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Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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oben haben wir größere Probleme. Sandfire hat uns drei Schiffe auf die Fersen gesetzt.«
    »Ich denke wirklich, dass du dir das Problem ansehen solltest, dass ich hier unten habe.«
    »Ich kann den Pilotensitz nicht verlassen, Jack.«
    »Ich bringe es zu dir herauf.«
    »Wie solltest du ein schlimmeres Problem haben können als ich?«, murmelte Kris, während sie sämtliches Plasma, das sie derzeit verbrennen konnte, in die Haupttriebwerke leitete. Ihre Hände spielten auf den Manövriertriebwerken, schwenkten mal ein wenig hierhin, mal ein wenig dorthin, und taten überhaupt alles, um einem Gegner jede Zielerfassung zu erschweren.
    »Kris, ich empfange eine Nachricht von Sandfire«, gab Penny bekannt.
    »Ich höre«, sagte Kris, während hinter ihr die Fahrstuhltür aufging.
    »Ah«, strahlte Sandfire sie zuversichtlich an, »Prinzessin Kristine, wir können dies auf die langsame oder auf die schnelle Tour erledigen. Egal wie, ich habe Sie erwischt. Drei schwer bewaffnete Kreuzer sind in Schussweite zu Ihrem kleinen Flitzer. Ergeben Sie sich, oder ich puste Sie aus dem Weltraum.«
    »Cal, du kannst nicht auf dieses Schiff feuern, während ich an Bord bin«, wurde hinter Kris vernehmbar.
    Sie drehte sich um.
    Hank Smythe-Peterwald zeigte ihr sein typisches Milliarden-Dollar-Lächeln. »Hallo, Kris, ich dachte, du wolltest darauf verzichten, mich auf meiner Yacht zu besuchen.«
    Kris schluckte schwer. Sie hatte geplant, ein Schiff zu entführen. Sie hatte nicht geplant, eine Person zu entführen. Und ganz entschieden nicht Hank Peterwald.
    Hanks Lächeln wurde unsicher, als grelles Licht seine Züge erhellte. Kris warf sich zum Bildschirm herum. Die Raumstation explodierte.
    Die erste Detonation ging auf Kris’ zehn Kilo Staubmilben zurück. Sie platzten aus einer Seitenwand der Werft hervor. EinenAugenblick lang rotierte die Raumstation weiter; oben alles okay, unten alles okay, während in der Werft und den Docks im Zentrum eine große Lücke klaffte. Eine weitere, größere und bedächtigere Detonation wälzte sich dann durch die Werft, breitete sich aus, während sie immer mehr Nahrung fand, und warf ein Licht zum klaffenden Loch hinaus, das von roter über gelber bis zu weißer Farbe überging. In stiller Majestät beulten sich die Wände der Werft aus und platzten dann beinahe träge.
    Wie durch diesen Vorgang erfrischt, bestand die nächste Runde Feuerwerk in einer expandierenden Kugel Sprengstoff, die sich blitzartig durch die wachsende Trümmerwolke ausbreitete und Fragmente von Schiffen und der Station rotierend ins All hinausjagte. Ein großer Brocken schrammte an einem der Schiffe Sandfires entlang und rammte es in das nächste hinein.
    »So also sieht eine typische Longknife-Arbeit aus«, flüsterte Hank langsam.

25
    H altet euch fest, wo immer es geht!«, schrie Kris und goss mehr Reaktionsmasse in ihre Triebwerke, als ihr eigentlich lieb war. Jetzt war im Grunde nicht der richtige Zeitpunkt, um den Reaktor durchzuheizen, indem sie so viel Reaktionsmasse hineinjagte, dass die kritische Kerntemperatur unter das Fusionsniveau stürzte, weil die einströmende, relativ kalte Reaktionsmasse auf einen kümmerlichen Rest Plasma traf. Vielleicht nicht, aber ich muss jetzt einfach Fahrt aufnehmen!
    Das Schiff   – Korrektur: die Barbarossa, Hanks Yacht   – schoss ruckartig los, sodass Jack, Abby und Hank auf die Knie gedrückt wurden. Während Kris mit Reaktortemperatur, Beschleunigung und der rasch aufschließenden Wolke aus Gas und Trümmern jonglierte, krochen die Neuankömmlinge zu den freien Plätzen: Hank rechts von Kris, Jack gleich neben ihm, Abby neben Tom.
    »Was machst du mit meinem Schiff?«, fragte Hank und kehrte den Eigentümer heraus, während er sich anschnallte.
    »Ich versuche, auf Abstand zu diesem Schlamassel zu bleiben«, antwortete Kris, der noch rechtzeitig eingefallen war, den Ausdruck »meinem Schlamassel« durch »diesem Schlamassel« zu ersetzen. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um Hank in all das einzuweihen, was sie in jüngster Zeit angestellt hatte. Jungs neigten in solchen Dingen dazu, begriffsstutzig und nervös zu reagieren.
    »Was ist passiert?«, flüsterte Hank, während sein Blick über die Bildschirme wanderte.
    »Eine Art Industrieunfall, vermute ich«, wich Kris aus.
    »Und du flüchtest einfach mit meinem Schiff davor.«
    Kris musterte die Reaktorwerte und erhöhte den Zustrom aus den Treibstofftanks. »Es schien zu dem Zeitpunkt eine gute Idee, und es

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