Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher

Titel: Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
Vom Netzwerk:
Borel fort, »lasst uns auf die andere Sache zu sprechen kommen. Wenn Zerdai Eure Privatsekretärin ist, dann nehme ich an, dass Ihr nichts dagegen habt, wenn wir die Angelegenheit in ihrer Gegenwart besprechen.«
    »Selbstverständlich nicht. Habt Ihr schon einen Weg gefunden, wie man die technologische Blockade umgehen könnte?«
    »Nun – ja und nein. Auf keinen Fall kann ich nach Novorecife fahren und versuchen, ein Gewehr oder die Pläne dafür herauszuschmuggeln. Sie haben dort eine Maschine, die durch einen hindurchschauen kann, und sie lassen einen erst heraus, wenn man sich vor diese Maschine gestellt hat.«
    »Haben sie denn gar keinen Respekt vor der Privatsphäre?«
    »Nicht in diesem Punkt. Außerdem – selbst wenn man dieses Hindernis überwinden und es tatsächlich schaffen würde, ein Gewehr herauszuschmuggeln, würden sie einem sofort einen Agenten hinterherschicken, mit dem Auftrag, einen tot oder lebendig wieder zurückzubringen.«
    »Von diesen Agenten habe ich schon gehört«, sagte Kubanan mit einem leichten Schaudern.
    »Außerdem bin ich kein Ingenieur – ein niederes Gewerbe –, so dass ich die Pläne auch nicht in meinem Kopf herausschmuggeln kann. Dazu sind Gewehre einfach zu kompliziert.«
    »Was dann?«
    »Ich glaube, man könnte es schaffen, wenn man über etwas verfügt, worauf sie so erpicht sind, dass sie als Gegenleistung dafür die Blockade für das eine Mal ein wenig lockern.«
    »Schön, aber was besitzen wir schon, das sie so dringend benötigen könnten? Es gibt wenig, was wir haben und was sie nicht auch hätten. Selbst Gold, sagen sie, sei viel zu schwer, als dass es sich lohnen würde, es über Milliarden von Kilometern hinweg zur Erde zu transportieren, und fast alles, was wir herstellen, können sie zu Hause viel billiger produzieren, sobald sie wissen, wie. Ich weiß das deshalb so genau, weil ich mit den Viagens-Leuten in Novorecife darüber diskutiert habe. Obwohl ich ein Ritter bin, erfordert es mein Amt, dass ich mich auch für solche niedrigen geschäftlichen Dinge interessiere.«
    Borel saugte an seiner Zigarre und bemerkte: »Die Erdbewohner sind ein erfinderisches Völkchen, und sie werden sich auch in Zukunft immer wieder neue Dinge ausdenken.«
    Kubanan schauderte zusammen. »Ein schrecklicher Ort, Euer Planet! Keine Stabilität!«
    »Wenn wir also eine Erfindung hätten, die ihrem neuesten technischen Stand weit voraus wäre, wären sie möglicherweise so scharf darauf, das Geheimnis zu erfahren, dass sie bereit wären, sich auf einen Tauschhandel einzulassen. Versteht Ihr?«
    »Aber woher sollen wir diese Erfindung nehmen? Wir sind hier nicht sehr erfinderisch. Kein Mann von Stand ließe sich dazu herab, an irgendwelchen Maschinen herumzubasteln, und dem gemeinen Volk mangelt es an dem nötigen Grips.«
    »Und was wäre, wenn vielleicht ich über ein solches Geheimnis verfügte?« entgegnete Borel geheimnisvoll lächelnd.
    »Nun, das ist natürlich etwas anderes. Und was ist das für ein Geheimnis?«
    »Eine Idee, die mir ein alter Mann einst auf dem Sterbebett anvertraute. Obwohl die Erdenbewohner ihn verhöhnt und verachtet und gesagt hatten, dass seine Erfindung gegen die Gesetze der Natur verstoße, funktionierte sie trotzdem. Ich weiß es deshalb, weil er mir ein Modell davon zeigte.«
    »Aber was ist es denn nun?« rief Kubanan, der vor Neugier fast zerplatzte.
    »Es wäre nicht nur von unschätzbarem Wert für die Erdbewohner, sondern würde auch Mikardand zu der führenden Nation Krishnas machen.«
    »Spannt uns nicht länger auf die Folter, Sir Felix!« rief Zerdai flehend.
    »Es ist ein Perpetuum Mobile.«
    »Was ist das denn?« fragten Kubanan und Zerdai wie aus einem Mund.
    »Eine Maschine, die immer läuft – oder zumindest so lange, bis sie sich verschlissen hat.«
    Kubanan runzelte die Stirn und zuckte nervös mit seinen Antennen. »Ich bin nicht sicher, ob ich Euch verstanden habe. Wir haben Wasserräder für Kornmühlen, die auch so lange laufen, bis sie verschlissen sind.«
    »Nicht ganz das, was ich meine.« Borel bemühte sich angestrengt darum, die richtigen Worte zu finden, was nicht leicht für ihn war, weil er sich weder mit derlei wissenschaftlichen Dingen auskannte noch sich je dafür interessiert hatte. »Diese Maschine ist von der Art, dass sie mehr Kraft abgibt, als ihr zugeführt wird.«
    »Und welchen Vorteil hat das?«
    »Nun, für die Erdbewohner ist Kraft – oder Energie, wie sie es nennen – das wichtigste und höchste

Weitere Kostenlose Bücher