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Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Titel: Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erasmus Herold
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schleuderte mich die Druckwelle mit ihrer verbleibenden Kraft hinter den beiden her und drückte uns unter den großen Energiewandler an Backbord. Ich hörte ein lautes Knacken und sah Waschquet mit verdrehtem Arm dort liegen. Er stöhnte vor Schmerzen. Manatec lag daneben. Es schien, als würde er friedlich schlafen. Meine Kräfte und mein Bewusstsein begannen zu schwinden, alles um mich herum wurde schwarz. Irgendwann schlug ich meine Augen auf und lag auf der Trage auf dem Weg zur Krankenstation.“
    „Was war das jetzt für eine Geschichte?“, fragte Rati zweifelnd.
    Toms Blicke wechselten zwischen dem Captain und seinem Stellvertreter.
    „So wie gerade erzählt, habe ich die Situation vielleicht zwanzig Sekunden vor dem Störfall erlebt. Und während ich noch über diese Illusion nachdachte, brach die grünliche Flamme aus dem Antriebsaggregat.“
    „Ich denke vielmehr, ihre Wahrnehmung hat ihnen einen Streich gespielt und das Unterbewusstsein arbeitet noch immer an der Verarbeitung dieses Unfalls.“ Vanti nickte zustimmend zu dem, was Rati sagte.
    „Elodie hat auf der Krankenstation bestätigt, dass ich im Augenblick der Detonation bewusstlos wurde und dennoch konnte ich ihr von Waschquets verdrehtem Arm berichten. Fragen Sie sie!“
    „Wir werden das in deinem Interesse prüfen.“
    „Ich lag auf dieser Hoover-Trage und ich sah das Hindernis – einen Wäschesack – hinter der Ecke der Biegung. Ich hatte Nali gewarnt!“
    „Und dann?“
    „Dann sind wir vor den Sack gefahren. Ich hatte das Bild vor meinen Augen gesehen – real wie die Wirklichkeit.“
    „Kann auch ein Zufall gewesen sein“, überlegte Vanti.
    „Und woher wusste ich, wann Rati, Marla und Jack auf die Krankenstation kommen würden, um nach mir zu schauen. Ich hatte Elodie darauf hingewiesen, dass ihr kommt. Fragt sie danach!“
    „Ich kann mich entsinnen, wie überrascht Elodie und Nali geguckt haben, als wir durch die Tür traten“, bestätigte Rati, faltete seine Hände nachdenklich ineinander und stützte für einen Moment den Kopf darauf.
    „Die Ereignisse des heutigen Tages könnten ein guter Katalysator sein, der Dinge in Ihrem Kopf in Gang setzt, von denen wir jetzt glauben könnten, es wären Visionen. Vielleicht besitzen Sie aber auch eine besondere Gabe, von der bisher niemand wusste, und heute wurde ein virtueller Schalter umgelegt. Wir werden das, was sie uns gerade hier erzählt haben, auf keinen Fall einfach so abtun. Beobachten wir und schauen, ob weitere Wahrnehmungen bei Ihnen auftreten.“
    „Danke“
    Vanti übergab dem Captain die digitale Krankenakte.
    „Dies ist der endgültige Bericht von Frau Huttner. Unser Techniker ist nach ärztlichem Ermessen zumindest körperlich gesund. Die Schwitzfeuchtigkeit der Kühlsysteme hat keine Verätzungen bei Tom hinterlassen. Ich sage: zum Glück. Doch Huttner hat das hier noch einmal ausdrücklich vermerkt.“
    Rati studierte in Ruhe die Einträge der Krankenakte.
    „Freuen wir uns, dass es Ihnen so gut geht. Entspannen Sie sich und wir reden dann später noch mal. Bis dann.“ Damit beendete der Captain das Gespräch mit Tom.
    „Bis später“, entgegnete dieser, stand auf und verließ das Quartier des Captains.
    Dann drehte sich Rati zu seinem Freund.
    „Vanti, sieh zu, dass wir die ‚ Decision ‘ schnell wieder flott bekommen. Such dir ein paar Leute und checkt die unteren Antriebsmodule. Ich überprüfe die anderen Stationen unseres Schiffes.“
    Der Zweite stand auf und ging zur Tür.
    „Seid vorsichtig!“, rief Rati hinterher, doch Vanti hatte den Raum bereits verlassen und der Erste glaubte nicht, dass die Besorgnis noch von seinem Freund wahrgenommen wurde.
    Er setzte sich zurück an seinen Schreibtisch, griff das Kommunikationsmodul und rief Tar val’ Monec. Eine weitere Meinung zu den heutigen Vorfällen könnte nicht schaden. Doch der Führungsoffizier antwortete nicht. Ein schiffsweiter Rundruf brachte den gleichen Erfolg – keinen. Niemand hatte Tar seit der Detonation gesehen. Rati benutzte seinen Bildschirmarbeitsplatz und prüfte, ob die schiffsinternen Scanner ein Lebenszeichen in dessen Unterkunft entdecken konnten, doch das Quartier war leer. Er nahm den Kommunikator erneut zur Hand und rief Mane val’ Monee.
    „Haben Sie die Explosion unbeschadet überstanden?“
    „Danke Captain, in meiner Sektion herrscht ein ziemliches Chaos, aber mir geht es gut.“
    „Ich benötige ihre Unterstützung. Tar antwortet auf keinen meiner Rufe. Seit

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