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Krönung der Liebe - Krönung des Glücks

Krönung der Liebe - Krönung des Glücks

Titel: Krönung der Liebe - Krönung des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROL MARINELLI
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Zakaris anerkennendes Lächeln, mit dem er ihre dreiste Lüge honorierte. „Wird nie wieder vorkommen.“ Das hörte sich eindeutig traurig, wenn nicht hoffnungslos an.
    „Wieso?“, versuchte er, sie wieder aufzumuntern. „Wir haben noch den Abend und die ganze Nacht.“
    Augenblicklich entspannte sich Effie wieder. Warum auch nicht?, dachte sie trotzig. Wenn das Schicksal einem schon mal gnädig ist, warum die Gelegenheit dann nicht bis zur Neige auskosten?
    „Mach dich für mich hübsch“, bat Zakari aus einem plötzlichen Impuls heraus.
    „Wie bitte?“
    „Heute Abend … zieh dich für mich an wie eine echte Prinzessin.“ Mit einer ausholenden Geste wies er auf die bunt schillernden Wandbehänge, Tücher und Schals aus Samt, Seide und Brokat. „Material findest du hier genug, außerdem hast du Christobels Schminksachen …“
    Bis ins Innerste getroffen, setzte sich Effie auf und wandte den Blick zur Seite. Eben noch hatte sie sich zum ersten Mal in ihrem Leben schön gefunden, und jetzt? Wie hatte sie nur einen Moment vergessen können, wer sie war? Willkommen in der Realität!, begrüßte sie ihr altes Ich.
    „Heute Abend feiern wir ein Fest!“, schwärmte Zakari von der Aussicht auf weitere Liebesfreuden erregt und zufrieden mit sich selbst.
    Als Nächstes spürte Effie seine heißen Lippen auf ihrer Schulter und fühlte, wie die eisige Kälte um ihr Herz und ihr Widerstand schmolzen.
    „Geh jetzt und bereite alles vor. Wenigstens an diesem einen Abend sollst du wie eine echte Prinzessin behandelt werden.“
    Effie hatte sich noch nie für einen Mann hübsch gemacht, und schon gar nicht für einen König! Aber es war ein wundervolles Gefühl, auch wenn sie das nur ungern vor sich selbst zugab.
    Der schwere purpurfarbene Samt um ihre Schultern wirkte wie eine kostbare, extravagante Abendrobe. In der Mitte wurde die üppige Stoffbahn von einem goldenen Damastschal gehalten, der ihre schmale Taille und weiblichen Hüften besonders herausfordernd zur Geltung brachte und Effie dazu veranlasste, kokett auf Zehenspitzen vor ihrem Bett auf- und abzuschreiten, als wäre der bunte Kelim unter ihren nackten Füßen ein internationaler Laufsteg.
    Abrupt blieb sie stehen und lachte verlegen. Als ob sie etwas von der echten Modewelt verstehen würde! Aber warum nicht auch einmal davon träumen. Heute schien alles möglich zu sein.
    Zakari hatte ihr sogar erlaubt, das Terrain seiner Geliebten zu betreten … und was es da alles zu entdecken gab! Mit klopfendem Herzen war Effie ihm in Christobels Schlafbereich gefolgt, in den sie am ersten Tag nur einmal flüchtig reingeschaut hatte.
    „Nimm dir alles, was du brauchst“, hatte er sie ermuntert. „Kosmetik, Juwelen …“ Dabei hielt er ihr eine kunstvoll gravierte Silberkassette entgegen, die Effie einen Laut des Entzückens entlockte.
    „Meine Mutter besaß eine Schmuckschatulle, die fast genauso aussah!“
    Zakari runzelte die Stirn. „Die hier ist aus dem achtzehnten Jahrhundert und sehr kostbar“, erklärte er zweifelnd.
    „Ihre war ganz sicher eine Nachbildung“, versicherte Effie hastig, bestrebt, ihn auf keinen Fall zu verärgern. Mit einer geschickten Bewegung öffnete sie den komplizierten Schließmechanismus der Schatulle und bewunderte den glitzernden Inhalt. Dabei entging ihr völlig, dass sich Zakaris Stirnrunzeln noch vertiefte.
    Nachdem sie allein war, schloss Effie das Silberkästchen wieder und entschied sich dafür, ihren eigenen Schmuck zu tragen. Plötzlich erschien es ihr völlig in Ordnung, die Kette ihrer Mutter mit dem funkelnden Anhänger umzulegen, um ihr milchweißes Dekolleté zu betonen, das durch Christobels zu engen BH noch üppiger als sonst wirkte. Das Empfinden, etwas Verbotenes zu tun, war völlig verflogen. Was sich so natürlich und wundervoll anfühlte, konnte kein Unrecht sein.
    Glücklich darüber, sich in dem opulent verzierten Ganzkörperspiegel betrachten zu können, der mit zur Ausstattung von Christobels privatem Terrain gehörte, bürstete Effie ihre schwarzen Locken, bis sie wie das Gefieder eines Raben glänzten. Nach kurzer Überlegung steckte sie ihr Haar mit zwei schweren Silberkämmen aus dem Gesicht zurück und ließ es ansonsten offen über die Schultern herabfallen. Außer einem Hauch perlmuttfarbenen Lidschattens und etwas Wimperntusche, um ihre Augen noch strahlender erscheinen zu lassen als ohnehin schon, betonte sie nur noch ihren Mund mit einem dunkelkirschroten Lippenstift, der in der Farbe

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