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Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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so rot wie eine seiner Anzeigen. Er nickte dem Eins O zu. »Sir?«
    »Das geht Sie einen Dreck an, Longknife. Leute wie Sie habenschon so lange das Sagen, dass Sie sich nicht vorstellen können, dass andere besser wissen, was unsere Welten benötigen. Sie haben uns unterdrückt, uns billig dafür abgespeist, dass wir unser Leben riskierten, während Sie im Schlaf Billionen verdienten. Heute endet Ihre Zeit jedoch. Gunny, erschießen Sie dieses verrückte Miststück!«
    »Ma’am, es tut mir leid«, sagte Gunny und legte die Waffe an.
    »Gunny, rühren Sie keinen Finger«, mischte sich Corporal Li ein, die Waffe ebenfalls im Anschlag. »Wenn Sie auch nur zucken, Sarge, nagele ich Sie an diese Wand dort.«
    Der Eins O war inzwischen aufgestanden. Während er sich zu den Marines umdrehte, tauchte eine Pistole in seiner Hand auf. Tech Hanson hob auch gerade das Gewehr. »Legen Sie sie weg, Sir, oder Gott helfe mir, Sie werden tot sein, ehe Sie sie anlegen können.«
    Der Eins O erstarrte mitten in der Bewegung.
    »Lassen Sie die Waffe fallen, Sir«, verlangte Corporal Li. »Ich meine es ernst, Eins O, und es gilt auch für Sie, Gunny.«
    »Dafür werden Sie hängen!«, brüllte der Captain.
    »Ich weiß nicht recht, ob wir nicht eher hängen würden, wenn wir das Gegenteil täten, Sir. Ma’am, ich bin nur ein einfacher Soldat, aber ich wüsste wirklich gern, ob ich auf der richtigen Seite stehe. Ich denke mir, wenn wir wirklich Mist gebaut haben, könnten wir vielleicht einfach die Waffen niederlegen und sie diesen Angriff ausführen lassen. Vielleicht ginge dann alles gut für uns aus.«
    »Kommunikation, öffnen Sie die Wardhaven-Standardfrequenzen«, befahl Kris.
    Der Captain schüttelte den Kopf.
    »Fick dich!«, sagte der Kommlieutenant.
    »Nelly, unterstelle die Kommunikation Toms Station. Hacken Sie sie dann. Schnell!«
    »Unterstellt, Ma’am. Hacken läuft.«
    »Tom?«, fragte sie und wusste dabei eins: Wieder einmal setzte sie voraus, dass er ihr folgen würde; erneut verlangte sie von ihm, ihr zu folgen und der Crew das Beispiel zu liefern, dass man ihr Folge leisten konnte. Ob er ihr ein weiteres Mal den Rücken stärkte?
    Seine Hände flogen schon über die eigene Workstation. »Ich bin dabei!«, blaffte er. »Verdammt, das Störsignal geht von der Hurrikan aus.« Er blickte sich unter der Brückenbesatzung um. »Jemand möchte eindeutig nicht, dass wir eine andere Perspektive erhalten.«
    »Mach Druck«, befahl Kris. »Bündle den Strahl stärker. Grenze die Suche auf das Notfallkommandonetz ein. Gebündelter Strahl zu dem Planeten, der Sprungpunkt Delta am nächsten liegt.« Kris konnte nur raten. Sie musste das Wardhaven-Flaggschiff erreichen. Wenn die Erdkriegsflotte ihren Sprungpunkt nicht verlassen hatte, dann, so vermutete sie, würde sich auch die Flotte Wardhavens noch bei dem Punkt aufhalten, den sie benutzt hatte.
    Fünf Sekunden später schüttelte Tom den Kopf. »Wir brauchen mehr Energie. Ich kann das Störsignal einfach nicht durchbrechen.«
    »Dann sauge den Kondensator leer.« Sie wollte diesen Saft nun wirklich auf gar keinen Fall gegen ein fünftes Erdschiff einsetzen. Tom tippte auf seinem Pult. Kris vergaß beinahe zu atmen, als seine Anzeigen tiefrot wurden. Die Menschen an Bord brauchten einen Beweis; sie musste ihn liefern.
    »Fünfunddreißigtausend Kilometer«, verkündete Addison allen, die sich dafür interessierten.
    Dann zeigte Tom wieder dieses schiefe Grinsen. »Geschafft! Ich empfange etwas   …«
    »… zum Teufel denken Sie eigentlich, was Sie da tun? Angriffsgeschwader sechs, antworten Sie mir, verdammt noch mal! Was um Gottes willen machen Sie da?«
    »Das ist mein Opa Trouble«, flüsterte Kris. »Als ich ihn zuletzt sah, arbeitete er zusammen mit dem Premierminister an einem friedlichen Weg aus der Krise. Denkt hier nach wie vor jemand, wir wären dabei, das Richtige zu tun?«, fragte Kris und wandte sich nacheinander jedem auf der Brücke zu. Die bleichen Gesichter zeigten frische Entschlossenheit, als sie sie forschend betrachtete. Im Hintergrund versuchte Opa Trouble mit Nachdruck und mit Worten, die sie von ihm noch nie gehört hatte, eine Reaktion des Befehlshabers von Angriffsgeschwader sechs zu erhalten.
    »Soll ich ihn anfunken?«, fragte Tommy.
    »Nein.« Kris schluckte. »Sie sind zu weit entfernt. Wenn wir den laufenden Angriff aufhalten möchten, müssen wir selbst dafür sorgen. Und es muss überraschend kommen.«
    »Das können Sie nicht tun!«,

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