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Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher

Titel: Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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nicht.«
    Sie klammerte sich verzweifelt an ihn. »Aber ich liebe nur dich! Ich kann nicht mehr ohne dich leben! Und ich habe mich so darauf gefreut, mit dir von hier fortzugehen und ferne Planeten kennen zu lernen …«
    Boreis verkümmertes Gewissen regte sich, und in einem seltenen Anfall von Offenheit sagte er: »Schau, Zerdai, egal, wie der Kampf ausgeht, ein großer Verlust wird es für dich bestimmt nicht sein. Ich bin nicht der strahlende Held, für den du mich hältst. Im Gegenteil, manche Leute halten mich sogar für einen Erzschurken.«
    »Nein! Nein! Das sind alles elende Lügner, die so was behaupten! Du bist gut und lieb und …«
    »… und selbst wenn ich heil aus dieser Sache herauskäme, müsste ich wahrscheinlich ohne dich fortgehen.«
    »Lieber würde ich sterben, als mich noch einmal mit diesem Wüstling Shurgez einzulassen!«
    Borel überlegte, ob er ihr vielleicht zum Trost ein bisschen von dem Gold geben sollte, da er wahrscheinlich sowieso nicht alles mitnehmen konnte. Aber in Anbetracht der kommunistischen Prinzipien der Hüter hätte sie nichts davon, und der Orden würde sich in jedem Fall alles, was er, Borel, nicht mitnahm, unter den Nagel reißen. Schließlich löste er ein paar seiner Glitzerorden von der Brust und überreichte sie ihr mit den Worten: »So, hier hast du wenigstens ein paar Erinnerungsstücke an mich.« Dies schien sie vollends in Verzweiflung zu stürzen.
    Er fand Yerevats in seinem Gemach und sagte: »Wenn der Kampf zu meinen Ungunsten ausgeht, nimm dir so viel von dem Gold, wie du tragen kannst, lad es auf den Karren und mach dich schnell fort von hier.«
    »Oh, wunderbarer Meister muss Kampf gewinnen!«
    »Mögen die Sterne geben, dass es so kommt. Hoffen wir das Beste, und rechnen wir mit dem Schlimmsten.«
    »Aber Meister, wie soll Yerevats Karren ziehen?«
    »Indem du den Aya auch mitnimmst. Volhaj leiht mir seinen für die Rauferei. Hör zu: Wenn wir gleich zum Turnierplatz gehen, bring einen von diesen Beuteln mit, die du in deinen Kleidern hast.«
    Eine Stunde später band Yerevats die letzte Schnalle von Boreis geliehener Rüstung zu. Sie bestand aus einem Helm, einem Kettenhemd, einem Paar Armpanzer mit den dazugehörigen Stulpenhandschuhen, einem eisernen Schurz und einem Brustpanzer, dazu das kurze Röckchen, ebenfalls aus Kettenringen. Borel fand, dass sie ihn weniger behinderte, als er erwartet hatte; als er sie vorher auf den Armen gewogen hatte, war sie ihm so schwer erschienen, dass er schon befürchtet hatte, er werde darunter zusammenbrechen.
    Er trat aus dem Zelt an seinem Ende des Platzes. Volhaj hielt den großen Aya, der den Kopf drehte und ihn argwöhnisch musterte. Am anderen Ende des Feldes saß Shurgez bereits auf seinem Reittier und schaute mit aufreizend gelassener Miene und Haltung zu ihm herüber. Borel, obgleich äußerlich ruhig und gelassen, ohrfeigte sich innerlich dafür, dass er nicht eher daran gedacht hatte, was er alles hätte besser machen können; so hätte er zum Beispiel darauf bestehen sollen, dass seine Waffe ein Gewehr sei; außerdem hätte er sich einen Bishtar kaufen sollen. Auf dessen breitem Rücken wäre er unerreichbar für Shurgez gewesen, und er hätte diesen aus luftiger Höhe mit seiner Armbrust erledigen können …
    Yerevats war inzwischen damit beschäftigt, den Beutel, den er mitgebracht hatte, am Sattel des Aya zu befestigen. Obwohl er versuchte, das heimlich zu tun, erregte das Geklingel der Münzen Volhajs Aufmerksamkeit, und er fragte: »Ein Beutel Gold an Eurem Sattel? Warum tut Ihr das, Freund?«
    »Bringt Glück«, sagte Borel und angelte mit dem Fuß nach dem Steigbügel. Sein erster Versuch, das Bein über den Rücken des Aya zu schwingen, scheiterte an dem Gewicht seiner Rüstung, und Volhaj und Yerevats mussten ihn mit vereinten Kräften in den Sattel hieven. Yerevats reichte ihm den Helm hinauf, den er behutsam auf seinem Kopf zurechtrückte, bis er das Gefühl hatte, dass er saß. Sofort er starben alle Außengeräusche, gefiltert durch den Stahl und die Polster über seinen Ohren, zu einem dumpfen Gemurmel. Borel schnallte den Kinnriemen zu.
    Ein Horn blies. Borel setzte seinen Aya durch einen leichten Schenkeldruck in Bewegung und ritt langsam – so, wie er es schon bei Shusp und Volhaj gesehen hatte – seinem Gegner entgegen. Ein Glück, dass er gelernt hatte, wie man ein terranisches Pferd ritt! Einen Aya zu reiten, war nicht viel anders. Der einzige Unterschied bestand darin, dass der

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