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Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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ihr diesen Bodysuitpanzer ausgezogen hatte, würde sie gar keine mehr besitzen!
    »Ich hätte das schon letzte Nacht tun sollen«, murmelte Abby.
    »Tommy hatte nun mal vorrangig Bedarf an deinen Diensten.«
    »Muss furchtbar beschäftigt gewesen sein, um zu vergessen, was passiert, wenn man diese Ausrüstung zu lange trägt. Und dich in deinem Makeup schlafen zu lassen! Nur Schlampen tun das.«
    »Gestern Abend war ich eine Schlampe. Schon vergessen?«
    »Junge Dame, du musst lernen, deine Rollen schneller zu wechseln.«
    »Wie du es tust?«, fügte Kris an dieser Stelle schnell ein.
    »Ich weiß gar nicht, wovon du redest«, sagte Abby und riss heftig am Bodysuit.
    »Ack!«, schrie Kris und blickte an sich hinab. Nein, keinerlei Haar. Sie wartete eine Zeit lang ab. Abby arbeitete jetzt wieder mit einem sanften Zupfen, das fast gar nicht wehtat. »Ich habe mir vergangene Nacht drei Dinge versprochen«, sagte Kris leise.
    »Und die wären?«
    »Erstens: Tommy zur Navy zurückzubringen, wo er hingehört; dann herauszufinden, ob Wardhaven wirklich so zivilisiert ist, wie man mir erzählt hat.«
    »Das sind zwei«, sagte Abby, die gerade dabei war, den Bodystocking an Kris’ Schenkeln herabzuziehen.
    »Herauszufinden, wer Abby wirklich ist.«
    Abby lachte leise in sich hinein und konzentrierte sich darauf, Kris sachte aus der Panzerung zu befreien. »Wenn du herausfindest, wer diese Frau ist, erzähle es mir. Ich stelle mir diese Frage schon fast das ganze Leben lang.«
    »Ich werde herausfinden, wer du bist.«
    Ihre Kammerdienerin setzte sich mit gekreuzten Beinen auf den Fußboden und seufzte leise, zupfte aber weiter an dem Einteiler. »Weißt du, wer du bist, Miss Longknife?«
    »Nein, aber ich finde es allmählich heraus.«
    »Warum überlässt du es nicht Abby, sich über Abby den Kopf zu zerbrechen, und denkst lieber über Kris nach?«
    »Weil mir diese Hüte nicht gefallen, die du ständig aus Kaninchen ziehst.«
    »War irgendeiner dieser Hüte nicht genau das, was du jeweils brauchtest?«
    »Ich gebe zu, dass sie praktisch waren.«
    »Warum dann einem geschenkten Hut ins Maul schauen?«
    »Paranoia ist eben ein tief verwurzeltes Erbe unserer Familie.«
    »Klar«, sagte Abby, zupfte ein abschließendes Mal und zog Kris damit den Stocking endgültig über die Füße. »Ich hatte dieses Überlebensmerkmal vergessen. Was hältst du von einem Kompromiss?«
    »Welchem?«
    »Ich rette dich weiterhin und du bezahlst mich weiterhin.«
    »Seid ihr Mädels so weit?«, rief Jack aus dem Wohnzimmer. »Das Frühstück ist da.«
    »Ich bin ausgehungert«, stellte Abby fest und brachte Kris einen plüschigen weißen Morgenmantel.
    »Kein Einwand«, sagte Kris und zog den Morgenmantel fest zu.
    Jack stand neben einem Servierwagen, der vollgepackt war mit Pfannkuchen, Eiern in verschiedensten Zubereitungsformen und drei unterschiedlichen Sorten Fleisch: Speck, Wurst und Bratfisch. Er durchsuchte dieses Ensemble mit seinen drei Wanzensuchern. »Sieben Wanzen. Grundgütiger, haben dieLeute hier denn überhaupt keine Geduld? Soll ich die Dinger ausschalten?«
    »Sieben«, sagte Kris und warf Abby einen fragenden Blick zu. »Von nur fünf interessierten Parteien?«
    Abby verdrehte die Augen.
    »Acht«, fuhr Jack fort, der sich gebückt hatte und etwas an einem Wagenrad untersuchte. »Ich denke, heute Morgen ist ein neues Modell dabei. Könnte ein neuer Mitspieler sein oder einfach ein besserer Versuch eines Mitglieds der alten, bekannten Truppe. Noch einmal: Soll ich sie zerstören?«
    »Wozu die Mühe?«, fragte Kris und nahm sich einen Teller. »Dorothy ist so weit, die Fersen ihrer roten Pantoffeln zusammenzuschlagen und nach Kansas zurückzukehren. Nelly, buche uns eine Passage auf dem nächsten Schiff, das von hier ablegt und Kurs auf irgendein Ziel in der Nähe des United-Sentients-Raumes nimmt.«
    »Das kann ich nicht, Kris.«
    »Warum nicht?«, fragte Kris, als gerade Tommy und Penny die Köpfe aus Abbys Zimmer hervorstreckten.
    »Alle Schiffe, die hierher unterwegs waren oder auf einen Liegeplatz an High Turantic warteten, beschleunigen derzeit zum nächsten Sprungpunkt. Die Abfahrt aller Schiffe im Dock ist auf unbegrenzte Zeit verschoben. Wir stehen unter Quarantäne.«
    Tommy humpelte in den Wohnraum. Penny hatte einen Arm um ihn gelegt, um ihn zu stützen   … Oder um Besitzansprüche anzumelden?
    Kris seufzte. »Und warum stehen wir auf einmal unter Quarantäne?«
    Der Bildschirm im Wohnzimmer ging an. Auf einmal

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