Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)
wahrscheinlich nicht.“ Klerrtechtek schluckte. „Vielleicht werde ich meine Schuld eines Tages begleichen können.“
„Werde erst einmal gesund.“
Fahris erfasste seinen letzten Eintrag ins Reisetagebuch.
14:23. Gerettet.
Die medizinische Abteilung der Raumstation kurierte Klerrtechtek in nur wenigen Tagen. Dann verschwand er überraschenderweise ohne ein Wort des Abschieds. Ein spensanisches Bergungsschiff hatte angedockt und den neu gewonnen Freund an Bord genommen. Das war das Einzige, was Fahris nachträglich hatte herausfinden können. Eine Woche später belieferte ein Transportschiff namens „ Beautiful Decision “ die Station. Fahris heuerte an und wurde an jenem Tag ein Mitglied der Crew. Der Trifallianer hatte es immer bedauert, Klerrtechtek so bald nach ihrer gemeinsamen Rettung aus den Augen verloren zu haben.
16. Der Umbau beginnt – 2 Tage bis zum Bogen
Jack schimpfte wie ein Rohrspatz, als er hoch oben zwischen die Teleskopstangen des zusammengefalteten Sonnensegel und der geschlossenen Irisöffnung kletterte. Er wollte einen ersten Eindruck von seinem neuen Arbeitsplatz gewinnen. Der Raum, in dem das Segel gelagert wurde, war an einigen Stellen sehr begrenzt. Mehrmals hatte er sich den Kopf gestoßen und die Dunkelheit verflucht. Obwohl der Segellagerraum gigantische Maße aufwies und sich die Außenöffnung über sieben Decks des Raumschiffs erstreckte, fand die gesamte Konstruktion nur mehrfach gefaltet im Inneren Platz. Verdreckt und nicht gerade bester Laune kehrte der Frachtmeister zur Zugangsschleuse zurück.
„Wie groß dieser Bereich ist“, staunte Fähnrich Mag val’ Volleg.
„Ein ausgefahrenes Segel mit vierhundertfünfzig Metern Durchmesser fordert seinen Raum.“ Jack rieb sich noch immer den Kopf. „Du wirst staunen, wie gigantisch das Segel ist, wenn es später im Weltall entfaltet wird.“ Jack mochte den jungen Krontenianer. Seitdem Vanti val’ tech Dahr seinen Neffen mit an Bord gebracht hatte, waren Jack und Mag gut miteinander ausgekommen.
„Direkt hinter der Luke ist das All?“
„Ja, mein Junge. Die Irisöffnung ist die einzige Trennung zwischen uns und dem Vakuum.“
„Jack, könnten wir die Arbeiten nicht leichter von draußen erledigen?“
„Es wäre ein großer Aufwand das gesamte Material, zudem das Werkzeug dahin zu transportieren. Deshalb halte ich eine Montage der geplanten sieben Anschlussstücke bei ausgefaltetem Segel für aussichtslos.“
„Also schlängeln wir uns durch die ganzen Teleskopstangen?“
„Und bringen unser Material nach da oben, genau. Durch diese Schleuse haben wir einen guten Zugang, den Rest müssen wir klettern.“
Inzwischen trafen die anderen Mitglieder der Gruppe auf der Zwischenebene ein.
Norman beugte sich über die Balustrade und fühlte das Material des Segels. „Erstaunlich, wie hart das Material ist.“
„Glaubt du wirklich, es wäre weich?“, entgegnete Jack.
„Ich hätte gedacht, es wäre weicher“, gab Norman, der sich freiwillig für die Umbaumaßnahme gemeldet hatte, verlegen zu.
„Die Sonnensegel bestehen aus festen, wenn auch biegsamen, Titan-Polymer-Verbindungen. Die kannst du nicht einfach einreißen oder zerschneiden. Für die Löcher benötigen wir Schneidbrenner.“
Jack versammelte die kleine Gruppe um sich.
„Diese gesamte Konstruktion funktioniert automatisch. Zuerst fährt das Gestänge aus, dann entfaltete sich das Segel seitlich des Schiffs und arretiert letztendlich in seiner typischen dreieckigen Deltaform. In diesem Zustand werden wir das ausströmende Methan fischen. Um es in den Frachtraum 1 abzuleiten, müssen wir das Segel in seinem Zentrum mit Löchern versehen, dort die sieben Muffen einbringen und im weiteren Verlauf daran die Schlauchstücke anflanschen.“
„Befestigen wir auch schon die Schläuche?“, wollte Norman wissen.
„Ich denke nicht, denn es besteht die Gefahr, dass sie sich beim Entfalten in den Teleskopstangen verfangen könnten.“
„Okay – fangen wir an.“ Jack schlug die Hände zusammen. „Norman und Vallach, ihr besorgt das Werkzeug und das Material aus Lagerraum 8. Amulya und Dennet, ihr beiden holt die Strahler zum Ausleuchten der Irisöffnung. Wir brauchen viel Licht da oben. Fragt meinen Kopf!“
„Hey Jack, hast heute ja richtig gute Laune.“
„Und du Mag, willst du das jetzt ändern?“
Alle lachten. Dann verschwanden die vier Kollegen durch die Zugangsschleuse und Frachtmeister Jack, Fähnrich Mag val’ Volleg und
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