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Kriminalpolka - Kommissar Zufall ermittelt

Kriminalpolka - Kommissar Zufall ermittelt

Titel: Kriminalpolka - Kommissar Zufall ermittelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Vortragsbezeichnung für stark betont hervorgehobene Töne.
    6 Musikalische Vortragsbezeichnung für kräftig, stark, laut
    7 Musikalischer Fachausdruck für Tonfolge in Halbtonschritten

Doktor Smrt
    Der in schwarzem Glanzlack leuchtende Smart mit dem dunkelgrauen Blechsarg auf dem Dachgepäckträger parkte direkt vor dem Bühneneingang. Ein schlanker Glatzkopf im schwarzen Anzug stieg aus und nickte mir ernst zu. Ich war eigentlich nur zum Hinterausgang geschlichen, um den Fragen der Kollegen von Kriminalhauptkommissar Donner an den Saalausgängen zu entkommen, jetzt lief ich offensichtlich dem Leichenbeschauer direkt in die Arme.
    »Mein Name ist James Smrt«, sagte der elegant Gekleidete, »eigentlich Doktor Smrt. Von Leichen-Smrt & Co. «
    Seine Figur entsprach seinem Namen. Er war smart, dürr und hager, dabei mindestens 1,90 Meter groß, und der schwarze Anzug flatterte an ihm wie an einer Vogelscheuche. Weißer Bartflaum entquoll seinen knöchernen Wangen, sein zerfurchtes Gesicht glich dadurch einem Relief der verschneiten Rocky Mountains.
    Die Augen lagen düster unterhalb des kahlen Schädels in ihren Höhlen, die Nase war kurz und an ihrer Spitze eingedrückt, die Lippen schmal und blutleer, dazwischen ließen sich zwei Reihen gelb gerauchter Zahnstummel erahnen.
    Insgesamt würde sein Gesicht jeder Piratenflagge zur Ehre gereichen, dachte ich, seine Gebeine schienen bei jedem seiner Schritte zu klappern, und ich glaube nicht, dass es je eine perfektere Personifizierung von Karl Mays 100-jährigem Cowboykönig Old Wabble gegeben hat.
    »Kommissar Zufall«, stellte ich mich vor. »Von der Detektei Zufall & Co.«
    »Aha. Ich vertrete den werten Kollegen Dr. Praunfih, der heute Abend mit seiner Gattin einen Privattermin hat.«
    Er lachte dabei schallend und schlug sich mit der flachen rechten Hand auf die geballte linke Faust.
    »Stellungsbefehl im Schürzengraben, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Dr. Praunfih ist …?«
    »Der Leiter der Gerichtsmedizin«, ergänzte er. »Wir helfen uns aber bei Leichenfunden hin und wieder gegenseitig aus. Ich bin als Arzt ebenfalls pathologisch tätig und leite gleichzeitig ein modernes Bestattungsunternehmen. Synergieeffekte nützen, lautet meine Devise, nach dem Motto: Heute gestorben, begraben schon morgen! Hahaha!«
    Ich konnte über seinen schwarzen Humor nicht so recht lachen, beschloss aber, unauffällig an seiner Seite zu bleiben, um vielleicht das eine oder andere Detail zu erlauschen, wenn er seine Untersuchungen begann.
    Dr. Smrt fischte eine schwarze Tasche, die Pippi Langstrumpfs Goldkoffer ähnelte, vom Rücksitz des Smart, setzte seine Nickelbrille auf und sah mich, nach dem Weg fragend, an. Ich ergriff die schwarze Tasche, er nickte dankbar und folgte mir auf dem Weg zu Langfried Schieber.
    »Waf machen Fie ffon wieder hier?«, schnauzte mich der Donner an, als ich den Backstagebereich betrat.
    »Wir vertreten Dr. Praunfih«, sagte Dr. Smrt in einem Ton, der keinen Widerspruch zuließ. »Und jetzt lassen Sie mich und meinen Assistenten bittschön ungestört arbeiten. Der Patient erwartet uns!«
    Ich streckte dem verstummten Kriminalbeamten grinsend die Zunge heraus, nur so weit, dass er es gerade nicht sehen konnte, und führte Dr. Smrt an Donner vorbei zur Bühne.
    Jener war wie von sich selbst gerührt stehen geblieben und hatte kein Wort mehr herausgebracht. Punktsieg Smrt, dachte ich dankbar und beschloss, meine Rolle als Assistenzpathologe perfekt zu gestalten.
    Ich führte meinen Chef zu seinem Patienten, rückte neben Langfried Schieber einen Stuhl zurecht und stellte den Arztkoffer mit gekonntem Schwung darauf ab.
    Das Klirren im Inneren irritierte mich leicht, sicher Reagenzgläser mit kostbaren Chemikalien!, durchfuhr es mich, und ich hoffte, keinen Glasbruch verursacht zu haben. Vorsichtig öffnete ich die Kofferschnalle und spähte hinein. Alles heil geblieben, Gott sei Dank. Weder Gordon’s Gin noch polnischer Wodka oder Black Label waren ausgelaufen. Dr. Smrt hatte ein ganzes Arsenal derartiger Betäubungsmittel im Gepäck. Er streifte sich Gummihandschuhe über, kniete neben Schieber und tastete nach dessen Puls. Unsicher wandte er sich an mich und flüsterte:
    »Was könnte man denn zur Todesursache sagen – Ihrer Meinung nach?«
    Darauf hatte ich nur gewartet! Endlich war meine Kompetenz gefragt. Ich spulte mein Wissen ab:
    »Blasrohrpfeil von hinten. Wahrscheinlich vergiftet. Vermutlich durch eine Klarinette hinter dem

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