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Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Titel: Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erasmus Herold
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Er schlängelte sich am Captain vorbei und ging Richtung Ausgang.
    „Fähnrich val’ Volleg? Es ist eine Notbesetzung! Da ist der Platz des diensthabenden Offiziers die Navigationszentrale, sonst nirgendwo! Wofür brauchst du jetzt ein Buch? Darüber werden wir zwei nach den aktuellen Ereignissen reden!“
    „Ich bedaure es, aber ...“ Tar drehte sich um und verschwand durch die Bibliothekstür.
    „Was war das jetzt?“, fragte Jack.
    „Ich weiß nicht, was in der letzten Zeit in ihn gefahren ist. Als Marla das Wurmloch entdeckt hat, ist Tar dazu gekommen. Er war durcheinander, er hat geschimpft, er ... er war im Unrecht.“
    Rati ging zum Terminal und prüfte die aktuelle Ausleihe Tars.
    „Warum interessiert er sich auf einmal für Nanobots und autonome Maschinen? Das ist sehr seltsam.“
    „Wenn ich dir helfen kann?“, fragte er Jack. „Du sagst es einfach?“
    „Das mache ich. Ich bin mir derzeit nur nicht sicher, warum Tar sich so verhält.“
    Dann ging der Erste zurück zu Jack.
    „Ich sollte dir helfen?“
    „Letzten Monat hatte mir Mane ein Buch von übernatürlichen Phänomenen mitgebracht. Eigentlich bin ich ja kein Lesetyp, dachte ich zumindest. Ich fand es dann aber spannender als erwartet und nun ist Mane schuld, dass ich hier nach weiteren Büchern suche.“ Jack schaute hilflos zu Rati. „Ich habe jedoch etwas Probleme, mich hier zurechtzufinden, wenn ich ehrlich bin.“
    „Es gibt bei den gut fünftausend Büchern keine Sortierung“, erklärte Rati.
    „Wie, keine Sortierung? Wie soll ich da die Texte zu einem bestimmten Thema finden?“
    „Komm mit zum Terminal.“
    Der Erste aktivierte erneut den Bildschirm, an dem er gerade eben die Ausleihe Tars geprüft hatte.
    „Wir wollen Bücher zum Thema Übernatürliches suchen?“
    Jack nickte und der Captain erfasste den Suchbegriff.
    „Nun pass auf! Jedes Buch verfügt über eine Markierung und ist indiziert. So weiß man auf Tastendruck, wo es geblieben ist und welche Bücher fehlen.“ Rati bestätigte seine Sucheingabe, daraufhin blinkten an zahllosen Stellen kleine blaue Lämpchen in den Regalböden.
    „Und da finde ich nun passende Literatur?“, fragte Jack begeistert. „Das ist genial! Ich liebe deine Faszination für Technik.“ Jack marschierte los und studierte die Suchergebnisse.
    Der Erste freute sich. Anschließend stöberte er selbst einige Minuten, nahm ein neues Buch und setzte sich auf einen der Sessel zu Jack.
    „Und – hast du auch was Schönes gefunden?“, wollte Jack wissen.
    Kurzes Schmunzeln, dann lasen beide ein wenig.
    „Das lässt mir keine Ruhe“, raunte Rati, schlug sein Buch zu und stand auf. „Was hat Tar hier gewollt und warum gerade jetzt?“
    Jack blickte hoch. „Was willst du tun?“
    „Ich gehe in die Nav-Zentrale. Ich kann mich jetzt nicht mehr aufs Lesen konzentrieren.“
    „Ruf mich, wenn du Hilfe brauchst.“
    Nachdem Rati den Raum verlassen hatte, ergab sich ein ungewohntes Bild: Jack – alleine in der Bibliothek – versunken in sein neues Buch.
    Derweil befand sich Mane auf dem Weg zum Schwimmbad, um ein paar Runden im Pool zu entspannen. Leise schlichen ihre nackten Füße über den mit weichem Kunststoff belegten Boden. Sie trat vor die Tür zum Badebereich, leise aber schwungvoll schwangen die beiden Türelemente auseinander und gaben das schiffseigene Schwimmbad frei. Leichte Nuancen von Chlor und Lavendel lagen in der warmen, feuchten Luft und ließ sie sofort entspannen, noch bevor der erste Zeh das Wasser berührt hatte. Sie war nicht alleine, denn Nali und Vanti schwammen bereits im Wasser.
    Gemeinsam zogen die drei ihre Bahnen und genossen die Ruhe und Ungezwungenheit ihrer Freizeit. Als Mane und Vanti immer länger unter Wasser blieben, schwamm die Krankenschwester eine abschließende Runde und verließ das Becken. Vom Rand aus beobachtete sie, wie die beiden mit großer Leichtigkeit unter Wasser wetteiferten.
    In der gesamten Galaxie gab es nicht viele andere humanoide Lebensformen, die sich beim ausdauerndem Tauchen mit den Krontenianern messen konnten. Vanti und Mane konnten bis zu zehn Minuten die Luft anhalten, dann streckten sie die Köpfe aus dem Wasser und verspürten letztendlich nicht mehr Atemnot als ein gewöhnlicher Mensch nach dreißig Sekunden ohne Luft.
    Ihre Körper schlängelten sich durchs Wasser wie Aale und langsam entwickelte sich ein anmutiger Wassertanz. Nali hatte Freude, den Krontenianern beim Tauchen zuzuschauen. Irgendwann hielten die beiden sich

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