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Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Titel: Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erasmus Herold
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Stück Erdreich. Er keuchte, an den Armen brannten Schnittwunden, der Kopf schmerzte, er war halb betäubt. Fahris brauchte eine Pause, um die Situation zu verarbeiten.
    ‚Ich bin allein!’ Um ihn herum war der Untergrund aufgerissen. Dann verlor er sein Bewusstsein.
    Fahris hatte keine Ahnung, wie lange er ohnmächtig gewesen war. ‚Wo sind die anderen? Bin ich der einzige Überlebende?’ Noch immer schmerzte sein Kopf, doch er lebte und das war das Wichtigste. Leicht benommen blickte er im Kreis. Das Landstück um ihn herum war von unzählige Gräben und tiefen Schluchten übersäht. Der glühende Lavastrom hatte ihn jedoch verschont. Die natürliche Veränderung des Terrains hatte das Magma in andere Richtungen abgeleitet. Vorsichtig richtete er sich auf.
    „Hallllloooo?“, rief Fahris so laut er konnte. „Kann mich jemand hören?“
    „Hier ... unten ...“ Die Stimme war leise, klang schwach und kam aus einer der Spalten. Vorsichtig taste Fahris sich an den Abgrund. Einer der beiden Spensaner war auf dem Rand eines Vorsprungs, gut zehn Meter unter der Erdöffnung, aufgeschlagen. Die anderen drei Teilnehmer konnte er nirgends entdecken. Zudem fehlte ihm der Mut über die Gräben zu springen, um weiter hinten zu suchen.
    „Kannst du dich bewegen?“, rief Fahris dem Spensaner zu.
    „Ich denke, beide Beine sind gebrochen, zudem ist meine Hand verdreht. Nein – aus diesem Loch werde ich mich nicht befreien können.“
    „Ich bin gleich zurück!“
    Fahris sammelte einige Schlingpflanzenstücke und kletterte, gesichert an dem geflochtenen Seil, in die Tiefe. Der Abstieg verlief problemlos. Er band sich den Verwundeten auf den Rücken und kletterte unter größten Anstrengungen zurück. Sie lagen eine Zeit lang nebeneinander am Boden, der eine keuchend vor Erschöpfung, der andere schnaubend vor Schmerzen.
    „Warum ... Warum hast du mich aus dem Loch gerettet, Trifallianer?“
    „Du brauchtest meine Hilfe!“. Fahris drehte sich zu dem Spensaner hin und ihre Blicke trafen sich.
    „Vor einem Tag haben wir uns noch geschlagen.“ Er überlegte kurz. „Danke! Meine Freunde nennen mich Klerrtechtek. Nenne auch du mich ab heute so!“
    „Das mache ich ... Klerrtechtek.“
    Sie verschnauften noch ein wenig, dann schleppte Fahris den Spensaner in vielen kleinen Etappen bis ins Tal. Es dämmerte bereits, als sie das Basislager erreichten. Allerdings hatte der Ausbruch des Vulkans auch im Tal ein Bild der Verwüstung und Zerstörung hinterlassen. Große Teile des Raumgleiters lagen abgesplittert und von Gesteinsbrocken zerschlagen, in einem Umfeld von zweihundert Metern. Die Versorgungsmodule hatten mehrere direkte Treffer erhalten und eine weitere Nutzung kam nicht in Betracht.
    „Was nun? Sieht nicht gut aus!“, fluchte Klerrtechtek.
    „Ich denke unsere Rückflugtickets sind gerade verfallen“, erwiderte Fahris. Er legte den Spensaner ab und prüfte sein Organizer-Pad. „Scheint noch zu funktionieren. Dann kann ich wenigstens die medizinische Datenbank zur spensanischen Anatomie abfragen, um deine Schmerzen zu lindern.“ Fahris schoss ein Foto von den Resten des Lagers.
    „Hey – mach ein Foto von mir. Wenn wir das hier überleben, hast du eine Erinnerung.“
    Fahris musste lachen.
    20:59. Zwei Überlebende. Ein Spensaner, ein Trifallianer. Unser Raumgleiter ist zerstört. Wir suchen nach Rettung.
    Im Anschluss errichtete er im verbleibenden Teil des Raumgleiters ein Notlager und versorgte Klerrtechtek aus dem Medikamentenset, so gut es sein Wissen ermöglichte.
    „Das Notsignal funktioniert. Ich habe ein wenig gebraucht, um mich in den Resten des Schiffes zurecht zu finden. Hoffen wir nun, dass es jemand empfängt.“
    „Und, dass jemand Kurs auf das Nastara System setzt.“
    Zwischen Klerrtechtek und Fahris entwickelte sich Freundschaft, wenngleich ihre sprachliche Barriere die Kommunikation erschwerte. Klerrtechteks Wortschatz umfasste nur die Grundformen in Valatar, schon gar kein Trifallianisch, und genauso wenig vermochte Fahris die rassetypischen Klicklaute des Spensaners zu verstehen. Der Notproviant an Bord half die Wartezeit zu überleben.
    Wie durch ein Wunder tauchte ein Schiff bereits nach sechs weiteren Tagen in den Orbit von Siberius ein, um die beiden zu retten und auf einer Raumstation des benachbarten Systems abzusetzen.
    „Mein Freund. Wir haben es geschafft! Mein Leben lag in deinen Händen.“
    „Ich habe getan, was auch du getan hättest“, entgegnete Fahris.
    „Nein –

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