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Kriegsspiele auf Zelos

Kriegsspiele auf Zelos

Titel: Kriegsspiele auf Zelos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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sich an, es zu hören, aber Kurts verstärkte Stimme übertönte ihre Worte. Die Anstrengung schien sie ermüdet zu haben. Ihr Kopf sank nach vorn und es sah aus, als hätte sie das Bewußtsein verloren. Hoffentlich, dachte Conrad. In den nächsten Minuten würde sich viel entscheiden, nicht zuletzt, ob sie am Leben bleiben durfte oder nicht.
    Scolopens Stimme war voll Verachtung. Kwango übersetzte. »Er sagt, du lügst. Er sagt, daß sein Sohn im Kampf gefallen ist und daß du nicht länger Herr des Himmel bist, weil er deine Himmelsmaschine hat. Und er glaubt auch nicht, daß du Meister des Feuers und Feldherr von Riesen bist, weil er weder Feuer noch irgendwelche Riesen gesehen hat. Er sagt, er hofft, daß wir als Männer sterben werden, damit die Schwerter seiner Männer kein unehrenhaftes Blut trinken müssen.«
    »Dieser Bursche fordert einen Kulturschock heraus«, sagte Conrad grimmig. »Sag ihm folgendes: Erstens, sein Sohn wird sogleich durch das Tor marschieren, um sich ihm anzuschließen. Zweitens, ich werde ihm beweisen, daß ich Meister des Feuers bin. Drittens, er wird meine Riesen zu sehen bekommen.«
    Während Kwango sein Megaphon benutzte, schaltete Conrad sein Sprechgerät ein. »Matthew, laß den Zeloser von zwei Robotern aus seinem Käfig holen und durchs Tor bringen. Er darf nicht verletzt werden. Verstanden?«
    »Verstanden, Commander. Befehl registriert. Ausführung erfolgt.«
    »Leutnant Smith, Mencken, Sie sind ab sofort Riesen. Stehen Sie auf und lassen Sie sich sehen, wenn ich es befehle.«
    Kwango hatte zu sprechen aufgehört, und Scolopen antwortete kurz.
    »Was sagt er?«
    »Sinngemäß, daß du verrückt bist.«
    Conrad blickte hinunter. Die Roboter trugen den sich hilflos sträubenden Orylos zum Tor. Conrad lächelte grimmig. Des Zelosers Augen waren unverkennbar furchterfüllt. Er hatte die Roboter schon ein paarmal bei der Arbeit gesehen, und Kwango hatte ihm erklärt, daß sie mechanische Sklaven waren, aber jetzt war sein erster unmittelbarer Kontakt mit ihnen, und er war vor Angst halb wahnsinnig.
    »Sag zu Scolopen, daß ich ein Mann von Wort bin. Ich schicke ihm seinen Sohn zurück, der ein großer Krieger ist. Sag ihm auch, daß ich stolz wäre, hätte ich einen solchen Sohn.«
    Das Tor wurde geöffnet. Die Roboter ließen Orylos los und schoben ihn hindurch. Als sie sich zurückzogen, fing der junge Mann sich wieder. Sein Blick schweifte kurz über die Reihen der Unsterblichen, dann ging er auf Scolopen zu. Das Tor wurde wieder geschlossen, und die Roboter kehrten auf ihre Posten zurück.
    Vater und Sohn unterhielten sich kurz. Da sprach Scolopen erneut:
    »Ich danke dir, daß du meinen Sohn zurückgegeben hast, Conrad. Ich danke dir auch für deine hohe Meinung über ihn. Er hat mich gebeten, das Leben des schwarzen Mannes mit dem harten Kopf zu verschonen, weil er ebenfalls ein großer Krieger ist. Diese Bitte erfülle ich. Außerdem erlaube ich euch, ehe wir euch vernichten, die entehrte Frau eures Stammes zu töten.« Kwango übersetzte.
    »Sag ihm«, wandte Conrad sich an ihn, »daß die Frau in unseren Augen nicht entehrt ist. Nur die sind entehrt, die ihr Gewalt angetan haben. Sag ihm, daß ich ihn für einen großen und weisen König halte und ihn bitte, uns die Frau zurückzubringen.«
    Als Kwango übersetzte, wurden grimmige Rufe in den Reihen der Unsterblichen laut, und viele Krieger schwenkten die Waffen. Schließlich hob Scolopen die Hand, und Stille setzte ein.
    »Du hast sieben meiner Hauptleute beleidigt, Conrad mit dem Silberauge. In unserem Land ist eine solche Beleidigung Grund für einen Kampf auf Leben und Tod. Du kannst aber nicht gegen sieben Krieger wie sie kämpfen, doch du kannst entweder durch die Hand eines von ihnen oder durch meine sterben, denn obgleich du mir meinen Sohn zurückgegeben hast, kannst du die Toten nicht wieder lebendig machen. Triff deine Wahl.«
    Nach der Übersetzung beschwerte sich Kwango: »Boß, lange schaffe ich das nicht mehr. Mein Gehirn wird schon ganz weich.«
    »Ihr Gehirn, Kwango«, sagte Conrad förmlich, »ist entbehrlich, genau wie alles andere an Ihnen. Sagen Sie ihm, daß ich weder gegen ihn noch irgendwelche seiner Krieger kämpfen möchte, da schon genug Blut geflossen ist. Es soll Frieden zwischen uns herrschen.«
    Wieder wurde es laut in den Reihen der Zeloser, lauter als zuvor. Ein Pfeil bohrte sich unmittelbar unter Conrad in die Palisaden.
    Scolopen blickte über die Schulter und stieß ein lautes Wort

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