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Kriminalgeschichte des Christentums Band 01 - Die Fruehzeit

Kriminalgeschichte des Christentums Band 01 - Die Fruehzeit

Titel: Kriminalgeschichte des Christentums Band 01 - Die Fruehzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karlheinz Deschner
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Kaiser und Bischof, die »beiden großen, ja größten Männer ihrer Zeit« (Niederhuber), »Ketzer« und Heiden. Und wie gegen jene schon Theodosius' Vorgänger Konstantius schärfer eingeschritten war als Konstantin, so attackierte sie jetzt Theodosius bereits wieder härter als Konstantius. Doch während dieser und sein Vater der Kirche noch geboten, ordnet sich ihr Theodosius – lange vor seinem Tod getauft – gelegentlich schon unter. 96

10. Kapitel

Kirchenlehrer Augustinus
(354–430)
    »Augustinus ist der größte Philosoph der Väterzeit und der genialste, einflußreichste Theologe der Kirche ... voll glühender Gottes- und selbstloser Nächstenliebe, umflossen vom milden Glanze unbegrenzter Güte und anziehendster Liebenswürdigkeit.«
    Martin Grabmann 1

    »Als genialer Denker, scharfer Dialektiker, begabter Psychologe, von einer seltenen religiösen Glut, zugleich ein liebenswürdiger Mensch, war Augustinus schon während seines Lebens der große Wegweiser der lateinischen Kirche. Für die spätere Zeit kann seine Bedeutung kaum überschätzt werden.«
    E. Hendrikx 2

    »Gott selbst tut es an euch durch uns, wenn wir bitten, drohen, zurechtweisen, wenn euch Verluste oder Leiden treffen, wenn die Gesetze der weltlichen Obrigkeit sich auf euch beziehen.«
    Augustinus 3

    »Was aber liegt daran, mit welcher Todesart dies Leben endet?« »Es ist ja, das weiß ich, noch niemand gestorben, der nicht irgendwann einmal hätte sterben müssen.« »Was hat man denn gegen den Krieg? Etwa daß Menschen, die doch einmal sterben müssen, dabei umkommen?«
    Augustinus 4

    »Die mich bewegende Kraft ist die Liebe.«
    Augustinus 5

    »Die versteckte Rachsucht, der kleine Neid
Herr
geworden! Alles Erbärmliche, An-sich-Leidende, Von-schlechten-Gefühlen-Heimgesuchte, die ganze
Ghetto
-Welt der Seele mit einem Male
obenauf.
– Man lese nur irgendeinen christlichen Agitator, den heiligen Augustin zum Beispiel, um zu begreifen, um zu
riechen,
was für unsaubere Gesellen damit obenauf gekommen sind. Man würde sich ganz und gar betrügen, wenn man irgendwelchen Mangel an Verstand bei den Führern der christlichen Bewegung voraussetzte – o sie sind klug, klug bis zur Heiligkeit, diese Herren Kirchenväter! Was ihnen abgeht, ist etwas ganz anderes. Die Natur hat sie vernachlässigt – sie vergaß, ihnen eine bescheidene Mitgift von achtbaren, von anständigen, von
reinlichen
Instinkten mitzugeben ... ... Unter uns, es sind nicht einmal Männer.«
    Friedrich Nietzsche (Der Antichrist 59)

Nachbemerkung

    Kein Extrakt des Buches, keine Quintessenz – eine Erinnerung des Autors nur an des alten Terentianus Maurus Wort: Habent sua fata libelli. 1
    Das Schicksal dieses Titels begann in den fünfziger Jahren in Franken, als ich jäh von einem Höhenweg lief, meine Hunde um mich, immer hinunter, dem Waldrand zu, den Wiesen – ein paar Weiherflächen, verdöstes Froschgequarre, und drüben, gemächlich unter Apfelbäumen, zwei Herren in Schwarz. Ich griff zum Fernglas: wie vermutet, mein Pate nebst Gast, einem Erzabt aus Niederbayern. Etwas atemlos noch verfolgte ich beide, genoß, übers Wasser hin, ihr geistliches Gehen, so ruhig alles, friedlich, und dachte plötzlich: GOTT GEHT IN DEN SCHUHEN DES TEUFELS...
    Dieser Gedanke bestimmte meine Arbeit, mein Leben. Er kostete schwere familiäre Opfer, sogar, vielleicht nicht nur mittelbar, unseren Sohn, damals noch gar nicht da; jetzt schon nicht mehr.
    Ich hatte 1955 meinen ersten Roman geschrieben; in acht Tagen. Meine Mutter lag im Sterben. Ich eilte zu Ernst Rowohlt, dem bewunderten Verleger. Er weilte gerade, ich wußte es zufällig, in Baden auf der Bühler Höhe. Ich erschien unangemeldet, Siesta schon, er empfing mich noch und, wirklich, er kannte meinen Namen. »Sie sind doch der Mann, der die Vorträge hält!?« Jawohl. Aber ich
schrieb
auch – und griff im Sakko nach den ausgesuchten Seiten des Romans. Doch der Verleger von Dos Passos, Wolfe, Faulkner, Hemingway hatte Schwierigkeiten mit den Augen, auch von einer Dichterlesusng hielt er nichts, nein, telefonierte aber gleich mit seinem Lektor, und bereits zwei Wochen später hatte ich dessen Absage in der Hand.
    Meine Mutter war schon ein Jahr tot, als
›Die Nacht steht um mein Haus‹
bei List erschien. Christliches stand nur am Rand darin. Mehr darüber brachte meine Umfrage (bei Hermann Kesten, Hans Erich Nossack, Hans Urs von Balthasar, Max Brod, Heinrich Böll, Arno Schmidt, Arnold Zweig, Robert Neumann u.a.)

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