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Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Titel: Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erasmus Herold
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steckte die Ärztin den ungebetenen Gast in eine gläserne Aufbewahrungsbox.
    „Das stelle ich besser unter ein mobiles Energieschutzschild.“
    Richard zeigte bereits erste Regungen, doch bevor weiteres Leben in der Stasiskammer erwachen konnte, schloss Elodie den Deckel und wählte erneut die Tiefschlaffunktion.
    „So, der geborgene Nanobot kann sein Gefängnis nicht verlassen und Richards Gesundheitszustand ist vorerst stabil. Zeit den Captain zu informieren.“
    Val’ men Porch reagierte nicht, auch nicht auf den Ruf an seinen mobilen Emitter und so tätigte Elodie einen schiffsweiten Rundruf.
    „Captain, hier spricht Elodie Huttner. Bitte kommen Sie auf die Krankenstation.“
    Keine zehn Minuten später betrat der Erste in Begleitung seines Co-Captains die Station. Elodie hatte in ihrem Büro gewartete. Aufmerksam beobachtete sie den isolierten Nanobot in seinem gläsernen Gefängnis. Langsam zeigte der Käfer erste Regungen, streckte seine Beinchen, ertastete den Boden und verließ zaghaft seinen Schlafplatz. Elodie sah auf, als die Offiziere eintraten.
    „Das ging ja schnell!“
    „Glückwunsch. Wie ich sehe, haben Sie den Ersten erfolgreich entfernt. Wie sehen Sie die Chancen, auch die verbleibenden sechs Objekte aus Richard zu operieren?“, fragte val’ tech Dahr. „Ich denke, Sie werden auf Körperstellen treffen, die schwieriger zugänglich sein werden.“
    „Da haben Sie recht“, entgegnete die Ärztin gelassen. „Ich erhoffe mir von diesem Nanobot weitere Aufschlüsse. Vielleicht zeigt uns der kleine Kerl, warum sie unseren Navigator angefallen haben und wie wir auf seine sechs verbliebenen Kollegen einwirken können.“
    Der Captain betrachtete gespannt das Erwachen des ersten Nanobots.
    „Erstaunlich. Expandieren Sie das mal!“
    Doktor Huttner nutzte einen Scanner über dem Energieschutzfeld und übertrug das Bild mehrfach vergrößert auf den Wandbildschirm. Interessiert verfolgten die drei den Naniten bei seinem Erkundungsgang in der Aufbewahrungsbox.
    „Ich habe mich nie groß mit Nanotechniken beschäftigt. Aber dieser Krabbler aus Metall, einer elektrischen Energiequelle, ein wenig organischer Materie und einer Handvoll Flüssigkeiten kommt Leben, wie wir es kennen, schon sehr nah“, dokumentierte Doktor Huttner das Gesehene fürs medizinische Protokoll.
    „Das ist wahr“, bestätigte der Erste. „Und auch ich kann mich einer gewissen Faszination nicht entziehen. Doch machen wir uns eines klar! Wenn es uns nicht gelingt alle aus Kallers zu entfernen, wird er durch diese Nanobots sterben. Dann dürfte unsere Begeisterung sehr schnell zu Ende sein.“
    Vanti übertrug die Aufnahme des Nanobots in die Datenbank. „Dieser hier gehört auf jeden Fall zu einer älteren Baureihe. Die aktuelle Technik hat bereits andere Wege beschritten.“
    „Ich erzählte Frau Huttner vorhin vom vermuteten Entwicklungsstand der Xality. Sollte sich die Miniaturisierung auf Sandkorngröße bewahrheiten, so ist dies hier quasi Elektroschrott.“
    „Okay – die Frage ist nur: Was machen diese sieben im Körper unseres Navigators und warum konnten wir da draußen um die dreihundert Kontakte messen? Warum sind die dort, woher kommen sie?“, fragte Vanti besorgt.
    Der Captain verfolgte einen anderen Ansatz. „Vielleicht ist die Frage gar nicht, woher sie kommen, sondern wer hat sie dort ausgesetzt und warum hat er das getan? Womöglich gibt es einen Grund, warum sich jemand von diesen Nanobots getrennt hat.“
    Der Captain hatte fürs Erste genug gesehen.
    „Frau Huttner, ich brauche Antworten! Sie sollten zusammen mit Junis Triage eine ausführliche Diagnose an diesem Nanobot durchführen. Beschaffen Sie uns Informationen. Zur Not nehmen Sie den Krabbler auseinander, doch alles unter größten Vorsichtsmaßnamen. Zu diesem Zeitpunkt können wir nicht abschätzen, welche weitere Gefahren von diesen Geschöpfen ausgehen.“ Während der Erste die Anweisung erteilte, beobachtete er argwöhnisch den mittlerweile munteren Miniroboter. Wie ein Käfer im Insektenglas eines Kindes marschierte der Nanobot die Wände und Ecken des Glasgefängnisses ab und versuchte das Energiefeld vor der Glaswand zu durchdringen.
    „Ich rufe Junis sofort her. Wenn es Antworten gibt, werden wir sie finden“, versprach Elodie.
    „Gut. Bis später.“
    Die beiden Captains verließen die Krankenstation, um die weiteren Vorbereitungen für den bevorstehenden Bogen zu beobachten. Elodie ging nach nebenan, um Richards Vitalwerte

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