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Kriegsklingen (First Law - Band 1)

Kriegsklingen (First Law - Band 1)

Titel: Kriegsklingen (First Law - Band 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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beim Erlernen fremder Sprachen ist jedoch nur eine meiner vielen bemerkenswerten Fähigkeiten.« Der Mann strahlte. »Gott hat mich wirklich gesegnet!«, setzte er hinzu.
    Logen fragte sich, ob das vielleicht ein besonders ausgeklügelter Witz sein sollte. »Was führt Euch hierher?«
    »Man hat nach mir geschickt!« Seine dunklen Augen funkelten.
    »Geschickt?«
    »So ist es! Bayaz, der Erste der Magi! Er hat nach mir geschickt, und ich bin gekommen! So bin ich nun mal! Das Säckel meines Ordens wurde als Gegenleistung für meine bemerkenswerten Fähigkeiten äußerst großzügig gefüllt, aber ich wäre auch sonst gekommen. Ja, tatsächlich. Auch so!«
    »Wirklich?«
    »Natürlich!« Der kleine Mann wandte sich ab und lief mit großer Geschwindigkeit im Raum umher, wobei er sich die Hände rieb. »Die Herausforderung dieses Auftrags kitzelte den Stolz meines Ordens ebenso wie seine wohlbekannte Gier! Und die Wahl fiel auf mich! Von all den Wegkundigen des Weltenrunds wurde ich ausersehen, um diese Aufgabe zu übernehmen! Ich, Bruder Langfuß! Ich und kein anderer! Wer in meiner Lage und von meinem Ruf hätte eine solche Herausforderung abgelehnt?«
    Er kam vor Logen zum Stehen und sah ihn erwartungsvoll an, als ob er auf eine Antwort seiner Frage wartete. »Äh …«
    »Ich jedenfalls nicht!«, rief Langfuß und begann eine neuerliche Runde durch den Raum. »Ich konnte nicht widerstehen! Wieso auch? Das wäre gar nicht meine Art gewesen! Ans Ende der Welt zu fahren? Welch eine Geschichte wird das geben! Welche Begeisterung wird sie in anderen wecken! Welch ein …«
    »Das Ende der Welt?«, fragte Logen misstrauisch.
    »Ich weiß!« Der Fremde tätschelte ihm den Arm. »Wir sind beide sicher gleichermaßen aufgeregt!«
    »Das ist doch gewiss unser Wegkundiger.« Bayaz trat aus seinem Zimmer.
    »Das bin ich in der Tat. Bruder Langfuß, zu Euren Diensten. Und Ihr seid, wie ich vermute, niemand Geringerer als mein erlauchter Dienstherr, Bayaz, der Erste der Magi.«
    »Der bin ich.«
    »Es ist eine große Ehre und eine höchste Gunst«, rief Langfuß, »Eure Bekanntschaft zu machen!« Damit sprang er vor und ergriff die Hand des Magus.
    »Ebenso. Ich hoffe, Ihr hattet eine angenehme Reise.«
    »Reisen sind für mich stets angenehm. Immer. Es ist die Zeit dazwischen, die ich als schwer erträglich empfinde! Ja, tatsächlich!« Bayaz warf Logen einen fragenden Blick zu, aber der konnte nur die Achseln zucken. »Darf ich mich erkundigen, wie lange es dauern wird, bis wir unsere Reise antreten? Ich brenne darauf aufzubrechen!«
    »Schon bald, so hoffe ich, wird das letzte Mitglied unserer Expedition hier eintreffen. Wir werden ein Schiff benötigen.«
    »Natürlich! Darum werde ich mich nur allzu gern kümmern! Welchen Kurs soll ich dem Kapitän mitteilen?«
    »Westlich über das Meeresrund, nach Stariksa, dann weiter nach Calcis im Alten Kaiserreich.« Der kleine Mann lächelte und verneigte sich tief. »Ihr billigt diese Richtung?«
    »Das tue ich, aber heutzutage segeln nur noch wenige Schiffe hinüber nach Calcis. Die endlosen Kriege des Alten Kaiserreichs haben die Gewässer dort gefährlich werden lassen. Überall wimmelt es vor Piraten. Es mag schwer werden, einen Kapitän zu finden, der willens ist, uns dorthin zu bringen.«
    »Das hier sollte helfen.« Bayaz warf seine wie stets gut gefüllte Börse auf den Tisch.
    »Das wird es sicherlich.«
    »Sorgt dafür, dass es ein schnelles Schiff ist. Wenn wir bereit sind, möchte ich keinen Tag vergeuden.«
    »Darauf könnt Ihr Euch verlassen«, sagte der Wegkundige und nahm den schweren Beutel mit den Münzen auf. »Es ist nicht meine Art, in langsamen Schiffen zu segeln! Nein! Ich besorge Euch das schnellste Schiff in ganz Adua! Ja! Es soll über die Meere fliegen wie der Atem Gottes! Es soll über die Wellen reiten wie …«
    »Schnell genügt völlig.«
    Der kleine Mann neigte den Kopf. »Und der Tag der Abreise?«
    »Noch in diesem Monat.« Bayaz sah zu Logen hinüber. »Warum geht Ihr nicht mit ihm?«
    »Was?«
    »Ja!«, rief der Wegkundige. »Wir gehen zusammen!« Er packte Logen am Ellenbogen und zog ihn zur Tür.
    »Ich erwarte, dass Ihr etwas Wechselgeld zurückbringt!«, rief Bayaz ihnen nach.
    Der Wegkundige wandte sich in der Tür zu ihm um. »Dafür werde ich sorgen, seid versichert. Ein Auge für den Wert, ein Gespür für Geschäfte und die grimmige Entschlossenheit zu handeln – das sind nur drei«, er lächelte breit, »meiner bemerkenswerten

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