Krönung der Liebe - Krönung des Glücks
neuen Verwandten hinüber, die ausnahmslos schick und nach dem neuesten Trend gekleidet waren.
Ihr Erscheinen wurde per Lautsprecher angekündigt, als sie die königliche Loge betraten. Alle im Stadion waren aufgestanden und neigten für einen Moment ehrerbietig den Kopf. Doch sobald die Formalitäten erledigt waren, fühlte Effie jedes Auge auf sich ruhen. Jeder schien nur darauf aus zu sein, möglichst jedes unvorteilhaftes Detail an König Zakaris Braut aus nächster Nähe begutachten zu können.
Überall klickten Kameras, das Blitzlichtgewitter war so grell, dass es sie selbst am helllichten Tag blendete.
Bisher hatte Effie eine Art Schattenleben geführt und war damit absolut zufrieden gewesen. Jetzt mitten auf dem Präsentierteller zu stehen und zu wissen, das Geraune und Gemurmel um sie herum galt allein ihr, empfand sie als äußerst qualvoll.
„Sie werden sich bald an dich gewöhnt haben“, flüsterte Kalila ihr freundlich von der Seite zu. „Im Moment sind sie natürlich alle schrecklich neugierig, und daran wirst du dich wohl gewöhnen müssen.“
Das bezweifelte Effie allerdings stark. Hier, im direkten Vergleich zu der ursprünglich vorgesehenen Braut ihres Mannes, die eine natürliche Eleganz besaß und ebenso selbstbewusst wie charmant war, fühlte sie sich noch unsicherer als sonst.
„Freust du dich auf die große Hochzeit?“, fragte Kalila sie später, als sich das Polomatch dem Ende zuneigte.
Effie, die verzweifelt das Ende des Spiels herbeisehnte, um sich endlich so schnell und unauffällig wie nur möglich verdrücken zu können, blieb ihr eine Antwort schuldig. Doch das schien ihre neue Schwägerin nicht zu stören.
„Ach, was frage ich überhaupt?“ Sie lachte perlend auf. „Ich erinnere mich noch gut an meine eigene Hochzeit, und wie aufgeregt ich davor war. Erzähl mir von deinem Kleid. Sicher ist es atemberaubend!“
„Es ist sehr …“, Effie brach ab und suchte nach den richtigen Worten, um es zu beschreiben. Leider gab es daran nicht ein Detail, das ihr gefiel, „… kunstvoll.“
„Findest du dieses ganze Kleiderthema nicht unglaublich anstrengend?“, fragte Eleni, die auf Effie weitaus weniger einschüchternd wirkte als Kalila, von der anderen Seite. „Ich hatte anfangs schreckliche Probleme damit, bis ich auf Kaliqs Rat einen Designer aus Aristo aufsuchte.“
Schön für dich, dachte Effie mit einem Hauch von Bitterkeit, aber dein Mann liebt dich ja auch!
Noch ehe sie etwas antworten konnte, wurden beide Frauen von dem Spielverlauf auf dem Polofeld abgelenkt.
„Zu schnell!“, rief die an sich eher besonnene Eleni spontan aus, erhob sich halb von ihrem Sitz, erinnerte sich an ihre Stellung und sank gleich wieder zurück.
Effie war ihrem Blick gefolgt und sah Zakari in mörderischem Galopp über das Spielfeld preschen. Laut Eleni musste das Spiel in ein, zwei Minuten vorbei sein, und es fehlte nur noch ein Tor zum Sieg von seiner Mannschaft.
Offenbar wollte Zakari den Sieg erzwingen, doch selbst Effie mit ihrem ungeschulten Blick konnte sehen, dass er viel zu schnell war.
In vollem Galopp hob er sich so weit aus dem Sattel und beugte sich zur Seite, dass sie sicher war, er würde stürzen oder nicht rechtzeitig stoppen können, als er mit dem Poloschläger ausholte, doch wie durch ein Wunder traf er den Ball, erzielte damit das Siegtor und wurde von der tobenden Zuschauermenge frenetisch beglückwünscht und gefeiert.
Er hatte es geschafft … wieder einmal …!
Als Zakari zur Königsloge hochschaute, sah er seine Frau ebenso kräftig applaudieren wie alle anderen, aber auf ihrem blassen Gesicht zeigten sich weder Freude, noch Anerkennung. Nur ein herber Ausdruck, den er nicht als Furcht erkannte.
Konnte sie denn gar nichts zum Lächeln bringen? War sie kein bisschen stolz auf ihn? Dabei hatte er sich fast das Genick gebrochen, um diesen vermaledeiten Ball zu treffen! Okay, vielleicht war ja ein wenig Show dabei gewesen, aber, Himmel noch mal, versuchte denn nicht jeder Mann, seine Liebste zu beeindrucken?
Jede Frau aus der riesigen Zuschauermenge hätte ich haben können!, dachte Zakari verstimmt, trat seinem unschuldigen Polo-Pony in die Flanke und stob davon. Das ganze Stadion lag ihm anbetend zu Füßen, und die einzige Frau, auf die es ihm ankam, wie er sich widerwillig eingestand, schaute nur gelangweilt und gequält drein!
„Ausgezeichnete Arbeit, Eure Hoheit!“ Tanya, die hübsche Pferdepflegerin, griff nach den Zügeln, als Zakari vom Pferd
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