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Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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waren allerlei Fremde beim Frühstück zu Gast, Menschen in blauen Mondanzügen und andere in regulärer Kleidung   – die gerade einen entsetzlichen Tod starben.
    In einem Bildschirmfenster wurde eine Karte eingeblendetund zeigte Bremen, eine Kleinstadt etwa fünfhundert Kilometer nördlich von Heidelburg. »Gestern Abend«, berichtete Nelly, während die Nachrichten vor ihnen liefen, »wurde ein Ausbruch des anaeroben Ebola-Virus in Bremen gemeldet, einer Kleinstadt auf dem Nordkontinent. Entsprechend den Vorschriften der Society of Humanity haben die turantischen Behörden die Stadt unter Quarantäne gestellt. Da jedoch während der Inkubationszeit des Virus der Flugverkehr von der nahe gelegenen Stadt Coors unvermindert weiterlief, musste die Quarantäne in der Folge auf den ganzen Planeten ausgedehnt werden.«
    Kris betrachtete die Karte forschend und presste die Lippen zu einer sich zunehmend verfinsternden Miene zusammen. »Erkennt sonst noch jemand, dass an diesem Bild etwas nicht stimmt?«
    »Man muss anaerobes Ebola mit einer Quarantäne eindämmen«, gab Tommy zu bedenken. »Es breitet sich wie ein Lauffeuer aus.«
    »Ja, aber wir hatten auf Turantic noch nie irgendeinen Ausbruch von Ebola«, sagte Penny verwirrt.
    »In kleineren Medienformaten findet man Berichte, Verdächtigungen im Grunde«, sagte Nelly, »die besagen, dass dieser Ausbruch weder zufällig noch ein natürliches Ereignis sei.«
    Jack flüsterte etwas in sein Armbandmodul. Ein Satz Informationen wurde neben dem Plan von Bremen eingeblendet: Es war eine Bergbaustadt und hatte nur wenige Annehmlichkeiten zu bieten. Der Agent schüttelte den Kopf. »Das riecht förmlich nach einem Anschlag. Diese Stadt liegt viel zu weit in der gemäßigten Klimazone, um das Virus durch eine zu pharmazeutischen Zwecken importierte Spezies abzubekommen. Die Stadt wird vom Handelsverkehr kaum erreicht und hat nichts weiter zu bieten als ein Krankenhaus für die Kupfer- und Bleibergleute. Es dürfte dort wohl kaum eine Probe des Virus existiert haben, die zufällig hätte freigesetzt werden können.«
    Kris trat näher an den Bildschirm heran. »Nelly, wie steht es um die Erzvorkommen der Minen rings um Bremen?«
    Nelly ergänzte die über der Stadt eingeblendete Statistik. »Nahezu erschöpft«, stellte Kris ohne Überraschung fest. Sie sprach nicht aus, dass eine Stadt wie Bremen inmitten weitgehend ausgebeuteter Minen keine nennenswerte Ressource darstellte, wenn man mal eine Stadt brauchte, die durch eine Seuche ausgelöscht werden musste. Paranoia, dein Name lautet Kristine. Sie seufzte.
    »Da gibt es ein Problem«, bemerkte Jack.
    »Ein Problem!«, schnaubte Kris und wandte sich wieder dem langsam erkaltenden Frühstück zu.
    »Sie haben die Quarantäne über Turantic nach den Bestimmungen der Society of Humanity verhängt«, erklärte Jack sachlich und nahm einen Teller zur Hand. »Sie bleibt entsprechend in Kraft, bis Bürokraten des Amtes für Seuchenbekämpfung die erforderliche Inspektion durchführen und Turantic wieder ein sauberes Gesundheitszeugnis ausstellen.«
    »Die Society existiert nicht mehr«, sagte Tommy und gesellte sich zu ihnen.
    »Und damit auch kein Amt für Seuchenbekämpfung mehr, das im von Menschen besiedelten Weltraum allseits anerkannt würde. Wessen Bürokraten also sollen die Quarantäne wieder aufheben?«, fragte Penny.
    Tommy wirkte blass und schwach und sah ganz generell danach aus, als hätte er einen Ringkampf mit einem Zementlaster verloren, aber auf seinem Teller türmte sich rasch ein beachtlicher Haufen Lebensmittel.
    »Ah, Tommy«, sagte Kris, »du solltest lieber erfahren, dass zwei oder drei Wanzen in diesem Zimmer installiert sind. Einige Leute scheinen sich sehr für unsere Gespräche zu interessieren.«
    Tommy sah sich mit einer Miene im Zimmer um, die so finster war, dass jede Wanze mit nur einem Hauch Gewissen hätteschmelzen müssen. Er schien jedoch auf einmal das Interesse an allem zu verlieren, als er einen Sessel entdeckte, hineinplumpste und damit loslegte, das Essen in sich hineinzustopfen.
    Penny füllte sich schnell einen Teller mit der Hälfte dessen, was sich Tommy genommen hatte. »Also, wer wird die Quarantäne aufheben, sodass du wieder abreisen kannst?«
    Kris stellte fest, dass aller Augen im Zimmer unvermittelt auf ihr ruhten. »Woher soll ich das wissen?«, blaffte sie und nahm sich einen Kleiemuffin, Marmelade und Schinken. »Wie Opa Ray inzwischen immer häufiger sagt: Das ist ein

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