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Kriegsklingen (First Law - Band 1)

Kriegsklingen (First Law - Band 1)

Titel: Kriegsklingen (First Law - Band 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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Schutz als Stärke, nahm der Hundsmann jedenfalls an. Bethod war ein fieser Drecksack, aber er war auch schlau. Die Schanka kamen, und er musste gewarnt werden. Hoffentlich würde er dafür dankbar sein.
    Sie wanderten gemeinsam bis zum Rand des Waldes und sahen auf den schmalen Weg hinaus. Er führte über die alte Brücke und dann das Tal entlang. Von hier zu den Toren von Carleon. Hinein in Bethods Feste.
    Forley atmete tief durch, und der Hundsmann klopfte ihm auf die Schulter. »Glück, Forley. Viel Glück.«
    »Euch auch.« Kurz drückte er Hundsmanns Hand. »Euch allen, Jungs, klar?« Damit wandte er sich um und ging auf die Brücke zu, den Kopf hoch erhoben.
    »Viel Glück, Forley!«, rief der Schwarze Dow plötzlich noch einmal laut und erschreckte sie alle.
    Einige Herzschläge lang wandte er sich um, der Schwächste, als er an der Brücke angekommen war, und grinste. Dann war er verschwunden.
    Dreibaum atmete tief durch. »Zu den Waffen«, sagte er, »nur für den Fall, dass Bethod sich der Vernunft verweigert. Und wartet auf das Zeichen, klar?«
     
    Eine sehr lange Zeit schien mit Warten zu vergehen, oben in den Bäumen, ganz ruhig und still, während man auf die vielen neuen Mauern hinabsah. Der Hundsmann lag auf dem Bauch, den Bogen bei der Hand, beobachtete, wartete, fragte sich, wie es Forley wohl in der Stadt erging. Eine lange, angespannte Zeit. Dann sah er sie. Reiter kamen aus dem am nächsten gelegenen Tor, ritten auf eine der neuen Brücken zu, überquerten den Fluss. Sie zogen einen Wagen hinter sich her. Hundsmann war sich nicht sicher, wozu sie einen Wagen brauchten, aber ihm gefiel das nicht. Von Forley war nichts zu sehen, und er wusste nicht zu sagen, ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen war.
    Sie kamen schnell heran, galoppierten das Tal entlang, den steilen Pfad hinauf zum Wald, dem kleinen Bach und der alten Steinbrücke, die über ihn hinweg führte. Direkt auf ihn zu. Er konnte die Hufe auf die Erde donnern hören. Nahe genug, um sie zu zählen und sie genau anzusehen. Speere, Schilde und gute Waffen. Helme und Kettenhemden. Zehn Mann, und zwei weitere saßen im Wagen, zu beiden Seiten des Kutschers, und sie hielten Dinge in den Händen, die wie kleine Bogen auf Holzklötzen aussahen. Er wusste nicht, wozu sie gut waren, und das gefiel ihm gar nicht. Schließlich war er es, der sie überraschen wollte.
    Vorsichtig schlich er auf dem Bauch durch das Gebüsch zurück, sprang durch den Bach und beeilte sich, den Waldrand zu erreichen, von wo aus die alte Brücke gut zu sehen war. Dreibaum, Tul und Dow standen am diesseitigen Ende, und er winkte zu ihnen hinüber. Grimm konnte er nicht sehen, er hielt sich wahrscheinlich irgendwo im Wald auf der anderen Seite auf. Er machte das Zeichen für Reiter, hielt für die Zahl zehn die Faust hoch und legte dann die Hand flach auf die Brust, um Rüstungen anzuzeigen.
    Dow nahm sein Schwert und seine Axt, lief zu einer Stelle mit vielen geborstenen Felsen oberhalb der Brücke und verbarg sich dort leise. Tul glitt das Ufer des Baches hinunter bis ins Wasser, drängte seinen massigen Körper gegen das äußere Ende des Brückenbogens, das Schwert oberhalb der Wasserlinie erhoben. Es machte den Hundsmann ein wenig nervös, dass er Tul von dort, wo er saß, so gut im Blick hatte. Die Reiter hingegen würden ihn gar nicht sehen, wenn sie direkt den Weg hinunterkamen. Sie würden einen einzelnen Mann erwarten, allein, und Hundsmann hoffte, sie würden nicht zu vorsichtig sein. Er hoffte es, denn wenn sie sich die Mühe machen würden, genauer aufzupassen, würde es eine verdammte Katastrophe geben.
    Er sah, wie sich Dreibaum seinen Schild um den Arm schnallte, das Schwert zog, den Hals reckte und dann einfach stehen blieb und wartete, groß und wie mit der Erde verwachsen, sodass er den Weg auf dieser Seite der Brücke versperrte und den Anschein erweckte, er sei ganz allein auf der Welt.
    Der Hundsmann konnte nun den Hufschlag deutlich hören, ebenso wie das Rattern der Wagenräder, das hinter den Bäumen hervordrang. Er zog einige Pfeile aus dem Köcher und steckte sie in den Boden, mit der Spitze nach unten, sodass er sie schnell würde greifen können. Er tat sein Bestes, die Angst hinunterzuschlucken. Seine Finger zitterten die ganze Zeit, aber das war egal. Sie würden sicher zupacken, wenn es Not tat.
    »Warte auf das Zeichen«, flüsterte er, »warte auf das Zeichen.«
    Er legte einen Pfeil auf die Sehne und spannte den Bogen ein wenig,

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