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Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher

Titel: Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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Krishna wäre, dann würde ich meine eigene Rettungsexpedition organisieren. Offen gesagt würde ich das hier auch tun, wenn nicht die Zeit so knapp wäre.«
    An diesem Punkt meldete sich der hübsche junge Leutnant Gil zu Wort; er redete jedoch in so schnellem Portugiesisch auf seinen Chef ein, dass Graham nicht ein Wort verstand.
    Als Gil zu Ende geredet hatte, sagte Vasconcellos: »Nun, vielleicht ist doch noch nicht alles verloren, Senhores. Mein Adjutant hat mich gerade daran erinnert, dass wir ohnehin noch Übungsflüge machen müssen und dass wir vorhatten, eines unserer großen Rettungsflugzeuge auf einen Langstreckentrainingsflug über den Ozean zu schicken – Sie wissen schon, Navigationsübungen und solche Dinge. Wenn nun Sie und Sir Reinhold sich bereit erklären würden, auf eigene Faust einen Angriff auf die Insel zu riskieren, könnten wir Sie mit dem Rotofallschirm abspringen lassen …«
    »Ich bin sofort dabei«, kam Varnipaz’ Antwort wie aus der Pistole geschossen.
    Graham fand die Vorstellung, zu dritt eine Gruppe von – schwer zu sagen – vielleicht zwanzig Mann anzugreifen, noch dazu aus der Luft, äußerst beängstigend, aber da er nicht zulassen konnte, dass sein Rivale ihn an Edelmut ausstach, nickte er.
    »Und ich auch!« rief zu ihrer Überraschung der junge Gil. »Ich möchte mich als Freiwilliger zu dieser Expedition melden! Ich habe diesen Papierkrieg satt! Ich habe diese ewigen Berichte satt! Ich habe diese ganze öde graue Routine satt! Ich will noch ein bisschen Action erleben, bevor ich sterbe. Por favor, General …«
    »Facienda, mein Kleiner«, dämpfte Vasconcellos den Überschwang seines jungen Adjutanten. »Immer mit der Ruhe. Aber ich verspreche Ihnen, wenn es klappt, sollen Sie auch Ihre Chance haben. Meine Herren, könnten Sie bis, sagen wir, morgen Mittag abflugbereit sein?«
    »Das ist zu spät«, entgegnete Graham. »Warum nicht heute Nacht?«
    Der General schaute auf die Uhr. »Das könnte ein bisschen eng werden, wegen der Vorbereitungen, aber vielleicht kriegen wir es hin. Ich hab’s. Wir werfen Sie heute Nacht ab und kommen dann morgen zurück und sammeln Sie wieder auf, sofern Sie noch leben und die Insel nicht vollkommen überflutet ist. A propos überflutet – da fällt mir was ein! Wenn eine Flutwelle, also quasi eine Naturkatastrophe, über den Felsen hereinbricht, dann können wir ein paar unserer Leute sozusagen im Rahmen einer humanitären Aktion dort landen lassen, als Rettungstrupp für die Opfer der Flutkatastrophe. Unsere Befugnisse schließen solche Notfälle mit ein.«
    »Warum können Sie denn dann Ihre Männer nicht gleich hinschicken, bevor die Katastrophe hereinbricht?« fragte Graham.
    Vasconcellos schüttelte den Kopf. »Nicht legal, so leid es mir tut. Genau wegen einer solchen Sache hat mein Vorgänger einmal den größten Ärger mit dem Parlament bekommen. Aber wir werden tun, was in unseren Kräften steht. Lassen Sie mich mal überlegen: Sie brauchen einiges an Ausrüstung, aber ich kann Ihnen nicht einfach Rettungsinseln, Waffen und ähnliches im Werte von ein paar tausend Contos geben. Was ich aber tun kann: Ihnen einen Vertrag mit der Forschungsabteilung geben, nach welchem Sie das Gerät leihweise zur Verfügung gestellt bekommen und in dem Sie sich verpflichten, es nicht nur zurückzugeben – falls das möglich ist –, sondern auch einen technischen Bericht über seine Funktionstauglichkeit zu verfassen. Ist das annehmbar?«
    Graham und Varnipaz nickten.
    »Gut«, sagte Vasconcellos. »Gil, gehen Sie mit den Männern zum Generalzeugmeister und sorgen Sie dafür, dass ein qualifizierter Offizier ihnen bei der Wahl der richtigen Ausrüstung zur Seite steht. Danach setzen Sie einen technischen Testvertrag auf und bringen ihn in die Forschungsabteilung. Es ist ein Befehl, dass niemand in diesem Gebäude Feierabend macht, bevor nicht das letzte Papier unterzeichnet ist. Das dürfte eigentlich die erwünschten Resultate zeitigen. Und rufen Sie Hauptmann Dantas wegen des Navigationsflugs an. Ich wünsche, dass diese Leute noch vor morgen früh auf dem Felsen abgesetzt werden …«

 

VIII
     
    Leutnant Manoel Gil blinzelte durch den Infrarot-Sucher des Maschinengewehrs und sagte: »Ist einer von euch schon einmal mit einem Rotofallschirm abgesprungen?«
    »N-nein«, antwortete Graham und fügte im stillen hinzu, dass er hoffte, es werde auch das erste und einzige Mal bleiben. Obwohl er sich,’ und gewiss zu Recht, als einen ziemlich

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