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Kriegsspiele auf Zelos

Kriegsspiele auf Zelos

Titel: Kriegsspiele auf Zelos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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Weder der Luftkissenwagen, noch Scolopens Kolonne war bisher zu sehen. Vielleicht hatten die Zeloser eine Rast eingelegt.
    Conrad kratzte seine silberne Augenbinde, ehe er vorsichtig sein Gesicht betastete. Leutnant Smith hatte Synthohaut über ihre Ausbesserungsarbeit gesprüht. Die Wange zuckte hin und wieder unkontrollierbar, aber sie fühlte sich glatt an und halb taub. Jemand, der fünf Meter oder mehr von ihm entfernt war, konnte unmöglich erkennen, daß er am Gesicht verletzt war.
    Er stand mit Kwango auf einer der hohen Plattformen, die die Roboter schnell an strategischen Punkten hinter den Palisaden errichtet hatten. Ihre befand sich neben dem Palisadentor, das nordwärts schaute, also in die Richtung, aus der die Zeloser kamen. Er hielt diese Stelle als am wahrscheinlichsten für die Konfrontation. Trotzdem war er natürlich auch auf die Möglichkeit vorbereitet, daß die Zeloser an einer anderen auftauchten. Jedenfalls konnte er Verteidigung und Feuerkraft in Sekundenschnelle an jeden anderen Punkt verlegen.
    Unmittelbar vor seinen Füßen lag Jean-Pierre Gautiers Meisterstück – die Schaltkonsole für sämtliche Radiominen im ganzen Umkreis. Es war ein komplexer schwarzer Kasten mit drei konzentrischen Kreisen winziger Knöpfe auf der Kontrolltafel. Drückte man auf einen Knopf, würde nur eine Mine ausgelöst. Fuhr man mit dem Finger über den ganzen äußeren Kreis, würden alle Minen des dritten Ringes explodieren, das gleiche galt für den zweiten und innersten Kreis. Was immer auch sonst geschehen mochte, Scolopen konnte die Santa Maria nicht einnehmen. Flüchtig tat Conrad der Kaiser der Bekannten Welt fast leid. Jetzt kam er siegesbewußt hierher, um es diesen Eindringlingen zu zeigen – und hatte keine Chance.
    Die gesamte Basis war bereit, ihn zu empfangen, friedlich, wenn möglich, was Conrad sehr hoffte, aber im Notfall auch anders. Bei ihrer Einstellung würden vermutlich eine ganze Menge in den Tod laufen, ehe sie zur Vernunft kamen. Aber Conrad hatte ein paar Asse im Ärmel. Er wollte sie nicht demoralisieren, denn das würde vermutlich – wie Kwango meinte – ihr ganzes Kulturschema durcheinanderbringen, er wollte sie nur aufhalten. Das Ideale wäre ein Patt, das ihnen ihren Stolz ließ. Am allerwichtigsten war, daß Scolopen vor seinen Leuten nicht das Gesicht verlor.
    Ustinov meldete vom Navdeck: »Der Wagen kommt zurück, Commander. Matthew schätzt die Entfernung auf acht Kilometer und die Geschwindigkeit auf vierzig Stundenkilometer. Auch die Spitze der Kolonne kommt bereits ins Bild.«
    »Gut. Kommen Sie jetzt zu uns herunter. Matthew kann übernehmen. Matthew, du wirst mich auf dem laufenden halten. Außerdem möchte ich baldmöglich die Stärke der Berittenen erfahren, die Zahl der Fußsoldaten, welche Ausrüstung sie haben und welche Waffen, und eine Abschätzung des Zustands von Hildegard Dolfuss.«
    »Befehl registriert, Commander. Wird ausgeführt. Ich stelle das Teleskop auf dreißigfache Vergrößerung. Miß Dolfuss lebt und scheint nicht ernsthaft verletzt zu sein. Sie ist auf ein quadratisches Holzgerüst von etwa zwei mal zwei Meter geschnallt, das vertikal auf einem vierrädrigen, von Langhörner genannten Tieren gezogenen Karren liegt. Sie ist von der Taille abwärts nackt, und ihre entblößten Körperstellen und das Gesicht weisen Blutergüsse auf …«
    »Das genügt!« schnaubte Conrad gereizt. »Berichte jetzt über die Kolonne!«
    »Befehl registriert. Ausführung folgt. Die Kolonne besteht aus eintausendundeinem Berittenen, mit einem an der Spitze, ansonsten in Viererreihen. Nicht alle Waffen sind sichtbar, aber die Wahrscheinlichkeit ist, daß jeder Mann zwei oder mehr Waffen trägt. Zu den sichtbaren gehören Schwerter, Äxte, Bogen und Pfeile, Lanzen. Die Männer tragen Helme und einige Harnische. Manche haben nur ihren rechten Arm geschützt. Am Ende der Kolonne befinden sich mehrere von Langhörnern gezogene Fahrzeuge mit gegenwärtig nicht identifizierbaren Maschinen. Ende des Zwischenberichts.«
    »Belagerungsmaschinen!« rief Conrad. Ihm wurde plötzlich klar, daß Gefahr für die Santa Maria bestand, falls Scolopens Unsterbliche größere Geschosse schleuderten. Es war jetzt wichtiger denn je, daß die Begegnung nicht zu einer Schlacht ausartete.
    Hastig überprüfte Conrad seine Vorbereitungen. Im Augenblick war das Minenfeld inaktiv und unter Radiokontrolle, aber eine Hauptschaltung konnte auf Druck-, anstatt Radiodetonation umstellen. Leutnant

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