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Kriegsspiele auf Zelos

Kriegsspiele auf Zelos

Titel: Kriegsspiele auf Zelos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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dann passen Sie mir gut auf den Laden auf. Wir werden so schnell wie möglich zurückkommen.«
    Impulsiv küßte Hildegard ihn voll auf die Lippen, und ihr Busen drückte an seine Brust. Ihre Weiblichkeit erregte Conrad.
    »Das kostet Sie eine Schnapsration, Dolfuss!« Sanft löste er sich aus ihrer Umarmung.
    »Das war es wert«, murmelte Hildegard. »Kommen Sie gesund zurück.«
     

 
23.
     
    Die Reise nach Rossvallin ging erstaunlich schnell – weit schneller, als Conrad es für möglich gehalten hätte. Sie kamen noch am gleichen Tag, eine gute Stunde vor Sonnenuntergang, an.
    Für die »Bequemlichkeit« der Gäste hatten die Unsterblichen zwei Wagen mitgebracht. Die Räder waren aus Holz und gute zwei Meter im Durchmesser. Jedes Rad hatte einen dicken, flexiblen Reifen aus einer Substanz, die dem irdischen Gummi ähnelte. Vor jeden Wagen waren sechs Langhörner gespannt – die die Zeloser Pulpuls nannten – die von einem Kutscher gelenkt wurden.
    Der Boden der massiven Wagen war mit mehreren Schichten der gummiähnlichen Substanz gepolstert. Darüber hatte man für die Gäste Tierfelle gebreitet. Conrad, Ustinov und Gautier fuhren in einem Wagen, zusammen mit Ratgeber Zetuko, während Leutnant Smith, Kwango und Kimatun im anderen saßen.
    Die beiden Kolonnen ritten mit beachtlichem Tempo voraus. Conrad schätzte ihre Geschwindigkeit auf etwa dreißig Stundenkilometer. Er glaubte nicht, daß die Tiere das lange durchhalten würden.
    Die Wagen holperten und schaukelten auf dem unebenen Gelände entsetzlich. Trotz der dicken Reifen und der Bodenpolsterung mußte man sich an der Wagenseite festhalten, um nicht hin- und hergeworfen zu werden. Conrad bemerkte jedoch, daß weder Zetuko noch der Kutscher es so häufig wie sie taten. Sie waren erfahrene Seeleute auf einem schlingernden Schiff.
    Die Landschaft raste vorüber. Als Conrad zurückblickte, konnte er nur noch das Funkeln des Sonnenscheins auf der Spitze der Santa Maria sehen. Er winkte Leutnant Smith zu, deren Wagen etwa fünf Meter entfernt war. Ihr weißes Haar flatterte im Wind, und sie strahlte über das ganze feingeschnittene, braune Gesicht.
    »Wie gefällt Ihnen unsere Kutschenpartie, Leutnant?« rief er.
    »Großartig!« antwortete sie. »Ich hoffe nur, wir brechen uns nicht das Genick.«
    Gautier war fahl. »Ich fürchte, ich muß mich übergeben, Commander.«
    »Wagen Sie es ja nicht!« schnaubte Conrad. »Nehmen Sie schnell eine Pille oder trinken Sie etwas Wasser.« In zögerndem Zelosisch wandte er sich an Zetuko:
    »Wie lange können eure Pulpuls dieses Tempo durchhalten?«
    »Lord, wenn wir es von ihnen verlangten, würden sie laufen, bis ihr Herz birst. Aber darauf brauchen wir es nicht ankommen zu lassen, wie du sehen wirst.«
    Die Wagen rollten durch Bäche und über Erhebungen, ohne die Geschwindigkeit zu verringern. Nach etwa zwei Stunden gab ein Krieger an der Spitze jeder Kolonne ein Zeichen, und die Pulpuls rannten langsamer, bis sie bald darauf zu zwei weiteren Kolonnen Unsterblicher mit zwei Wagen kamen, die auf sie warteten.
    »Lord Conrad«, sagte Zetuko, »wir werden uns nun der frischen Tiere bedienen, damit diese hier sich erholen können.« Er warf einen Blick auf Gautier, der sich inzwischen nach Einnahme einer Pille etwas besser fühlte. »Vielleicht möchtet ihr einen Bissen zu essen und etwas Wein zu euch nehmen und euch kurz ausruhen. Die Strecke, die vor uns liegt, ist etwa genauso lang, wie die, die hinter uns liegt.«
    »Was ist, Jane und Jean-Pierre?« fragte Conrad. »Wollen Sie eine kleine Rast einlegen?«
    »Ich schon, Commander«, antwortete Jane, während Gautier schwieg.
    Conrad wandte sich an den Zeloser. »Zetuko, wir hätten nichts gegen eine kleine Stärkung.«
    Zetuko verbeugte sich. »Es ist alles vorbereitet.«
    Hauchdünne Scheiben Braten wurden auf Holztellern serviert. Dazu gab es in Bechern aus Silber oder zumindest silberfarbenem Metall gekühlten Weißwein. Der kalte Braten erinnerte Conrad an Rentierfleisch, das er einmal bei einer Party in Stockholm gekostet hatte. Es hatte einen pikanten Geschmack. Der Wein schmeckte wie guter Rheinhessen. Conrad fragte sich, wie sie ihn gekühlt hatten.
    »Diese Menschen verstehen etwas von Imbissen, Boß«, sagte Kwango. Er schleckte die Finger ab, denn Bestecke wurden hier offenbar nicht benutzt, und steckte sich eine weitere Fleischscheibe in den Mund. »Vielleicht sind sie gar nicht so dumm, wie wir dachten.«
    Da erlebten sie ihre Überraschung. Kimatun

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