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Kriegsspiele auf Zelos

Kriegsspiele auf Zelos

Titel: Kriegsspiele auf Zelos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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sagte in perfektem Englisch. »Ich freue mich, daß Ihnen unser kleiner Imbiß so zusagt. Der Braten ist Pulpulfleisch.«
    Mit offenem Mund starrte Kwango ihn an. »Wie haben Sie das fertiggebracht?«
    »Ich bin Gedankenleser. Während Sie unsere Sprache lernten, reiste ich durch Ihre Gedanken und suchte die Worte Ihrer Sprache. So lernte auch ich.«
    »Haben Sie das nur bei Kwango gemacht?« erkundigte sich Conrad. Er spürte den kalten Schweiß auf der Stirn. Er hatte diese kriegerischen Menschen unterschätzt. Verdammt!
    »Nein, Commander Conrad, auch bei Ihnen und anderen.« Er zuckte die Schultern. »Scolopen wies mich an zu lernen. Ich gehorchte.«
    »Gibt es viele wie Sie auf dieser Welt?« fragte Leutnant Smith.
    »Nicht viele, meine Dame. Wir sind Scolopens Ohren.«
    »Dann wissen Sie also alles über uns«, sagte Conrad schwer. Er dachte, daß es bald ein paar tote Entbehrliche in Rossvallin geben würde. Dann bemühte er sich, aus verständlichem Grund, diesen Gedanken zu verdrängen.
    »Ich weiß, was nützlich zu wissen ist. Sie brauchen nicht um Ihre Sicherheit zu fürchten, Commander Conrad. Sie sind des Königs Gäste.«
    Ehe Conrad antworten konnte, sagte Zetuko: »Mein Lord, wenn du gegessen und dich ausgeruht hast, können wir weiterfahren. Scolopen, König und Kaiser, erwartet das Vergnügen deines Besuchs.«
     

 
24.
     
    Rossvallin sah vom Wagen weit beeindruckender als aus der Luft aus. Aber obgleich die Zeloser Stein zum Bau ihrer Mauer und der größeren Häuser benutzt hatten, war die Kunst der Architektur offenbar noch nicht sehr weit entwickelt. Die gewaltigen Steinblöcke waren nur grob behauen, und von Putz oder Verzierung war kaum etwas zu sehen.
    Der Weg zum Palast war mit Kriegern eingesäumt, die beim Vorüberfahren Conrad alle den königlichen Salut entboten. Hinter den Reihen der Krieger drängte sich die Bevölkerung, die nur stumm beobachtete. Es wurden keine Hochrufe laut, keine Mißfallensäußerungen, niemand hob drohend Fäuste oder Waffen. Die Menschen standen nur und schauten. Die Frauen waren schlecht gekleidet, bemerkte Conrad. Immer wieder schauten sie nervös auf die Männer, als suchten sie bei ihnen Rat, wie sie sich benehmen sollten.
    Scolopen kam die Stufen seines Palasts hinunter, um die Entbehrlichen zu begrüßen. »Willkommen, Conrad mit dem Silberauge.« Flüchtig wanderte sein Blick auch über Kwango, Gautier, Leutnant Smith und Jane Ustinov. »Ein Willkommen auch deinen Kriegern und Frauen.«
    »Scolopen, König und Kaiser, Dreifachsieger der Spiele«, sagte Conrad in einigermaßen verständlichem Zelosisch. »Ich danke dir. Wir haben viel zu besprechen.«
    Scolopen nickte ernst. »Vor dem Bankett werden wir Zeit zum Reden haben. Morgen beginnen die Spiele. Einige werden zechen wollen, da sie möglicherweise ihren letzten Sonnenuntergang gesehen haben … Räumlichkeiten sind für euch vorbereitet. Badet und macht euch frisch. Dann werden du und ich uns besprechen.«
    Kimatun redete so schnell auf den König ein, daß keiner der Entbehrlichen etwas verstehen konnte.
    Scolopen lächelte. »Mein Ratgeber weiß über viele Wunder zu berichten. Ich werde mir anhören, was er zu sagen hat. Dann werden wir uns auch darüber unterhalten.«
    »Wie geht es deinem Sohn, Orylos?«
    »Ich möchte nicht von ihm sprechen.«
    »Dann werden wir deinen Wunsch respektieren, Scolopen«, sagte Conrad.
    Der König erteilte einen Befehl, und die Entbehrlichen wurden in den großen Palast geführt, durch eine riesige Halle und über eine grobe Steintreppe zu ihren Zimmern.
    Die Zimmer waren einfach ausgestattet. Behänge bedeckten die Steinwände, die Betten waren dicke, auf dem Boden liegende Matratzen mit Kissen und Fellen. Die Fenster waren hoch und schmal, ihre Glasscheiben dick und schlierig. Jedes Zimmer hatte sein eigenes in den Boden eingelassenes Badebecken. Warmes Wasser sprudelte unablässig durch ein Loch im Boden des Beckens, und das überschüssige Wasser rann durch eine Öffnung dicht unterhalb des Randes ab. Der Boden fühlte sich warm an, und das ständige Blubbern des Wassers war ein beruhigendes Geräusch.
    »Boß«, sagte Kwango. »Diese Menschen sind wirklich nicht dumm. Ich glaube, sie haben heiße Quellen oder artesische Brunnen angezapft.«
    »Höchstwahrscheinlich«, entgegnete Conrad. »Wird Zeit, daß ich Hal wieder anrufe. Sag den anderen, wer baden will, darf es nur, wenn ein anderer von uns mit einem Lasergewehr dabeisteht.«
    Kwango grinste. »Sie

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