Kriegsklingen (First Law - Band 1)
echten Narren halten«, sagte Dreibaum. »Ich gehe nirgendwo hin, bevor ich Forley nicht gesehen habe.«
Schlimm-Genug runzelte die Stirn, als er das hörte. »Du bist nicht in der Position, uns zu sagen, was du gern tun würdest. Vielleicht warst du mal die große Nummer, aber heute bist du nur noch ein kleines Licht, das ist Tatsache. Jetzt gib uns dein Schwert und steig in den verdammten Wagen, bevor ich die Geduld verliere.«
Er versuchte, sein Pferd weiter voranzutreiben, aber Dreibaum gab nicht nach. »Wo ist Forley?«, grollte er. »Ich verlange eine Antwort, oder ich hole mir deine Eingeweide.«
Schlimm-Genug grinste über die Schulter hinweg seine Kumpels an, und die grinsten zurück. »Schön, alter Mann, weil du so nett fragst. Calder wollte, dass wir damit warten, aber ich möchte doch zu gern den Ausdruck auf deinem Gesicht sehen. Der Schwächste ist im Wagen. Jedenfalls der größte Teil von ihm.« Er lächelte und ließ etwas von seinem Sattel fallen. Einen Leinensack, in dem etwas drin war. Hundsmann erriet bereits, was. Der Sack schlug vor Dreibaums Füßen auf den Boden. Das Etwas rollte heraus, und der Hundsmann konnte am Gesicht des alten Kämpen ablesen, dass er richtig geraten hatte. Forleys Kopf.
Das war es dann natürlich. Scheiß auf das Signal. Der erste Pfeil des Hundsmanns traf einen der beiden Wagenpassagiere mitten in die Brust, und der schrie auf und fiel nach hinten, wobei er den Kutscher mit sich riss. Es war ein guter Schuss, aber es blieb keine Zeit, darüber nachzudenken; Hundsmann war viel zu sehr damit beschäftigt, einen weiteren Pfeil aufzulegen und zu brüllen. Er wusste nicht mal, was er brüllte, nur, dass er es tat. Grimm schoss offenbar auch; einer der Carls auf der Brücke stieß einen Schrei aus, fiel vom Pferd und stürzte in den Bach.
Dreibaum duckte sich sofort und schützte sich mit dem Schild, dann ging er langsam rückwärts, während Schlimm-Genug mit dem Speer nach ihm stach und sein Pferd nun endlich von der Brücke und auf den Weg dahinter lenkte. Der Reiter hinter ihm drängte sich an beiden vorbei, bemüht, ebenfalls von der Brücke herunterzukommen, und dabei geriet er nahe an die Felsen.
»Verdammte Arschlöcher!« Dow schoss zwischen den Steinen weiter oberhalb hervor und warf sich auf den Reiter. Sie stürzten beide zusammen zu Boden, ein Knäuel aus Gliedern und Waffen, aber Hundsmann sah schon bald, dass Dow die Oberhand behielt. Seine Axt schwang ein paar Mal rauf und runter, ganz schnell. Einer weniger, um den man sich Sorgen machen musste.
Hundsmanns zweiter Pfeil ging meilenweit daneben, weil er so damit beschäftigt war zu brüllen, aber er traf in den Rumpf eines der Pferde, und das erwies sich als äußerst glücklicher Zufall. Das Tier begann auszuschlagen und zu buckeln, und schon bald tobten und wieherten alle Pferde, während ihre Reiter versuchten, sie fluchend wieder unter Kontrolle zu bekommen, die Speere in alle möglichen Richtungen zeigten und überall Lärm und Durcheinander herrschten.
Einer der hinteren Reiter wurde plötzlich in zwei Hälften geteilt, und überall spritzte Blut herum. Der Donnerkopf war aus dem Bach gestiegen und hatte sich von hinten genähert. Keine Rüstung konnte einen solchen Schlag aushalten. Der Riese brüllte und schwang das lange Stück blutigen Metalls wieder über seinen Kopf. Der Nächste, der an der Reihe war, schaffte es, den Schild noch rechtzeitig hochzureißen, aber auch das nützte ihm nichts. Die Klinge hackte ein großes Stück aus dem Schild, spaltete seinem Träger den Kopf und schlug ihn mit Wucht aus dem Sattel. Der Schlag war so heftig, dass er sogar das Pferd in die Knie zwang.
Einem der Reiter war es inzwischen gelungen, sein Ross herumzudrehen und den Speer anzulegen, um Tul von der Seite anzugreifen. Bevor ihm das jedoch gelang, schnaufte er und zuckte zusammen, griff dann an seinen Rücken. Hundsmann sah einige Federn aus seinen Rippen ragen. Grimm musste ihn angeschossen haben, denn er stürzte zu Boden. Sein Fuß verfing sich im Steigbügel und er hing nun hin und her schwingend daran fest. Dabei stöhnte und keuchte er und versuchte, sich zu befreien, aber sein Pferd tobte nun mit den anderen herum, ließ ihn mit dem Kopf nach unten geradezu tanzen und schleuderte ihn mit dem Schädel gegen das Brückengeländer. Er warf seinen Speer in den Bach und versuchte sich aufzurichten, aber dann gab ihm sein Pferd einen Tritt gegen die Schulter, und er kam frei. Doch nun geriet er
Weitere Kostenlose Bücher