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Kriegswirren

Kriegswirren

Titel: Kriegswirren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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und die fünf stellten sich hastig in einer Reihe auf der in den Steinboden eingelassenen goldenen Aufgehenden Sonne auf. Rand schritt diese Reihe entlang, streifte Kapuzen zurück und entblößte so Gesichter, die er mit kaltem Blick betrachtete. All die schwarzgewandeten Frauen waren ungewaschen und ihr Haar vor Schweiß glatt und schmutzig. Elza Penfell, eine Grüne Schwester, erwiderte seinen Blick ungeduldig, einen seltsam inbrünstigen Ausdruck auf dem Gesicht. Nesune Bihara, eine schlanke Braune, betrachtete ihn ebenso aufmerksam wie er sie. Sarene Nemdahl, selbst in ihrem schmutzigen Zustand so wunderschön, daß er glaubte, ihre Alterslosigkeit sei natürlich, schien ihre Weiße Ajah-Kühle nur mühsam beibehalten zu können. Beldeine Nyram, welche die Stola noch zu kurz trug, um die alterslosen Züge aufzuweisen, versuchte ein unsicheres Lächeln, das aber unter seinem Blick dahinschmolz. Erian Boroleos, blaß und fast so hübsch wie Sarene, zuckte zusammen und zwang sich dann deutlich sichtbar, diesem eisigen Blick standzuhalten. Die beiden letzteren waren ebenfalls Grüne, und alle fünf hatten zu den Schwestern gehört, die ihn auf Elaidas Befehl hin entführt hatten. Einige waren unter jenen gewesen, die ihn auf dem Weg nach Tar Valon gequält hatten. Rand wachte immer noch manchmal schweißgebadet und keuchend auf und murmelte etwas darüber, eingesperrt und geschlagen zu werden. Min hoffte, daß sie keine Mordgedanken in seinem Blick sah.
    »Diese Frauen wurden zu Da'tsang gemacht, Rand al'Thor«, sagte Sorilea. »Ich glaube, sie empfinden jetzt zutiefste Schmach. Erian Boroleos bat als erste darum, so geschlagen zu werden, wie Ihr geschlagen wurdet, bei Sonnenaufgang und bei Sonnenuntergang, und inzwischen haben auch die anderen darum gebeten. Diese Bitte wurde gewährt. Sie haben auch alle darum gebeten, Euch nach besten Kräften dienen zu dürfen. Das Toh für ihren Verrat kann nicht erfüllt werden« - ihre Stimme klang einen Moment düsterer, denn für die Aiel war der Verrat der Entführung weitaus schlimmer als das, was sie danach getan hatten -, »aber sie wissen um ihre Schmach und möchten es zumindest versuchen. Wir haben beschlossen, Euch die Entscheidung zu überlassen.«
    Min runzelte die Stirn. Rand die Entscheidung überlassen? Weise Frauen überließen Entscheidungen, die sie selbst treffen konnten, selten jemand anderem. Und Sorilea tat dies niemals. Die starke Weise Frau richtete sorgfältig die dunkle Stola um ihre Schultern und sah Rand an, als wäre diese Angelegenheit überhaupt nicht wichtig. Doch dann warf sie Min einen Blick aus kalten blauen Augen zu, und plötzlich war Min sich sicher, daß die harte alte Frau ihr das Fell über die Ohren ziehen würde, wenn sie hier das Falsche sagte. Es war keine Vision. Sie kannte Sorilea inzwischen einfach besser, als sie wollte.
    Sie gab sich entschlossen der Betrachtung dessen hin, was rund um die Frauen erschien und wieder verschwand. Keine leichte Aufgabe, wenn sie so nahe beieinander standen, daß sie nicht sicher sein konnte, ob ein bestimmtes Bild zu dieser oder jener Frau gehörte. Zumindest waren die Auren einigermaßen beständig. Licht, mochte sie in der Lage sein, zumindest etwas von dem zu verstehen, was sie sah!
    Rand nahm Sorileas Verkündigung kühl auf, wenn auch nur oberflächlich. Er rieb sich langsam die Hände und betrachtete nachdenklich die in seine Handflächen gebrannten Reiher. Dann betrachtete er nacheinander jedes der Aes Sedai-Gesichter und konzentrierte sich schließlich auf Erian.
    »Warum?« fragte er sie mit sanfter Stimme. »Ich habe zwei Eurer Behüter getötet. Warum?« Min zuckte zusammen. Rand war vieles, aber selten sanft. Erian war eine jener wenigen, die ihn mehr als einmal geschlagen hatten.
    Die blasse illianische Schwester richtete sich auf. Bilder tanzten, Auren flammten auf und erloschen, aber es war nichts, was Min lesen konnte. Mit schmutzigem Gesicht und langem, stumpfem schwarzem Haar nahm Erian all ihre Aes Sedai-Autorität zusammen und begegnete seinem Blick gleichmütig. Aber ihre Antwort war einfach und direkt. »Wir haben einen Fehler gemacht, als wir Euch gefangennahmen. Ich habe lange darüber nachgedacht. Ihr müßt in der Letzten Schlacht kämpfen, und wir müssen Euch helfen. Ich verstehe es, wenn Ihr mich nicht annehmt, aber ich werde Euch die nötige Hilfe zukommen lassen, wenn Ihr es erlaubt.«
    Rand sah sie ausdruckslos an.
    Er wiederholte seine aus einem Wort bestehende

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