Krönung der Liebe - Krönung des Glücks
königlichen Familie von Karedes zu sprechen.
In erster Linie aber mit Königin Tia. Und zwar nicht nur über den wieder aufgetauchten Diamanten, sondern darüber, dass ihr Mann jahrelang eine Palastangestellte als heimliche Geliebte hielt und mit ihr ein Kind bekam, das inzwischen seine Frau war.
„Es wird heute ein schwerer Tag für alle sein …“, sagte Effie aus ihren stummen Überlegungen heraus.
Zakari schaute auf. „Warum? Endlich werden die zerstrittenen Inseln wieder vereint und damit König Christos’ Vermächtnis erfüllt. Es wird nur noch einen Herrscher geben, ganz wie es sein Wille war.“
„Trotzdem wird es schwer für sie sein“, beharrte Effie.
„Das glaube ich nicht.“ Zakari legte die Zeitung an die Seite. „Sebastian hat sein Recht auf die Krone für die Liebe aufgegeben. Alex würde nur widerstrebend an seiner Stelle den Thron besteigen, zumal seine Frau Maria gerade erst ihr Baby zur Welt gebracht hat.“
„Die kleine Alexandra …“ Plötzlich war Effies Stimme ganz weich.
Doch Zakari hatte momentan absolut nichts für unangebrachte Sentimentalität übrig. „Maria hängt leidenschaftlich an ihrer Arbeit als Schmuck-Designerin und würde eine Krone viel lieber entwerfen, als sie zu tragen. Also tue ich ihnen nur einen Gefallen.“
„Sei einfach freundlich zu ihr“, bat sie leise.
„Zu wem?“, fragte er irritiert. „Zu Maria?“
„Königin Tia, geh bitte behutsam mit ihr um.“
Zakari lachte spöttisch auf. „Könige hatten zu allen Zeiten Geliebte, und Tia galt schon Jahre bevor Aegeus sie heiratete als eine passende Braut für ihn. Auch in ihrer Ehe stand die Pflicht und nicht die Liebe im Vordergrund.“
Effie senkte den Blick und schluckte mühsam. „Selbst wenn es so begann … sie hatten fünf gemeinsame Kinder …“
„So wie wir vielleicht auch eines Tages“, gab er ungerührt zurück. „Wenn du endlich auf dein albernes Spielchen verzichtest.“
„Es ist kein Spiel, Zakari. Männer können zwischen Sex und Liebe trennen, Frauen nicht.“
So sehr er sich gewünscht hatte, seine Frau würde wieder mehr mit ihm sprechen, fühlte sich Zakari zunehmend gereizt. „Das macht für mich keinen Sinn …“, brummte er.
„Wenn eine Frau mit einem Mann schläft, liebt sie ihn … zumindest in dem Moment.“
„Ach ja? Und das weißt du aus deiner reichhaltigen Erfahrung in diesen Dingen?“
„Ich weiß es einfach“, entgegnete sie ruhig. „Das hat nichts mit Erfahrung zu tun, es liegt im Wesen der Frau. Und ich bin mir ganz sicher, Tia hat ihren Mann geliebt. Und deshalb bitte ich dich noch einmal, freundlich zu sein, wenn du mit ihr sprichst.“
Darauf antwortete er nicht mehr, sondern ließ sie einfach sitzen und verschwand.
Noch ehe Effie sich besinnen konnte, erschien ihre persönliche Zofe auf der Schwelle zum Esszimmer. „Es ist Zeit für Ihre Übungsstunde, Sheikha Stefania .“
Doch Effie war montan nicht danach, die Sheikha zu spielen. „Die lasse ich heute ausfallen, ich habe Kopfschmerzen.“
„Aber Sie werden bereits erwartet und …“
„Dann sag für mich ab!“, fuhr Effie das erschrockene Mädchen verärgert an. „Und lass die Schachteln in meine Suite bringen, die ich aus meinem früheren Zuhause mitgebracht habe. Wahrscheinlich sind sie irrtümlich im Dienstbotenquartier gelandet. Und danach möchte ich nicht mehr gestört werden.“
„Aber wir müssen Sie doch noch für den Opernabend …“
„Sorg endlich dafür, dass meine Sachen hergeschafft werden!“ Effie war zu aufgebracht, um auch nur einen Gedanken an den heutigen Abend zu verschwenden. Nicht nach Zakaris kaltem Statement über königliche Ehen im Allgemeinen und ihre im Besonderen! Vielleicht fand sie ja etwas Ruhe und Trost in den alten Liebesbriefen ihrer Mutter und … ihres Vaters.
König Aegeus von Aristo auch nur in Gedanken ihren Vater zu nennen, erschien ihr immer noch seltsam und fast wie ein Sakrileg.
Hassan, der ihr kurz darauf die gewünschten Schachteln in ihre Suite brachte, machte einen fast ebenso verschreckten Eindruck wie Effies Zofe, die sich halb verborgen hinter seinem Rücken hielt. Effie würdigte Zakaris Berater kaum eines Blickes und schon gar nicht eines Wortes, sondern wedelte ihn nur mit einer entsprechenden Geste aus dem Zimmer, sobald er alles abgestellt hatte.
Sie wollte nur ihre Ruhe haben und versuchen, endlich die Wahrheit herauszufinden, egal, ob sie ihr gefiel oder nicht …
Zakari saß auf dem Rücksitz einer
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