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Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Titel: Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erasmus Herold
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haben den Unfall nicht überlebt.“
    „Seltsam“, entgegnete Tom verstört. „Ich war mir sicher, ich hätte Waschquet unter dem Druckzylinder liegen sehen. Abgesehen von einem verdrehten Arm wirkte er gesund und wohlbehalten.“
    Tom schwieg und senkte den Kopf.
    Elodie kam um den Behandlungstisch.
    „Wie konntest du Waschquets Arm sehen? Du warst seit der Explosion bewusstlos!“
    „Wirklich?“
    Falten erschienen auf Elodies Stirn. „Lass uns die orangefarbene Substanz genauer prüfen.“
    Mit wenigen Eingaben schaltete sie durch die verschiedenen Visualisierungen des Körperscanners. Bei der sechsten Darstellung, der Analyse körperfremder Bestandteile, brach sie ab.
    „Nali – pass auf! Wir sollten keinesfalls mit der Flüssigkeit auf Toms Körper in Kontakt kommen! Das ist Schwitzfeuchtigkeit aus den Kühlsystemen des modulierten Plasmas. Die Wirkung ist toxisch!“
    Die Krankenschwester wich zurück. Der Ärmel ihres Oberteils zeigte leichte Spuren von Orange.
    „Ich bin bereits mit Tom in Kontakt gekommen, die Substanz scheint aber nur oberflächlich auf dem Stoff zu kleben.“ Mit größter Achtsamkeit zog sie ihren Pulli über den Kopf, nahm das Kleidungsstück zusammen und gab es in eine Entsorgungsluke. Als Nali sich zurückdrehte, bemerkte sie, wie sich Toms Blicke an dem knappen Stoff um ihren Busen verfingen. Die junge Schwester nahm es locker und lächelte. Danach verschwand ihr Oberkörper in einem klassisch weißen Schwesternkittel. Tom war verlegen und schaute zu Elodie.
    „Kannst du gehen? Wir müssen dich unbedingt desinfizieren.“
    Nali öffnete die Tür zu dem kleinen, duscheartigen Raum, bestimmte eine Prozedur für den Säuberungslauf und zusätzlich für die Entsorgung der anfallenden Reststoffe. Derweil stieg Tom vom Behandlungstisch und humpelte zur Desinfektionskammer.
    „In der Kammer fünf Minuten durchspülen lassen. Dabei sämtliche Kleidung ausziehen und in den Entsorgungsschacht geben. Unterstütze den Reinigungsprozess bitte mit deinen Händen. Nicht die Haare, die Fingernägel, Ohren und ähnliches vergessen. Die Reste des modulierten Plasmas müssen unbedingt vom Körper, sonst werden sie dich in den nächsten Tagen gesundheitlich schwer schädigen.“
    „Na, du weißt einem Mut zu machen.“ Mit diesen Worten verschwand Tom hinter der Tür aus Glas.
    Ungeniert beobachteten die beiden Frauen durch den gläsernen Zugang, wie Tom die beschmutzte Kleidung ablegte und in den Entsorger gab. Die schwarzen Haare begannen zu glänzen, als die Desinfektionslösung die orangenen Flecken entfernte. Toms braunen Augen schauten gelegentlich durch die Scheibe nach draußen, als wollten sie fragen, ob er alles richtig mache. Tom genoss die zweite Stufe der Säuberung. Er bemerkte, wie er wieder zu Kräften kam und seine Müdigkeit verschwand. Warmes Wasser sprühte aus unzähligen Richtungen und erfrischte den entkleideten Techniker wie ein warmer Sommerregen. Dann endete der Reinigungsvorgang und ein Luftstrom voll kleiner Partikel trocknete den gesamten Körper im Nachgang. Als er die Tür aufstieß und nackt heraus trat, stockten Elodie und Nali und genossen den kurzen Anblick, bis Tom einen weißen Bademantel übergeworfen hatte.
    „Dann sind wir jetzt quitt?!“, bemerkte Tom und lächelte Nali an und sie erwiderte es.
    „Leg dich bitte noch einmal unter den Körperscanner“, bat Elodie. „Ich will in einem weiteren Scan ermitteln, inwieweit das modulierte Plasma bereits deinen Körper geschädigt hat.“
    Tom legte sich bereitwillig auf den Tisch, sofort kam er wieder hoch.
    „Die anderen kommen.“
    Die Tür der Krankenstation fuhr zur Seite und Rati, Marla und Jack traten ein. Sie hatten sich in der Zwischenzeit um eine würdige Aufbewahrung der beiden toten Kollegen gekümmert. Jetzt waren sie gekommen, um sich nach Toms Zustand zu erkundigen. In diesem Moment auszumachen, wer überraschter schaute, schien unmöglich.
    „Dir geht es gut!“, rief Marla freudig aus. „Wie konntest du den Unfall so unbeschadet überstehen?“
    Tom zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht, wahrscheinlich war es einfach Glück.“
    Elodie stand mit offenem Mund da.
    „Tom, woher weißt du das alles?“ fragte sie besorgt. „Wie dem auch sei, ich bin mit meinen Untersuchungen durch. Abgesehen von deinem sonderbaren Verhalten, das ich aus medizinischer Sicht nicht erklären kann, scheint es dir gut zu gehen. Von mir aus kannst du die Krankenstation verlassen.“
    Sie schaltete den

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