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Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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Situation, Sir.«
    »Was für eine Situation?« Verwirrung milderte das Selbstvertrauen des Captains nur ansatzweise.
    »Wir greifen aus dem Hinterhalt an, Sir.«
    »Natürlich tun wir das. Möchten Sie dieser geballten Feuerkraft Gelegenheit zu einem Schuss auf Wardhaven geben? Setzen Sie sich, Ensign. Sie haben Ihre Befehle.«
    »Ja, Sir, aber woher stammen diese Befehle? Der Premierminister hat nicht den geringsten hinterhältigen Knochen im Leib. Ich weiß das. Er ist mein Vater. Wenn er sich einem zum Kampf stellt, dann tut er es ganz offen und geradeheraus. Und diese Schiffe, Sir, unternehmen nicht den geringsten Versuch, unsere Flotte zu bedrohen. Unseren Planeten.«
    »Ziele auf vierzigtausend Kilometern«, meldete das Ruder. Jeder Augenblick führte sie näher an einen Schuss heran, näher an ein Gemetzel.
    »Was ist los, Longknife? Keinen Mumm für eine Schlacht? Ich hätte es wissen müssen. Gunny, entfernen Sie diesen Feigling von meiner Brücke.«
    Jetzt haben Sie einen schweren Fehler gemacht, Captain. Sie haben eine persönliche Sache daraus gemacht. Kris drehte sich zu den Marines um; keiner von ihnen war vom Schott vorgetreten. »Bin ich ein Feigling? Ich bin mit Ihnen abgesprungen. Ohne mich wäre die Hälfte von Ihnen beim Atmosphäreneintritt verbrannt. Ohne mich wären Sie alle in dem Minenfeld umgekommen. Ich war als Erste durch die Tür und als Erste bei dem Mädchen. Waren das Handlungen eines Feiglings? Wäre ein Feigling jetzt hier aufgestanden? Captain, diese Befehle kommen nicht vom Premierminister Wardhavens. Woher kommen sie?«
    »Von den einzigen Menschen, die das Recht haben, sie zu erteilen, Sie verzogene Göre!«, fauchte der Captain   – und seine Wut eröffnete ihr die einzige Chance auf Legimität, auf die sie hoffen konnte.
    »Diese Befehle kommen von Leuten mit dem nötigen Mumm, sich das zu nehmen, was geldgierige Weicheier wie Sie gehortet haben. Niemand von Ihnen kann etwas mit Pflicht anfangen, mit Ehre. Sie lassen Macht ungenutzt, vergeudet. Nun, manche von uns wissen, wie man Macht benutzt! Da liegt die Macht der Erde, fett und dumm. In einer Minute pusten wir sie zur Hölle. Wie schneidet das als Macht ab?« Thorpe reckte die Faust hoch. »Und sollte die Erde erneut anrücken, jagen wir sie erneut zum Teufel. Wir haben es satt, für Sie die stiefelleckenden Hunde zu geben, Longknife. Jetzt tun wir das Richtige. Gunny, erschießen Sie diese Hündin!«
    Gunny stand nach wie vor reglos vor dem Schott. Seine Augen waren immer größer geworden, während er seinen Kommandeur anblickte. Langsam sank der Lauf seines M-6 herab. Nun, Emma, meine Highlanderfreundin, ich vermute, das ist es also, wohin die Tradition eine Longknife führt.
    »Möchten Sie sich damit gemein machen, Gunny?«, fragte sie, und Kraft stieg mit jedem Wort in ihr auf. War es das, was Opa Ray den Weg durch die Präsidentengarde freigemacht hatte? War es das, was Trouble und die Schwarze Wache den Black Mountain hinaufgeführt hatte? Sie deutete auf den Captain. »Dieser Mann sagt, Sie wären der stiefelleckende Hund der Reichen und Faulen. Sind Sie jetzt bereit, der stiefelleckende Hund der Machthungrigen und Verrückten zu sein? Denn auf diesem Weg gehen Sie.
    Vielleicht gefällt Ihnen die Politik meines Vaters nicht, aber Menschen wie Sie haben ihn gewählt. Denken Sie, der Captain hier und seine Freunde könnten den Job besser machen? Erinnern Sie sich an das Minenfeld, das irgendwie nicht entdeckt wurde, ehe wir absprangen? Man sollte eigentlich denken, dass jemand, der so scharf darauf ist, den Rekord für den kürzesten Rettungseinsatz aufzustellen, so etwas wie Minen entdeckt. Was übersieht er wohl sonst noch? Ist es das, was Sie möchten?« Ihr Blick wanderte vom untätigen Gunny zu den Menschen in ihrer unmittelbaren Umgebung.
    »Möchten Sie den Befehlen desjenigen folgen, der zufällig gerade der größte und gemeinste Bastard vor Ort ist? Wünschen Sie sich das für Ihre Kinder und Enkel? Dass der Weltraum zerrissen wird, wann immer gerade ein Kriegsherr genug Macht aus den Trümmern scharrt? Denn über eines müssen Sie sich im Klaren sein: Menschen, trunken von Macht, die noch nicht mal einen guten Orbitaljägereinsatz durchführen können, werden sich kein bisschen darauf verstehen, einen Planeten zu regieren. Von wem stammen die Befehle, denen wir gerade folgen? Kommunikationsoffizier, Sie müssten darüber informiert sein. Wer schwingt hier das Zepter?«
    Der Lieutenant am Funkpult wurde

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