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Kriegsspiele auf Zelos

Kriegsspiele auf Zelos

Titel: Kriegsspiele auf Zelos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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führen. Es gibt mehr als genug Land für uns alle. Die Siedler können Land kolonisieren, das viele Tagesreisen von hier entfernt liegt. Es braucht weder zu Auseinandersetzungen, noch zum Blutvergießen zu kommen.«
    »Aber bliebe es auf die Dauer dabei? Ich glaube es nicht. Die Starken erobern die Schwächeren. Das ist ein Naturgesetz.« Er lächelte. »Ich weiß, daß ihr – eure Roboter nicht mitgerechnet – nur sieben seid. Fünf davon halten sich augenblicklich hier in Rossvallin auf. Es wäre möglich, euch töten zu lassen. Ihr habt zwar eure Feuerwaffen, und viele Unsterbliche kämen durch euch ums Leben, aber es ließe sich machen.«
    »Ich dachte, des Königs Gäste stünden unter seinem Schutz – auf sein Ehrenwort.«
    »Das ist richtig«, bestätigte Scolopen. »Aber wenn ihr Rossvallin verlaßt, werdet ihr nicht länger meine Gäste sein.« Er lachte. »Fürchte nicht, Conrad. Ich halte mein Wort. Außerdem, wenn ihr sterben würdet, kämen andere euresgleichen. Und möglicherweise würden viele eurer Riesen Vergeltung fordern.«
    »Ich möchte ein Abkommen mit dir treffen, das unsere beiden Völker verpflichtet, miteinander in Frieden zu leben.«
    »Kwango, der schwarze Mann«, sagte Scolopen, »ist dagegen, daß euer Volk hierherkommt. Er hat es dir gesagt.«
    Conrad blickte ihn verblüfft an. »Kimatun?«
    Scolopen nickte ernst. »Ja, Scolopens Ohr. Hast du wirklich geglaubt, ich würde dir Männer zuteilen, die nur euch lehren, ohne selbst zu lernen?«
    Conrad lachte. »Du bist ein großer General, Scolopen.«
    »Es stimmt auch, daß du eine Botschaft an die Weisen deiner eigenen Welt geschickt hast – wie, weiß ich nicht. Du hast ihnen von unserem Land, unserer Lebensart und unseren Sitten berichtet. Du hast sie um Rat ersucht. Wie lange wird es dauern, ehe du Antwort bekommst, Conrad?«
    »In frühestens sechzig Tagen, vermutlich später.«
    Scolopen seufzte. »Das ist zu lange. Du kannst kein Abkommen schließen, das auch über den Tod des Königs hinaus seine Gültigkeit bewahrt, Conrad. Es ist möglich, daß ich bereits meinen letzten Sonnenuntergang gesehen habe – genau wie Orylos, mein Sohn, ohne Zweifel. Der nächste König wird nicht nur die Unsterblichen gegen euch anführen, sondern jeden Waffenfähigen.«
    »Scolopen, ich muß dich bitten, mir das zu erklären. Ich verstehe es nicht.«
    »Als du mir meinen Sohn zurückgabst, gab es jene, die zu wispern, zu raunen, zu hetzen begannen. Sie sagten, er lebte und sei unverwundet, aber dafür sei sein Herz zu dem einer Frau geworden. Als ich dich nicht vernichtete, munkelte man erneut. Jetzt habe auch ich, der Dreifachsieger der Spiele, das Herz einer Frau.« Er lachte grimmig. »Morgen, mit dem Grauen des neuen Tages, beginnen die Spiele.
    Sie dauern, bis die Sonne hinter der Arena untergeht. Orylos verteidigt sein Mannestum, indem er gegen die Sterblichen Drei kämpfen wird. Das bedeutet, daß er nacheinander gegen einen Ringer, einen Axtkämpfer und einen Fechter antreten muß. Wenige überleben den Kampf gegen die Sterblichen Drei. Das ist eine Möglichkeit, ehrenvoll zu sterben, um Unehrenhaftigkeit wiedergutzumachen.«
    »Orylos wird den Ringer besiegen«, sagte Conrad zuversichtlich.
    »Weshalb glaubst du das?«
    »Er hat neue Tricks gelernt, Scolopen. Kwango war sein Lehrmeister.«
    »Dafür danke ich euch. Mit Axt und Schwert weiß er gut umzugehen. Doch selbst wenn Orylos am Leben bleiben sollte, ist kaum zu erwarten, daß ich überleben werde. Der Sieger der Spiele hat das Recht, jeden nach Belieben herauszufordern. Wenn ein König und Kaiser von seinem Volk hochgeachtet wird, fordert der Sieger selten ihn heraus. Doch seit eurem Kommen hat die Einstellung meines Volkes mir gegenüber sich geändert. Da ist Haruken, ein Mann voll Mut und gewaltiger Kraft und in den besten Jahren. Auch ist er sehr schlau. Er ließ sich nur für die Kämpfe eintragen, die zum Endkampf führen können. Sollte er gewinnen – und ich zweifle nicht daran – wird er mich herausfordern. Selbst wenn es mir gelingen sollte, ihn zu töten, obgleich seine Jugend und Kraft gegen mich sind, wird es die friedlichen Beziehungen zwischen eurem Volk und meinem erschweren. Haruken spricht offen vom Krieg bis zum letzten Mann. Und er ist das Idol vieler. Töte ich ihn, wird man behaupten, daß ich mit euch Fremden zusammenstecke und mir eure Magie ausborgte … Ich habe dir das alles gesagt, weil ich weiß, daß eure Rasse große Macht hat und mein Volk

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