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Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Titel: Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erasmus Herold
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Führungsoffizier augenscheinlich stark zugesetzt hatte.
    „Tar, was ist dir passiert?“, empfing Rate seinen krontenianischen Kollegen.
    „Ich war im Trainingsraum ..., habe einige Übungen ausprobiert ..., da hat irgendetwas das Schiff erschüttert. Ich muss das Bewusstsein verloren haben. Als ich zu mir kam, lag ich unter der großen Hantelbank. Es dauerte eine Ewigkeit, bis ich mich befreit hatte. Woher kam die Explosion? Was ist hier los?“
    Es machte den Eindruck, als habe Tar von dem gesamten Chaos an Bord nichts mitbekommen. Er wirkte geschwächt, obgleich seine Verletzungen eher oberflächlicher Natur waren. Richard verließ seinen Platz und kam, um zu helfen. Gemeinsam mit dem Captain stützte er Tar und sie brachten ihn zu einem Stuhl auf der linken Seite des Raums.
    „Mag! Rufen Sie Dr. Huttner“, wies Rati an.
    Die Zeit verging. Irgendwann betrat die Ärztin die Navigationszentrale, um nach dem Verletzten zu schauen, wie immer in zügigen Schritten.
    „Verzeihen Sie meine Verspätung. Ist gerade viel zu tun. Zum Glück gibt es jetzt nur noch Kleinigkeiten. Wir haben drei Armbrüche, einen ausgerenkten Halswirbel und eine angerissene Milz.“
    Sie kam auf Tar zu. „Und was haben wir hier?“
    Elodie betrachte den Verwundeten von beiden Seiten.
    „Das ist nicht weiter wild“, äußerte sie nach einem kurzen, fachkundigen Blick. Sie machte sich nicht einmal die Mühe den mobilen Vitalscanner zu nutzen. „Wie sind die Verletzungen an Ihrem Kopf entstanden? Haben Sie sich die Schnitte selbst zugefügt?“
    Elodie griff nach Tars Kopf und führte eine kreisende Bewegung aus. Der Führungsoffizier schaute hoch, kniff seine Augen zusammen und sein Blick wurde ernst. Dann biss er sich auf die Lippe, als wolle er sich selbst die Antwort verbieten.
    „Frau Huttner, was haben Sie da gerade gesagt?“, fuhr der Captain seine Ärztin an.
    „Schauen Sie sich die Stirn unseres Patienten an“, antworte Elodie gelassen. „Dort sehen Sie vier nach unten weisende Schnittspuren. Zwei zeigen einen Verlauf Richtung rechter und die beiden anderen einen Verlauf zur linken Wange. Der Einstichpunkt ist eindeutig am oberen Stirnansatz erkennbar. Hätte ein Objekt den Kopf getroffen, würden alle Schnitte in die gleiche Richtung zielen. Dieser Verlauf ist jedoch passgenau zu einer selbstzugefügten ...“
    Mit dieser Aussage Elodies entschied Tar doch Stellung zu beziehen und sich zu rechtfertigen.
    „Frau Huttner, das ist eine ungeheuerliche Anschuldigung. Ich lag niedergeschlagen unter der Hantelbank des Trainingsraums. Ob die Spuren an meiner Stirn zu Ihrer Wahrnehmung passen oder nicht, checken Sie den Raum und sichern Sie vor Ort die Spuren, bevor Sie mich hier vorm Captain einer Inszenierung beschuldigen.“ Tar geriet nun in Rage und seine Gesichtsfarbe veränderte sich.
    „Tar, niemand wird dich hier beschuldigen. Lass dich versorgen!“, beruhigte der Captain ihn.
    Elodie entnahm ihrem medizinischen Koffer vier Pflaster und fixierte diese über den Schnittwunden am Kopf. Tar war nicht bereit, weitere Hilfe anzunehmen.
    „Ich gehe jetzt in mein Quartier. Lasst mich einfach in Ruhe!“, schimpfte er.
    „Entspann dich. Wir zwei treffen uns morgen früh und reden.“
    Tar erhob sich, wünschte Rati, und nur diesem, einen guten Tag und verschwand im Aufzug.
    „Frau Doktor Huttner“, begann der Captain einen Satz, ohne genau zu wissen, wie er ihn nun beenden sollte. Er wollte niemanden, den er schätzte, vor den Kopf stoßen. Zweifelsohne gehörte Elodie zu den qualifiziertesten Crewmitgliedern, die in seinem Dienst standen. Auf der anderen Seite hatten er und Tar in den Jahren einiges gemeinsam erlebt und Rati fühlte sich ihm ebenso verbunden.
    „Ich werde den Trainingsraum untersuchen, dann können wir reden, Captain“, nahm die Ärztin ihrem Gegenüber das Gespräch aus der Hand, dieser schien darüber nicht böse zu sein.
    „Machen Sie es so. Schauen Sie, ob sich dort Blut von Tar befindet. An welchen Geräten und in welchen Mengen? Erklären Sie mir später, ob die Geräte wirklich diese Schnittwunden verursachen konnten oder, wenn nicht, warum es unmöglich erscheint. Danke.“
    Elodie verließ die Station und Rati machte sich daran zu schauen, wie weit die Arbeiten im Maschinenraum voranschritten.
     
     

55. Zeit für Abschied – 226 Tage bis zum Bogen
     
    Die Arbeiten an den zerstörten Zusatzmodulen der Antriebseinheit hatten eine Stunde länger gedauert als erwartet, doch Fahris und Blade

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