Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krönung der Liebe - Krönung des Glücks

Krönung der Liebe - Krönung des Glücks

Titel: Krönung der Liebe - Krönung des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROL MARINELLI
Vom Netzwerk:
Es fiel ihr schwer, nachzuvollziehen, dass sie sich in diesem Leben einmal von ihm geliebt und begehrt gefühlt hatte. Dass sie ohne zu zögern in seine Arme geflüchtet war, auf der Suche nach Sicherheit, Geborgenheit und Liebe.
    Welche Liebe?, dachte sie bitter.
    Als sie seinen Arm um ihre Taille spürte und Zakari sich so eng an ihren Rücken schmiegte, dass ihr sein Begehren nicht verborgen bleiben konnte, biss Effie sich verzweifelt auf die Unterlippe. Zärtlich schob er ihre seidigen Locken zur Seite und küsste sie warm und sehnsuchtsvoll auf den gebeugten Nacken.
    „Effie …“, raunte er heiser in ihr Ohr. „Wir können in dieser Nacht noch einmal ganz neu anfangen. Es wird keine Scheidung geben.“
    „Das akzeptiere ich“, erwiderte sie hölzern.
    „Sicher kannst du jetzt im Nachhinein verstehen, warum ich …“
    „Nicht schon wieder!“, unterbrach sie ihn und merkte selbst, dass ihre Stimme viel zu schrill klang. Abrupt rückte sie ein Stück von ihm ab und drehte sich um. „Machst du dich eigentlich lustig über meine Naivität und Dummheit, Zakari? Ist es wenigstens eine Genugtuung für dich, dass ich deinem Charme so leicht erlegen bin?“
    „So darfst du nicht mit mir sprechen! Ich bin der …“
    „Ich weiß, du bist der König!“
    Aus ihrem Mund hörte es sich nicht so an, wie es eigentlich klingen sollte.
    „Und du bist meine Frau, Effie. Es tut mir leid, was du alles durchmachen musstest, aber du hast inzwischen genug Zeit gehabt, dich mit der Situation, wie sie ist, abzufinden. Warum kannst du nicht wieder die Frau sein, die damals in der Wüste in meinen Armen gelegen hat und …“
    „Damals habe ich dir noch vertraut. Aber das ist für immer vorbei!“
    Zakari schwieg einen Moment. „Soll es jetzt für immer so bleiben?“
    „Mehr kann ich dir nicht geben.“
    „Dann soll ich mich also zukünftig meiner Frau wie einer gefühllosen Maschine bedienen und sie einfach …?“
    „Ja!“, unterbrach sie ihn hitzig. „Wenn du unbedingt Thronerben brauchst … Ja !“
    „Was hast du heute vor?“, fragte Zakari über den Rand seiner Morgenzeitung hinweg.
    „Ich muss mich auf den Opernbesuch vorbereiten“, gab Effie zurück und fühlte leise Panik in sich aufsteigen, bei dem Gedanken, was vor ihr lag. Ein griechischer Prinz war mit seiner Verlobten zu einem Staatsbesuch nach Calista gekommen, und die königliche Familie hatte beschlossen, den Abend in der Oper beginnen zu lassen, mit anschließendem Dinner und Tanz auf einer Privatjacht, um den Paparazzi zu entgehen.
    Für Effie war es nur ein weiteres qualvolles Event, dem sie sich nicht entziehen konnte. Und wieder würde sie Fehler machen und der gaffenden Bevölkerung und den gierigen Fotografen neues Futter für ihre Hatz auf sie geben …
    „Und natürlich meine Unterrichtsstunden …“, fügte sie hinzu. Denn auch nach Wochen anstrengenden Intensivtrainings schien sie, was die Finessen royalen Benehmens betraf, immer noch ganz am Anfang zu stehen.
    Da sie den Kopf gleich wieder über ihren Frühstücksteller beugte, konnte sie Zakaris freundlich mitfühlendes Lächeln nicht sehen und wünschte sich nur heimlich, sie hätte den Mut, ihn zu bitten, für ein paar Tage nach Aristo reisen zu dürfen, um sich nach dem Designer zu erkundigen, den Kalila ihr so wärmstens empfohlen hatte.
    Im Bemühen, ihre weiblichen Kurven dezent zu überspielen, hatte man sie nämlich schon wieder in ein steifes Satinensemble gesteckt, das diesmal zum Überfluss am dezenten runden Halsausschnitt noch mit winzigen, aufgestickten Rosenköpfchen verziert war. Gegen den farblich passenden Seidenschmetterling im aufgesteckten Haar hatte Effie sich wenigstens erfolgreich zur Wehr setzen können.
    Ein Blick zu ihrem Mann, der wieder in die Zeitung vertieft schien, und Effie gab den Gedanken auf. Zakari hatte zurzeit wahrlich andere Probleme.
    Die Nachricht, dass er zukünftig über beide Inseln regieren würde, hatte nicht nur in Aristo, sondern auch oder gerade in Calista die Bevölkerung aufgeschreckt. Man befürchtete, die Kraft und Loyalität des Königs zukünftig teilen zu müssen.
    Und die europäische, geschäftsmäßige Kleidung, die er heute Morgen trug, verbunden mit der Tatsache, dass er nicht mehr als zwei Tassen Kaffee zu sich nahm, zeigte Effie, dass er seine Ankündigung von gestern Abend wahr machen würde. Da hatte Zakari ihr nämlich mitgeteilt, dass er heute nach Aristo fliegen wolle, um persönlich mit den Mitgliedern der

Weitere Kostenlose Bücher