Bruder festzuhalten.
    Tristan schlängelte sich vorbei an den Frauen und Shadow, der zwar einsatzbereit war, jedoch erst abwartete, ob seine Hilfe benötigt wurde. Er war wie immer bemüht, niemanden zu berühren. Das war ihm bereits so in Fleisch und Blut übergegangen, dass er schon gar nicht mehr darüber nachdachte. Was blieb ihm auch anderes übrig. Seit seiner Umwandlung musste er sich mit seiner Gabe arrangieren, denn so hilfreich sie im Kampf war, so sehr beeinträchtigte sie ihn im Umgang mit Zivilisten und Freunden.
    Er kniete sich nieder. Sein Puls- und Herzschlag blieben konstant, wie immer in brenzligen Situationen. Doch in seinem Kopf wirbelten die Gedanken herum wie in einem Karussell. Vor ihm lag ein Bruder. Ein Mann, der ebenso mutig und tapfer war wie seine Kampfgefährten. Auch wenn er ihn noch nicht lange kannte, er wünschte sich nichts sehnlicher als ihm zu helfen. »Lili, wo genau sitzt der Mikrochip?« Tristans Stimme ließ Lili zusammenzucken, doch sie fasste sich sofort wieder und gab dem Krieger genaue Anweisung. Thunder und Thorn drehten Storm auf den Bauch. Inzwischen schien ihn die Kraft zu verlassen und seine Zuckungen wurden schwächer. Dafür atmete er schwer und rang nach Luft, als hätte er soeben den Mount Everest bestiegen. Besorgt beobachtete Thunder, wie Tristans Finger über Storms Nacken schwebten, während Lili ihn dirigierte. »Etwas weiter nach links ... genau, jetzt ein paar Millimeter nach oben ... stopp, hier sitzt der Chip.« Die Ärztin hielt die Luft an, als die langen schlanken Finger des sibirischen Kriegers über Storms Nacken verharrten. Die Zeit schien still zu stehen und auch die übrigen Personen vergaßen zu atmen.
    Tristan hatte keine Ahnung, wie er die Kraft kontrollieren sollte, die in Form von Elektrizität durch seinen Körper und über seine Haut floss. Aber jetzt gab es ohnehin kein Zurück mehr. Tief durchatmen, ermahnte er sich selbst und senkte seine Hand auf den ungeschützten Nacken des Kriegers.
    Keiner wagte es, sich zu bewegen.
    Es schien, als wären alle Geräusche rings um sie herum verstummt. Selbst die Natur hielt den Atem an. Kein Laut, kein Vogelgezwitscher, sogar der Wind hatte sich gelegt.
     
    Das leise Knistern, das von Tristans Haut ausging, klang in der atemlosen Stille laut wie prasselndes Feuer, als er, ohne seine Gabe zurückzuhalten, mit den Fingerspitzen Storms nackte Haut berührte.
    Der Krieger bäumte sich auf und im selben Moment stoben kleine Funken. »Lasst ihn los!«, befahl Tristan. Er hatte keine Ahnung, wie sehr Thorn und Thunder verletzt werden konnten durch seine Kraft. Unaufhaltsam strömte jetzt die Energie aus ihm heraus und schmorte sich wie ein Laserstrahl durch die Haut, tief in das Fleisch. Genau dort hin, wo der tödliche Mikrochip saß. Lili wollte ihn wegzerren. Panik stieg in ihr auf. Das konnte er unmöglich überleben. Doch Thunders Blick hielt sie wie gelähmt an Ort und Stelle. Sie erkannte die Qual in seinen Augen und spürte in ihrem Herzen, wie er litt. Wenn Storm starb - wurde ihr schmerzhaft bewusst - dann würden auch seine Brüder die Tortur

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