Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)
Wie genau wird das ablaufen und welche Kräfte werden bei diesem Prozess freigesetzt?“
„Das ist interessant, dass du dich dazu meldest.“ Der Erste betrachtete jeden einzelnen seiner Offiziere, legte anschließend seine Hände in den Schoß und ließ ein wenig Zeit verstreichen. „Ganz ehrlich? Nach meinen Informationen ist Frau Santiago die einzige, die sich zumindest im Rahmen ihres Studiums mit dem Phänomen beschäftigt hat. Was aber auffällt ist, dass seit gestern eine sehr große Anzahl Crewmitglieder das Datenbanksystem nach Informationen zum Verlauf solcher Bogen abgefragt hat. In der Realität erlebt hat so etwas wahrscheinlich noch niemand von uns.“
Niemand widersprach ihm.
„Nun denn, legen wir los. Morgen früh zur gleichen Zeit, tägliche Analysebesprechung hier in diesem Raum. Ach ja und Frau Santiago wird dann im Anschluss die Vorgänge bei der Entstehung eines Bogens erläutern und aufzeigen, wann und wie es zu dem Methanausstoß kommen wird. Ich wünsche Ihnen allen viel Erfolg.“ Mit diesen Worten beendete der Captain die Besprechung.
‚Ich werde morgen früh die Vorgänge bei der Entstehung des Bogens erklären?‘, dachte Marla, als sie später aus dem Besprechungsraum ging. Sie war stolz und doch ein wenig verunsichert. Der Captain hatte zuvor nicht mit ihr gesprochen. Er erwartete dies einfach. ‚Nun gut. Ich werde ihm zeigen, dass auf mich zu jedem Zeitpunkt Verlass ist, und dass ich meine Arbeit verstehe.’
15. Abenteuer auf Siberius – 554 Tage bis zum Bogen
„Beeilung Leute! Wir wollen endlich los!“ Fahris Vera Bandit war bereit. Seit Wochen hatte er sich auf diese Tour vorbereitet. Ein großer, braun-beiger Stein bot sich ihm als Sitzgelegenheit und während die anderen Teilnehmer ihr letztes Gepäck aus dem Raumgleiter trugen, nutze er das Klima Siberius’, um ein paar kräftige Züge durchzuatmen. Fahris entnahm seiner Brusttasche ein Organizer-Pad, fotografierte die Bergkämme mit den teilweise schroffen Felsabhängen, vor denen ihr kleines Schiff gelandet war. Nach einer Serie von Bildern wählte er das Reisetagebuch, um den Auftakt der Klettertour zu dokumentieren.
10:34. Wir sind angekommen. In den nächsten Tagen erwarten uns 4235 Meter Höhenunterschied.
„Hey Trifallianer, was machst du da?“
Fahris betrachtete die Gruppe. Mit ihm stiegen zwei weitere Trifallianer, ein Mensch und zwei Spensaner auf. Der Anführer, ein Veganer, machte einen kompetenten Eindruck. Seine Leistungsfähigkeit würde er auf diesem Kletterausflug beweisen müssen.
„Was du da machst?“, fragte einer der Spensaner ein zweites Mal in gebrochenem Valatar.
„Er hält unser Reise in Bild und Text fest – siehst du doch!“, antwortete der größte Trifallianer.
„Ich will nicht fotografiert werden!“
„Keine Sorge, ihr Spensaner seit sowieso zu hässlich, um euch auf Bildern festzuhalten.“
Der Spensaner schnaufte verächtlich.
„Aber, aber. Ihr werdet eure Kräfte schon bald einsetzen können“, beruhigte der Veganer seine Teilnehmer. „Mein Name ist übrigens Regalt Anauvi, nennt mich einfach Regi.“
„Hallo Regi“, antwortete die Gruppe wie aus einem Mund. Nach und nach stellten sich alle kurz vor.
„Ihr habt euch zur Besteigung einer dieser drei Viertausender angemeldet. Wir befinden uns hier im wenig frequentierten Nastara System. Der Planet Siberius blieb unbewohnt, da er rohstofftechnisch total uninteressant ist. Vielleicht treffen wir zwischendurch auf eine andere Klettergruppe, doch das passiert selten.“
„Wir sind ganz alleine auf dem Planeten?“ Seit ihrem Abflug schien sich der Mensch zwischen den Trifallianern und Spensanern nicht ganz wohl zu fühlen und schon mehrmals hatte er Fragen bezüglich ihrer Sicherheit gestellt.
„Lloyd, warum machst du so eine Extremtour? Wäre ein Urlaub an den Meeresbuchten von Cauvi nicht die bessere Wahl für dich gewesen?“, fragte der größere Spensaner.
„Keine Sorge. Der Raumgleiter verfügt über Kommunikatoren, Subraumfunk und Notsignal. An Bord haben wir Wasseraufbereitung und Vorräte für einen Monat, dazu ein medizinisches Notfallpaket und Reserverausrüstung für alle. Mein Unternehmen ist sehr darauf bedacht, alle sicher nach Hause zu bringen. Unser Ruf steht bei jeder Tour auf dem Spiel.“
‚Für den Preis sollte uns auch etwas geboten werden’, dachte Fahris. „Wir sollten nun das Basislager errichten.“
„Fahris, Sie treffen ins Schwarze. In einer halben Stunde ist
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