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Kriegsspiele auf Zelos

Kriegsspiele auf Zelos

Titel: Kriegsspiele auf Zelos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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Conrad, daß Scolopen und seine Unsterblichen zurückgewichen waren und eine größere Zahl Langhörner reiterlos durchgingen. Fast ein Viertel der Unsterblichen waren nun unberitten. Scolopen saß weiter auf seinem Tier.
    »Sag ihm jetzt, daß ich mein Wort halte, Kurt, und ich immer noch Frieden möchte. Sag ihm auch, daß noch eine Sache bereinigt werden muß: der Beste seiner entehrten Hauptleute soll unbewaffnet nähertreten. Ich werde zu ihm hinauskommen, ebenfalls unbewaffnet.«
    »Boß, du bist nicht in der Verfassung für wilde Spiele. Dein Gesicht ist zerschunden, du hast viel zu wenig geschlafen, und wenn einer dieser harten Zeloser – und glaub mir, sie sind hart! – die kunstvolle Näharbeit von Indira zunichte macht, wird sie wütend.«
    »Übersetze, was ich gesagt habe, und hör auf, dir Sorgen zu machen!«
    Kwango benutzte wieder sein Megaphon. Scolopen kam bis auf zwanzig Meter heran. Er sprach zu Kwango, aber sein Blick ruhte auf Conrad. »Deine Maschinen machen dich mächtig, Conrad mit dem Silberauge. Du hast die Wahrheit gesprochen. Es ist ungewöhnlich für einen Mann, der über eine solche Macht verfügt, von Frieden zu reden. Genauso ungewöhnlich ist es, daß du im Zweikampf für eine Frau eine Niederlage riskieren willst. Soll es ein Kampf auf Leben und Tod werden?«
    Als er die Übersetzung gehört hatte, wies Conrad Kwango an: »Sag ihm, in unserem Land sind Frauen Menschen wie wir, keine Tiere, die man benutzt. Sag ihm, ich bin mit einem Kampf auf Leben und Tod einverstanden, und daß ich nur einmal zuschlagen werde und wir dann wieder von Frieden reden wollen.«
    »Boß, du bist leichtsinnig. Lassen wir es doch bei einem Patt.«
    »Du hast dir soeben eine Schnapsration verscherzt, Kwango. Tu, was ich gesagt habe.«
    Scolopen wich ein Stück zurück und deutete. Ein Krieger sprang aus dem Sattel. Übertrieben auffällig warf er Schwert und Streitaxt auf den Boden, dann legte er Rüstung und Helm ab und kam herbei.
    Conrad ließ sein Lasergewehr auf der Plattform, stieg hinunter und ging zum Tor. Ehe er es öffnete, rief er Leutnant Smith über Sprechgerät: »Ab sofort und bis ich zurückkehre, übernehmen Sie das Kommando, Leutnant. Sie dürfen nur zu Gewalt greifen, falls und wenn das Schiff in Gefahr geraten sollte.«
    »Was, zum Teufel, hast du jetzt schon wieder vor?« fragte sie formlos.
    »Ich werde mir den Burschen vornehmen, der seinen Spaß mit Hildegard hatte.«
    »Du bist in keiner Verfassung für solch ritterliche Dummheiten!«
    »Im großen ganzen wohl nicht«, gab er zu. »Aber du kannst ja auch den ganzen Tag mit deinen Blechbeinen laufen, wenn es sein muß, genau wie ich mit meinem Blecharm Schädel knacken kann. Over and out.«
    Conrad öffnete das Tor und schloß es sorgfältig wieder hinter sich. Er hätte es Indira gegenüber natürlich nicht zugegeben, aber er fühlte sich elend. Die Müdigkeit griff wieder nach ihm, die Anspannung hatte eben ihren Zoll verlangt. Sein Blick war etwas verschwommen, und der Himmel wurde vor seinen Augen flüchtig schwarz. Er versuchte, die Benommenheit abzuschütteln, und ging entschlossen auf den kräftigen Zeloser zu. Er spürte, daß sein Schritt nicht allzu fest war, aber er hoffte, das würde niemand bemerken.
    Der Zeloser war um einen guten Kopf größer als er und seine Schultern entsprechend breit, seine Muskeln hätten jedem Bodybuilder Ehre gemacht. Conrad musterte ihn mit widerwilliger Bewunderung. Der Kerl war in großartiger körperlicher Verfassung. Da wanderte sein Blick über die arg geschundene Hildegard Dolfuss. Er ließ den Zeloser stehen und ging auf sie zu.
    »Können Sie mich hören, Hildegard?« erkundigte er sich besorgt.
    Sie hob den Kopf. Ihr Gesicht sah schlimm aus. Das Kinn war blutverschmiert, die Wangen grüngelb, die Augen dick angeschwollen, eines so stark, daß sie es nicht öffnen konnte. Ihre Arme und Beine wiesen, wo man sie festgehalten hatte, Blutergüsse auf, genau wie ihr Bauch und die Oberschenkel. Conrad war entsetzt.
    Mühsam gelang es ihr, ein paar Worte hervorzubringen, doch so gequält, daß er sie kaum verstehen konnte. »Tut mir leid, daß ich mich nicht an den Befehl gehalten habe, Commander. Habe ich dadurch etwas Schlimmes angerichtet?«
    »Machen Sie sich darüber keine Sorgen, Mädchen.« Conrads Stimme klang ungewohnt sanft. »In ein paar Minuten sind Sie wieder unter Freunden.«
    Während er zu ihr sprach, hatte Scolopen etwas gesagt, und der zelosische Hauptmann lachte.
    Kwango

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