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Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher

Titel: Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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– offiziellen Gemeinschaftsbrutkasten des Ordens ausgebrütet werden?«
    »Nicht automatisch. Jedes Kind aus dem Brutkasten wird während seines Heranwachsens regelmäßig bestimmten Tests unterzogen. Wenn es nur einen davon nicht besteht, wird es zur Adoption durch eine geeignete Gemeinen-Familie freigegeben. Andererseits, in bestimmten Fällen, so zum Beispiel wenn die Mitgliederzahl des Ordens sinkt, nehmen wir eine Auslese unter den Kindern von Gemeinen vor, und alle, die über irgendwelche außergewöhnlichen Fähigkeiten verfügen, werden aussortiert und zur Ausbildung als Mündel des Ordens überstellt.« Als nächstes erläuterte der Schatzmeister die verschiedenen Stufen der Mitgliedschaft, bis er schließlich müde wurde und sich zur Nachtruhe verabschiedete.
    Als er fort war, fragte Borel Zerdai: »Liebst du mich?«
    »Über alles, mein Herr und Gebieter!« seufzte sie entrückt.
    »Dann habe ich eine Aufgabe für dich.«
    »Ich tue alles, was Ihr von mir verlangt, mein edler Herr und Meister.«
    »Ich möchte eine Ehrenmitgliedschaft.«
    »Aber Felix, so etwas bekommen nur Personen von Stand, wie der König von Gozashtand zum Beispiel! Ich weiß nicht, wie ich das zuwege bringen soll …«
    »Pass auf, du machst Kubanan den entsprechenden Vorschlag und löcherst ihn so lange, bis er zu mir kommt und mich selbst darum bittet. Du weißt, dass er dir voll vertraut.«
    »Ich will es versuchen, mein Liebster. Hoffentlich kommt Shurgez niemals wieder!«
    Normalerweise hätte Borel bei dieser letzten, etwas geheimnisvollen Bemerkung nachgehakt, aber im Moment war sein Kopf viel zu voll mit allen möglichen Plänen zur Selbstbereicherung. »Noch etwas: Wer ist der geschickteste Metallverarbeiter in Mishe? Ich brauche jemanden, der ein Vorführmodell bauen kann, das auch wirklich funktioniert.«
    »Ich werde es für Euch herausfinden, mein Ritter.«
     
    Zerdai verwies Borel an einen Herrn namens Henjare bad-Qavao, seines Zeichens Kupferschmied – einen gnomenhaften Mikardandu, den Borel erst mit seiner glitzernden Ordensbrust einschüchterte und dann mit allerlei furchteinflößenden Eiden und Beschwörungsformeln, die er sich selbst ausgedacht hatte, auf striktes Stillschweigen einschwor.
    Alsdann präsentierte er dem völlig verängstigten Kupferschmied den groben Plan eines Rades, auf dessen Felge eine Anzahl schwenkbar gelagerter Stäbe mit Gewichten an den Enden befestigt war, wobei die Scharniere so angebracht waren, dass die Stäbe nur vorwärts oder rückwärts in Drehrichtung des Rades zu bewegen waren. Des weiteren verfügte jedes der Scharniere über eine Sperre, die gewährleistete, dass die Stäbe, sobald sie beim Drehen des Rades den höchsten Punkt erreichten, aus der Rücklage, die sie bis zum Erreichen dieses Punktes hatten, nicht weiter vornüberkippen konnten als bis zum Erreichen einer waagerechten radialen Stellung. Dadurch sah das ganze Ding so aus, als ob die Gewichte auf der einen Seite immer ein Stück weiter vom Mittelpunkt abständen als die auf der anderen Seite, so dass der Betrachter unwillkürlich den Eindruck hatte, als zögen die weiter abstehenden Gewichte die der Gegenseite unablässig über den Scheitelpunkt und versetzten so das Rad in eine unendliche Drehung.
    Borel hatte zwar nicht viel Ahnung von Physik, aber doch gerade so viel, um zu wissen, dass das Ding nicht funktionieren würde, wenn auch nicht genau, warum. Aber da er wusste, dass diese Trottel von Krishnanern mit Sicherheit noch weniger wussten als er, war er ganz zuversichtlich, dass er ihnen die Idee ohne Probleme würde verkaufen können.
    Am selben Abend sagte Kubanan zu ihm: »Sir Felix, mir ist da ein glänzender Gedanke gekommen. Würdet Ihr eine Ehrenmitgliedschaft in unserem stolzen Orden annehmen? Ihr werdet sehen, eine solche Ehrenmitgliedschaft bietet Euch viele Vorteile, und nicht nur hier in Mikardand.«
    Borel mimte den Überraschten. »Was? Ich? Ich kann Euch nur meinen ergebensten Dank aussprechen, Exzellenz, aber ist ein Außenstehender wie ich denn überhaupt einer solchen Ehre würdig?« Gleichzeitig dachte er: Zerdai, du bist ein Goldstück! Wenn ich einer von der Sorte wäre, die auf Heiraten stehen … Sekundenlang wankte er in seinem Entschluss, sie wieder fallenzulassen, sobald er ihre Dienste nicht mehr brauchte.
    »Unsinn, mein Junge! Wenn einer dieser Ehre würdig ist, dann seid Ihr das! Ich wäre ja sogar noch weitergegangen und hätte Euch für eine Vollmitgliedschaft vorgeschlagen,

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