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Kriegsspiele auf Zelos

Kriegsspiele auf Zelos

Titel: Kriegsspiele auf Zelos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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Boß. Die Elite von Scolopens Streitkräften – tausend Mann stark. Jeder von ihnen mußte drei Mann in Zweikämpfen oder in den Spielen töten, ehe er überhaupt aufgenommen wurde. Ich erzähle dir später darüber – soviel ich davon mitgekriegt habe. Aber es sieht nicht sehr rosig aus, ich mache mir Sorgen.«
    Conrad war müde und hatte Schmerzen, deshalb konnte er auch nicht allzu klar denken. »Willst du vielleicht sagen, daß wir nicht mit tausend Wilden fertig werden? Schon zwei Mann in Exos …«
    »Boß, das ist nicht der springende Punkt. Wenn wir uns diese Burschen nicht zu Freunden machen können, wären wir gezwungen, sie allesamt zu töten. Und ich meine ALLE! Ich habe den Eindruck, daß sie kämpfen, solange sie sich auf den Beinen halten können. Würde es dir vielleicht Spaß machen, den Eierköpfen der UN zu erklären, daß du erst die gesamte Elite von Zelos auslöschen mußtest, ehe die Eingeborenen zahm genug wurden, sich mit einer Kolonisierung abzufinden?«
    »Großer Gott!« stöhnte Conrad. »Mir reicht schon eine Militärgerichtsverurteilung! Kurt, versprich ihm die Sterne vom Himmel! Tu, was du kannst!«
     

 
16.
     
    Conrad schlief fast vier Stunden und recht gut, nachdem er sich auf die unverletzte Gesichtsseite gedreht hatte und Erschöpfung und Whisky die Schmerzen zum Schwinden gebracht hatten.
    Als er zum verspäteten Frühstück in den Aufenthaltsraum kam, fühlte er sich recht gut, nur das Ziehen in seiner Wange störte ihn. Leutnant Smith hatte angeordnet, daß er einstweilen nur flüssige Speisen zu sich nehme, aber das war nichts für ihn, also ließ er sich von Mark, dem Roboter, der im Aufenthaltsraum Dienst tat, Eier mit Speck bringen. Den Speck zu kauen, war äußerst schmerzhaft, aber es gelang ihm, zwei Eier, etwas Brot und zwei Tassen Kaffee zu sich zu nehmen.
    Der einzige außer ihm, der spät frühstückte, war Kwango. Er sah ziemlich zerschlagen aus. Vermutlich war er überhaupt nicht zum Schlafen gekommen.
    »Wo sind die anderen, Kurt?«
    »Indira ist auf dem Navdeck; Ustinov versucht sich mit unserem jungen Freund zu unterhalten – von der anderen Gitterseite aus; Mencken und Gautier sind mit dem Luftkissenwagen auf Suche nach Dolfuss. Und das wär’s auch schon.«
    »Und du hast inzwischen wohl recht angeregt mit Orylos geplaudert? Was hast du erreicht?«
    »So gut wie nichts, Boß. Er hält nichts von Süßholzraspelei, und meine Überredungskünste prallen von ihm ab. Diese Menschen sind psychologisch anders als wir. Was sie nicht essen, flachlegen oder besiegen können, interessiert sie nicht. Ich mußte ihm erst Vernunft einprügeln, ehe er mir überhaupt zuhörte. Er ist furchtbar stur.«
    »Du hast ihm doch nichts gebrochen?« fragte Conrad besorgt. »Wir werden ihn in einem Stück brauchen.«
    »Nicht einmal seinen Stolz«, erwiderte Kwango und seufzte. »Der Junge ist überzeugt, daß Scolopen sich auf äußerst interessante Weise rächen wird. Er sagt, er hätte nur deshalb noch nicht den Freitod gewählt, weil er erleben will, wie wir niedergemetzelt werden. Danach wird er sich selbst zerfleischen, um die schreckliche Schande oder das Verbrechen seiner Gefangenschaft wiedergutzumachen.«
    »Das hört sich wirklich nicht gut an, Kurt. Hast du es denn nicht als großer Bruder bei ihm versucht?«
    »Er will nichts von großen Brüdern wissen. Aber ich habe ganz nebenbei eine Menge erfahren. Willst du es gleich hören?«
    Conrad trank seinen Kaffee aus. »Ja. Ich habe das Gefühl, daß die Zeit knapp wird.«
    Kurz berichtete Kwango, was er alles erfahren hatte. Der Name der Stadt, die sie Rätsel getauft hatten, war Rossvallin, tatsächlich war es ein Stadtstaat. Scolopen, König von Rossvallin und Kaiser der Bekannten Welt, Dreifachsieger der Spiele, war absoluter Herrscher, aber kein erblicher. Jedes Jahr mußte er seinen Titel gegen den Sieger der Spiele verteidigen.
    Wie Kwango es verstanden hatte, gab es schon lange keine Kriege mehr auf Zelos. Rossvallin, der größte Stadtstaat, stand über allen Staaten, von denen es insgesamt zehn gab, die meisten waren nach irdischen Maßstäben jedoch nicht viel größer als Marktflecken. Jedes Jahr, nach Abschluß der Spiele, leisteten die zehn Häuptlinge dem König von Rossvallin den Treueid.
    Kwangos Meinung nach dürfte die Gesamtbevölkerung des Planeten nicht mehr als dreißig- oder vierzigtausend zählen, und sie beschränkte sich auf ein paar tausend Quadratkilometer in der Nähe der Nordküste des

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