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Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Titel: Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erasmus Herold
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anders eingestellt als sie. Wo immer es Männer gab, hatte Jandin ein Thema, über das sie stundenlang reden konnte und woran sie Freude hatte.
    „Habt ihr neue Infos, wie es Richard geht?“, erkundigte sich Darmin, als sie kurz davor waren, die Frauen ein weiteres Mal zu überrunden.
    „Ich habe eben Nali getroffen. Sie sagt, ein Objekt konnten sie entfernen“, berichtete Marla.
    Sie liefen noch etliche Runden und ließen einige Male die Männer an sich vorbeiziehen. Am Ende ihrer Kräfte, setzten sich Jandin und Marla auf einen halbhohen Container und Fahris und Darmin gesellten sich zu ihnen. Die vier diskutierten über den kommenden Bogen mit all seinem Potential und seinen Gefahren. Sie grübelten, was Richard zugestoßen war und warum die Navigationszentrale da draußen im All Kontakt zu so wahnsinnig vielen kleinen Objekten gehabt hatte. Gegen halb zwölf löste die Gruppe sich auf. Jeder ging in seine Unterkunft, um sich frisch zu machen.
    Tom, Blade, Ina und Tihr hatten sich in der Kantine auf eine Runde trifallianischen Skat getroffen.
    „Zu dumm, wenn auch der Koch eine Auszeit bekommt“, moserte Tom.
    „Du wirst das schon schaffen“, stichelte Ina. „Streng dich an!“
    Tom suchte ein paar Gläser und eine Flasche Limettensaft.
    „Ich finde nichts zu knabbern“, seufze er.
    „Dann streng dich mehr an oder wir müssen heute fasten!“
    „Ich mag gerne diese runden Kräcker mit Dill. Komm mir nicht ohne an den Tisch zurück“, drohte Tihr und hatte damit die Lacher der beiden Frauen sicher.
    „Blade, hast du auch noch einen besonderen Wunsch?“, rief Tom von hinter der Theke.
    „Ja. Dass du jetzt endlich zu uns kommst, damit wir beginnen können.“
    Die vier hatten sich zu einer eingeschworenen Gruppe entwickelt. Sie spielten in der Freizeit oft zusammen in der Kantine jegliche Art von Gesellschaftsspielen aus den Welten der Menschen, Krontenianer und Trifallianer. Beim trifallianischen Skat spielten die drei von der Erde meistens gemeinsam gegen den Trifallianer. Das wirkte zwar ein wenig unfair, aber andernfalls hätten Tom, Blade und Ina gar keine Chance auf einen gelegentlichen Sieg gehabt.
    Wie die meisten seiner Rasse besaß Tihr eine üppige Statur. Im Vergleich zu anderen seiner Spezies hatte er besonders dunkle, fast braune Haut. Der Kopf der Trifallianer war im Durchschnitt zehn Prozent größer als der von Menschen. Dies wirkte sich auch auf das Gehirn aus, das nicht nur mehr Masse besaß, sondern viel intensiver genutzt wurde. Neben verblüffenden mathematischen Fähigkeiten gab es die Begabung, Gesehenes kartografisch speichern zu können. Viele Orte, die Tihr nur einmal in seinem Leben besucht hatte, vergaß er nie mehr. Noch nach zwanzig Jahren war er in der Lage, sich in Städten zurechtzufinden, in denen er als Kind einmal gewesen war. Doch Tihr ließ diese geistige Überlegenheit, die ein Trifallianer einfach auf Grund seiner Spezies besaß, nicht nach außen durchblicken. Er versuchte stets, sich zu integrieren und an seinen Kollegen zu orientieren. Dennoch nahm die Skat-Runde immer wieder gerne die Herausforderung an, sich mit Tihr zu messen.
    Rati hatte entschieden, selbst ein wenig abzuschalten und war auf dem Weg zur Bibliothek. Seine besondere Vorliebe galt Thrillern aller Art. Hauptsächlich mochte er die spannenden krelanischen Krimis, die ins Krontenianische übersetzt worden waren. Bei jedem Landgang versuchte die Crew auf den Märkten oder in den Geschäften einige weitere Exemplare aufzutreiben. Als Rati die Bibliothek betrat, war er nicht allein. Sein Dritter Führungsoffizier wie auch sein Frachtmeister stöberten ebenfalls in der großen Bücherauswahl.
    „Hallo Tar, hallo Jack.“
    „Hallo Rati. Ein wenig den Kopf frei bekommen?“
    „Genau. Allerdings bin ich verblüfft dich hier zu sehen. Jack und Bücher? Bei deinem letzten Besuch hast du das Buch zerrissen, anstatt es zu lesen.“
    „Lassen wir die Vergangenheit ruhen. Aber vielleicht kannst du mir mal helfen?“
    Der Captain ging zu Tar.
    „Jack, Entschuldigung. Ich brauche einen Moment!“ Dann wandte er sich an seinen Führungsoffizier. „Tar? Was machst du hier? Du bist eingeteilt zur Notbesetzung, du bist verantwortlich für diese Schicht!“ Der Captain wurde laut. „Verdammt Tar! Was soll das hier?“
    „Ich suchte nur schnell ein Buch über ...“ Tar steckte den gewählten Band in seine Jacke. „Fähnrich val’ Volleg ist zurzeit in der Nav-Zentrale. Ich mache nur einen Abstecher.“

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