Krönung der Liebe - Krönung des Glücks
Designer, Maskenbildner und Coiffeure von Aristo nach Calista geflogen wurden und war auch sonst, laut Hassan, seltsam umtriebig. Nach einem flüchtigen Blick auf das Text-Tohuwabohu stellte Zakari das Handy auf lautlos und steckte es endgültig weg, um sich in Ruhe dem Gespräch mit Königin Tia widmen zu können. Und das verlief in einer Art und Weise, wie er es sich in seinen kühnsten Träumen nicht hätte vorstellen können.
Doch irgendwann konnte er das ewige Vibrieren seines Telefons nicht länger ignorieren. „Verzeihung, aber ich befürchte, ich muss dieses Gespräch annehmen“, entschuldigte er sich bei Aegeus’ Witwe. Er hatte drei Nummern, unter denen er zu erreichen war. Eine private, die er für heute ausgeschaltet hatte, dann die fürs Personal, über die er ständig diese beunruhigenden Nachrichten erhielt, und eine Notfallnummer, über die ihn momentan irgendjemand zu erreichen versuchte.
Königin Tia hatte ihre Zofen schon vor längerer Zeit weggeschickt, um sicherzustellen, dass ihr Gespräch diskret verlief. Und jetzt, da sie die Anspannung in Zakaris besorgtem Gesicht sah, während er sich höflich für die Störung bei ihr entschuldigte, neigte sie nur stumm den Kopf und zog sich selbst diskret zurück.
„Ihre Frau verlangt, dass man ihr augenblicklich die Kette ihrer Mutter mit dem Stefani-Diamanten aushändigt, Eure Hoheit!“ Bei dieser Nachricht zitterte sogar die sonore Stimme seines ansonsten unerschütterlichen Vertrauten.
Zakari antwortete nicht, sondern begann, in Königin Tias privatem Wohnzimmer auf- und abzugehen. Es war ein heller, freundlicher und sehr femininer Raum. Anstatt der formellen Portraits, wie sie an den anderen Palastwänden hingen, gab es hier nur schlicht gerahmte Familienschnappschüsse.
Aegeus und Tia mit ihren Kindern … Alexandros, Andreas, Kitty, Lissa und Sebastian, der Mann, der als zukünftiger König großgezogen wurde, und dessen unverbrüchliche Liebe zu seiner Jugendfreundin Cassie ihn das Geburtsrecht gekostet hatte.
Aber was bedeutete schon so ein Geburtsrecht?, fragte sich Zakari zum ersten Mal in seinem Leben. Hätte Sebastian stattdessen auf seine große Liebe verzichtet, wo würde er dann heute stehen? Er hätte alles verloren.
Und was war mit Andreas, der allem hier den Rücken gekehrt hatte, um mit seiner großen Liebe Holly in Australien zu leben?
Zakari konnte sein eigenes Blut in den Ohren rauschen hören, als Hassan versuchte, seinen König zu einer Reaktion zu drängen.
Der hatte heute sehr geduldig und aufmerksam Tia zugehört, wie ein paar Stunden zuvor seiner Frau, da allerdings mit weit weniger Geduld und Einsicht. Doch der leidvolle Ausdruck in den Augen beider Frauen war identisch, und er machte ihn krank. All dieser Schmerz, diese Pein … und wofür?
MACHT!
Die Macht, andere zu dominieren, sie zu verletzen, zu zerstören … ganze Leben und Familien zu ruinieren … zwei Inseln auseinanderzureißen, nur um im gleichen Atemzug zu verlangen, sie wieder zu vereinen … zu einer bitteren Union!
„Natürlich habe ich ihr gesagt, das sei unmöglich!“ Hassans Stimme hatte inzwischen einen unangenehm schrillen Klang. „Ich habe ihr vorgemacht, nur Sie würden die Kombination des Safes kennen, in dem der Stefani-Diamant …“
„ Die Diamanten“, korrigierte Zakari ihn trocken.
Zwei Juwelen … zwei Familien, und all der Schmerz, den diese verdammtem Steine verursacht hatten!
„Ich habe Ihnen schon einmal gesagt, Sie sollen meine Frau nicht anlügen.“
„Aber … Eure Hoheit …“, protestierte Hassan stotternd, was Zakari nur noch mehr in Rage brachte.
„Sie werden ihr den Respekt erweisen, der der Ehefrau eines Scheichs und des Königs Zakari Al’Farisi von Calista zukommt“, verlangte er eisig. „Also genau das, was Sie in den letzten Wochen versäumt haben. Und was meine Frau verlangt, bekommt sie. Sofort! Und ich möchte nicht noch einmal mit derartigen Trivialitäten belästigt werden!“
Damit war das Gespräch beendet.
Zakari überfiel plötzlich das Gefühl, eingesperrt zu sein. Er sehnte sich nach frischer, reiner Luft für seine Lungen. Noch unfähig zu begreifen, was er gerade am Telefon gesagt hatte, öffnete er nach kurzem Anklopfen die Tür zum Nebenzimmer und lächelte Königin Tia zu, die blass und erschöpft in einem Sessel auf ihn wartete.
„Wollen wir ein Stück gehen?“, fragte er sanft und reichte ihr den Arm, als sie bereitwillig nickte.
„Ich hoffe, alles ist in Ordnung?“,
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