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Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Titel: Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erasmus Herold
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drei kleine Ampullen, die in der Außentasche seiner Uniform verschwanden. ‚Und nun beeile dich!’, trieb er sich an, öffnete die Tür und rannte aus dem Quartier. Der Aufzug benötigte nur Sekunden, um nach unten zu fahren. Sogleich hechtete er den Gang entlang und erreichte das Tor von Frachtraum 17. Er betätigte den Türkontakt und die beiden Elemente des Schotts glitten auseinander. Tar entsicherte die Strahlenwaffe, nahm sie in Vorhalte und betrat das kleine Lager. Der erste Blick gab ihm Gewissheit: Er war nicht allein.
     
     
     

45. Gefahr auf sechs Beinen – 3 Stunden bis zum Bogen
     
    Die Ärztin konnte Junis’ die Bewunderung für das kleine Stück Technik in ihrer Transportbox an seinen Augen ablesen, als sich die beiden im Labor des Administrators trafen.
    „Hallo Junis. Dies ist der erste Nanobot, den wir aus Richard operiert habe.“
    „Hi! Der ist ja noch voll funktionsfähig.“ Junis staunte und tippte ans Glas.
    „Das ist er. Aber der Captain wartet auf Antworten! Er möchte wissen, woher der Roboter kommt, was seine Aufgabe sein könnte und warum hunderte davon draußen im All umhertreiben.“
    „Da bin ich nicht weniger interessiert.“
    Eine Zeit lang analysierten Junis und Elodie den Nanobot mit allen möglichen Verfahren, um etwas über Art und Herkunft zu erfahren.
    „Wir finden nicht mehr heraus, als wir bereits auf der Krankenstation ermittelt haben“, seufzte die Ärztin frustriert. „Deine Scanner bringen auch nicht mehr!“
    Junis schien frustriert. „Dann machen wir es eben auf die harte Tour!“
    Er fixierten den kleinen Krabbler mit einem Temporärkleber auf einer Arbeitsplatte aus gebürstetem Edelstahl. Jedes der sechs Beine bekam einen Tropfen des Klebstoffs und binnen Sekunden wurden die Gliedmaßen verankert. Der Administrator aktivierte ein Vergrößerungsfeld und die beiden betrachteten den filigran gebauten Eindringling in voller Größe.
    „Schau mal, der Nanobot besitzt ein programmiertes instinktives Verhalten. Er bemerkt, dass er sich in einer problematischen Situation befindet und versucht sich automatisch zu befreien.“
    „Du bist ja richtig fasziniert von dieser Technik“, erwiderte die Ärztin.
    „Das stimmt. Schau dir das Verhalten an – einfach genial! Ein Verhalten, wie wir es aus der Tierwelt kennen, wird hier perfekt simuliert und das von einem Ding, das zu ungefähr sechzig Prozent aus den verschiedensten Metalllegierungen besteht. Es ist ein Wunderwerk der Technik!“
    „Das kann ich nicht abstreiten. Der Captain erwähnte vorhin auf der Krankenstation, dass die Xality angeblich schon Nanobots in der Größe von Sandkörnern entwickelt hätten. Dagegen sind die hier doch recht groß.“
    Junis schaute sie an. „In Sandkorngröße? Das ist nicht schlecht! Ich könnte nicht mal so etwas hier konstruieren.“
    Er griff zum Laserskalpell. „Warum sind diese Nanobots dann so groß? Alte Technik oder etwas Besonderes? Lass uns reinschauen!“ Mit diesen Worten schaltete er das Skalpell an, um die oberste Deckschicht des Roboters abzutragen.
    „Sei vorsichtig! Wer weiß, was uns erwartet“, gab Elodie zu bedenken und wurde dafür mit einem missmutigen Blick von Junis abgestraft.
    Als der Nanobot die Hitze des Lasers bemerkte, fing er an, energisch zu zittern, und versuchte sich zu befreien. Die sechs Klebepunkte reichten nicht, um das Objekt festzuhalten. Elodie griff zum Temporärkleber und platzierte einen weiteren Klebepunkt direkt unter dem Metallkörper. Kurzerhand drückte Junis den Käfer mit der Rückseite des Skalpells nach unten und nach wenigen Sekunden gab es nicht mehr den geringsten Bewegungsspielraum.
    „Erstaunlich dieser Überlebensdrang. Warte, das muss ich unbedingt dokumentieren.“ Er begann die Videoaufzeichnung seines Arbeitsplatzes. „Ich werde nun die Deckschicht abschneiden und erhoffe mir, dadurch mit den Scannern einen Zugriff auf die Subroutinen zu erhalten. Da wir seine Programme mit den vorangegangenen Messungen nirgends aufspüren konnten, denke ich, die Roboter schützen diese entscheidenden und sensiblen Daten unter einer undurchdringlichen Schutzhaut.“
    „Das könnte gut sein. Wenn wir keine Programmroutinen finden, dürfte es schwierig werden, eine Aussage zur Herkunft, Aufgabe und Funktion zu machen.“
    Gespannt betrachtete Elodie, wie ihr Kollege mit filigraner Leichtigkeit einige Schnitte in die Deckschicht des Metallkäfers kerbte. Sie assistierte ihm und holte aus der Werkzeugablage eine

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