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Kriegsspiele auf Zelos

Kriegsspiele auf Zelos

Titel: Kriegsspiele auf Zelos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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sie sie zurück?«
    »Das ist das Problem, Commander. Sie scheint nackt oder fast nackt zu sein und ist an ein Holzgerüst auf einem Karren angebunden, der von zwei Langhörnern gezogen wird. Der Karren ist ziemlich dicht an der Spitze einer Kolonne schwerbewaffneter und berittener Krieger, die offenbar hierher auf dem Weg sind. Hal und Jean-Pierre sind nicht allzu nah heran. Sie haben Lasergewehre im Wagen, den sie etwa drei Kilometer vor der Kolonnenspitze geparkt haben. Sie glauben nicht, daß sie gesichtet wurden. Hal entdeckte die Kolonne aus etwa sieben Kilometer Entfernung durch das Fernglas.«
    »Wie viele dieser Burschen sind es?«
    »Hal schätzt sie auf etwa tausend.«
    Kwango pfiff durch die Zähne. »Dann hatte der Junge recht. Scolopen schickt seine Unsterblichen.«
    »Wie weit sind sie von hier entfernt, und wie schnell kommen sie voran?«
    »Etwa fünfundzwanzig Kilometer von hier, und sie scheinen in keiner großen Eile zu sein. Ihre Stundengeschwindigkeit ist ungefähr acht oder neun Kilometer. Jean-Pierre möchte warten, bis die Kolonne nahe am Luftkissenwagen ist, dann will er hochsteigen und mit den Lasern eingreifen. Er meint, die Chancen stünden gut, daß er die Langhörner in Panik versetzen kann und sie dann die Reiter ausschalten können, die sie an Hildegards Befreiung hindern wollen. Hal ist wegen der Übermacht besorgt, denn das Problem ist, daß einer von ihnen den Wagen eine Minute oder länger verlassen muß, um Hildegard zu holen.«
    »Hal hat recht, besorgt zu sein!« schnaubte Conrad. »Dolfuss hat sich selbst in diese Lage gebracht. Wir können es uns nicht leisten, ihretwegen zwei gute Männer und den Luftkissenwagen zu riskieren. Die Burschen haben viel zu gute Bogenschützen. Dolfuss hat ihre Leichtpanzerjacke nicht an, und so würde zumindest sie gespickt werden. Stellen Sie mich durch.«
    »Sofort.«
    »Hier spricht Conrad, hören Sie mich?«
    »Ich höre Sie, Commander.« Es war Menckens Stimme.
    »Gut. Sie dürfen keinesfalls Offensivmaßnahmen ergreifen, verstanden?«
    »Verstanden.«
    »Beobachten Sie die Kolonne, bis sie der Basis auf etwa zehn Kilometer nahe ist und Sie sicher sein können, daß tatsächlich sie ihr Ziel ist. Dann kehren Sie umgehend hierher zurück. Und bemühen Sie sich, nicht entdeckt zu werden. Over and out.«
    Da warf Jean-Pierre ein: »Commander, wir können Hildegard nicht im Stich lassen. Diese Schweine haben sie wie zum Schlachten ausgestreckt. Weiß der Himmel, was sie ihr bereits …«
    »Sie ist eine Entbehrliche«, unterbrach ihn Conrad hart, »genau wie wir anderen auch. Sie hat die Befehle mißachtet, und jetzt muß sie dafür bezahlen. Wenn Sie auch nur einen Schritt zu ihrer Befreiung unternehmen, ist das ihr Todesurteil. Außerdem sieht es auch so schon schlimm genug aus. Ich will verdammt sein, wenn wir jetzt und dort ein fast sicheres Blutbad auslösen, nur einer unvernünftigen Entbehrlichen wegen. Verstanden?«
    »Verstanden, Commander. Aber dadurch sind Sie in meiner Achtung gesunken.«
    »Hauptsache, Sie gehorchen!«
    »Sie sind der Verantwortliche, Commander«, warf nun Mencken ein. »Machen Sie sich Jean-Pierres wegen keine Gedanken. Sein gallisches Temperament droht zwar überzukochen, aber es wird gehorchen.«
    »Danke, Hal. Bis bald. Over and out.« Conrad wandte sich wieder Kwango zu. »Sieht ganz so aus, als dürftest du dich in Kürze als Dolmetscher betätigen, Kurt. Scolopen und seine freundlichen Unsterblichen sind auf Kampf aus. Du wirst es ihnen ausreden müssen.«
    Kwango seufzte. »Ich werde mein Bestes tun, Boß. Aber wir haben es mit einem ungeheuerlich stolzen Volk zu tun. Wie du leiden sie unter dem Kamikazesyndrom.«
    » Ich ganz sicher nicht, Kwango!« protestierte Conrad heftig. »Ich will nur diesen Planeten sichern.«
    »Sagst du!« Kwango lächelte schwach. »Ich hoffe nur, sie haben Hildegard nicht allzu schlimm mitgespielt. Irgendwie mag ich sie.«
    Conrad nahm noch einen Schluck Kaffee. Es tat weh. »Wir müssen uns einsatzbereit machen, fürchte ich«, brummte er. »Uns bleiben höchstens noch drei Stunden, bis sie hier sind.«
     

 
17.
     
    Conrad war für den angenehm warmen Morgen dankbar. Ein paar Schäfchenwolken standen am Himmel, aber Ustinovs Wettervorhersage versprach keinen Regen vor dem Abend. Darüber war er sehr froh, denn er wollte nicht, daß ihr Treffen mit Scolopen vom Wetter beeinflußt würde.
    Zwei Zelosstunden waren vergangen, seit Mencken sich das letztemal gemeldet hatte.

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