Krönung der Liebe - Krönung des Glücks
etwas anderes sprechen?“, bat sie unbehaglich.
„Ich möchte dich aber noch besser kennenlernen“, schmeichelte Zakari, doch sein Lächeln erreichte nicht die Augen, und der Unterton in seiner Stimme erinnerte Effie plötzlich daran, dass sie immer noch ihren König und Herrscher vor sich hatte, auch wenn sie erst vor kurzer Zeit mit ihm im Bett gewesen war …
„Meine Eltern haben sich bereits vor meiner Geburt getrennt.“
„Kennst du denn seinen Namen?“
Ihre Wangen glühten inzwischen, und unter den Lidern brannten ungeweinte Tränen. „Nein!“ Der spontane Ausruf war eine Mischung aus Seufzer und Protestschrei, wobei Effies Frustration ebenso sehr Zakaris inquisitorischem Verhör galt wie den unklaren Äußerungen ihrer Mutter vor vielen Jahren, als sie unbedingt die Identität ihres Vaters wissen wollte.
„Meine Mutter erzählte mir, sie hätte sich Hals über Kopf in ihn verliebt, obwohl sie von Anfang an wusste, dass ihre Beziehung keine Chance hatte. Wahrscheinlich war er verheiratet oder sonst wie gebunden … nehme ich an.“ Jetzt rollte doch eine einsame Träne über ihre erhitzte Wange. „Wie gesagt … ich weiß also nicht, wer mein Vater ist.“
Zakari sah, wie ihr dieses Thema zusetzte, und beschloss, es zunächst dabei bewenden zu lassen. Aegeus …!
Er griff nach der Champagnerflasche und schenkt Effies Glas wieder voll. Dann wandte er den Blick ab und trank selbst einen kräftigen Schluck Eiswasser. Es war ihm, als müsse er einen üblen Geschmack hinunterspülen. Seine Augen waren schwarz vor Hass auf den Mann, der seine Schwester Anya – Zakaris Stiefmutter – so grausam behandelt hatte … aber das sollte Effie nicht sehen. Zumindest jetzt noch nicht.
Wieso war er nicht schon früher darauf gekommen? Es war also um mehr gegangen als nur verbotene amouröse Gefühle. Hier neben ihm saß das Resultat der verbotenen Romanze.
Effie war König Aegeus’ Bastard!
„Ist alles in Ordnung, Zakari?“, fragte Effie schüchtern und wischte sich mit dem Handrücken die Träne von der Wange. Sie hatte sich so auf den Abend und die Nacht mit ihm gefreut, aber nicht erwartet, Frage um Frage beantworten zu müssen. Von der Zärtlichkeit und Leidenschaft, mit der er sie noch vor wenigen Stunden betört hatte, war momentan nichts zu spüren.
Irgendetwas hatte sich verändert … Zakari war ganz anders, aber warum?
„Natürlich“, behauptete er und zwang ein Lächeln auf seine Lippen. „Was sollte auch sein?“
Majestätisch! Hatte er das nicht vorhin noch von Effie gedacht? Fast hätte er höhnisch aufgelacht. In ihren Adern floss immerhin auch königliches Blut!
Kein Wunder, dass Aegeus, der alte Schwerenöter, einem Herzanfall erlegen war! Wahrscheinlich war ihm irgendjemand auf die Spur gekommen, und das sorgsam gehütete Geheimnis drohte aufzufliegen.
Revanche! Ein ungutes Lächeln geisterte um Zakaris Lippen, als er das Glas zum Mund führte und noch einen Schluck Eiswasser trank. Sobald er im Besitz des Stefani-Diamanten war, hatte er das Recht, über beide Inseln zu herrschen und sie zu einem neuen Adamas zusammenzuschließen …
Plötzlich wusste er die Lösung!
„Heirate mich.“
Es war keine Frage, kein Antrag, sondern ein Befehl. Könige mussten nicht fragen, bitten oder sich wiederholen. Aber warum schüttelte Effie dann den Kopf und lächelte nur amüsiert?
„Das ist doch lächerlich.“
„Ich war nie in meinem Leben ernster.“
„Natürlich nicht“, sagte Effie nachsichtig. „Und ich finde es wirklich süß, dass du dich so sehr bemühst, meinem Traum einen Anstrich von Glaubwürdigkeit zu geben.“
„Effie, mit einem derartig ernsten Thema würde ich nie Witze machen. Ich meine es wirklich ernst.“ Er sah, wie das Lächeln in ihren Augen erstarb und einem wachsamen, fast ablehnenden Blick wich. „Das ist auch der Grund für die vielen Fragen, die ich dir heute Abend gestellt habe“, versuchte er weiter sie zu überzeugen. „Du verstehst doch sicher, dass ich mehr über die Familie meiner Braut erfahren möchte?“
„Aber … du kannst doch nicht … wir können doch nicht …“ Sie brach ab und lachte nervös. „Ich bin eine einfache Dienstmagd. Die Bevölkerung würde mich nie an deiner Seite akzeptieren!“ Abrupt stand Effie auf. Das Spiel war vorbei, ihr romantisches Märchen ruiniert. Zakari war einfach zu weit gegangen!
„Ich bin der König von Calista!“, erinnerte er sie in warnendem Ton. „Ich bekomme immer, was ich
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