Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)
fantastisch“, bestätigte Fahris.
„Und es gibt Fleisch“, strahlte Jack.
Gierig stürzte sich die kleine Mannschaft auf die beiden Tische.
„Woher hast du denn diese Möbel besorgt?“, fragte Norman.
Darmin hob eines der Tischtücher an.
„Das sind zwei Hoover-Tragen von der Krankenstation. Habe ich mir ausgeliehen, mit Tischtüchern bedeckt und darauf die verschiedenen Gerichte aufgebaut.“
„Genial einfach.“ Norman nahm ein letztes Stück Obst, dann trieb Jack wieder alle an. „So Leute, es geht weiter! Fahris und ich schneiden nun die Öffnungen ins Segel. Zwei Personen müssen die Ständerleuchten halten und unseren Arbeitsradius ausleuchten. Die anderen beginnen damit, die Schlauchstücke im Korridor auszulegen. Ihr könnt die gesamte Strecke von der Außenluke bis zum Frachtraum 1 vorbereiten. Und das mir keiner trödelt!“
„Das mir keiner trödelt“, äffte Norman den Frachtmeister nach. Offensichtlich zu laut.
„Norman! Herkommen und zwar sofort!“, schrie Jack.
„Was’n los?“
„Wir stehen hier unter immensem Druck. Wenn du dich nicht beteiligen willst, hau ab und melde dich beim Captain.“
„Nein.“
„Nein – was?“
„Nein Jack, ich will mich einbringen. Es tut mir leid“, entschuldigte sich Norman.
„Ich sage dir ...“, fauchte der Frachtmeister. „Du! Du wirst mir verantwortlich sein für die Qualität, mit der ihr die Schlauchstücke durchs Schiff legt. Ist das klar?“
„Ja, es ist klar.“ Norman schmiss den Rest seines Obstes in die Ecke und entschwand durch die Schleuse.
Keiner der anderen sagte etwas.
„Sei nicht so streng mit ihm“, beruhigte Fahris.
„Das musste sein“, rechtfertigte Jack sich.
„Wie wahr.“
Als Gibson und Fahris nach oben geklettert kamen, strahlten die Lampen bereits und Mag und sein Kollege gaben alles daran einen hellen und gut ausgeleuchteten Arbeitsplatz für die beiden Offiziere zu schaffen. Mühsam schnitten sie die Titan-Polymer-Verbindung des Schirms mit dem Brenner ein und schafften so sieben Öffnungen in der Nähe der Sonnensegelmitte. Ein bestialischer Gestank, durch das verbrennende Polymer, erfüllte den Raum.
Unerwartet tauchte der Dritte Führungsoffizier Tar val’ Monec an der Irisöffnung auf und bot seine Dienste an.
„Wie kommt ihr voran? Kann ich euch helfen?“
„Fahris kann eine Pause gebrauchen und ich hätte auch nichts gegen eine kleine Auszeit.“
Tar kletterte über die Teleskopstangen, und obwohl ihm der Gestank stark zusetzte, schien er sich zu überwinden. Eigenhändig reinigte er jedes einzelne Anschlussstück und montierte diese anschließend in den eingeschnittenen Durchlässen. Gibson wunderte sich sehr über den persönlichen Einsatz des Krontenianers.
„Tar, pass auf, dass die Muffen im rechten Winkel in der Öffnung hängen. Sonst reißt uns hinterher eine Schweißnaht.“
Der Dritte nickte, befolgte Jacks Hinweise und justierte die Position zweier Muffen nach.
„Und kann es sein, dass die vierte Muffe noch ölig ist?“, monierte Jack. „Wenn wir schon die ersten Arbeiten versauen, werden die folgenden Tätigkeiten von vornherein sinnlos.“
Tar schaute erneut zum Frachtmeister hoch. „Übertreib es nicht, Jack!“, raunzte er zurück und wischte folgsam über die besagte Muffe. Jack zündete den Brenner, verdunkelte seine digitale Brille und begann mit dem Verschweißen. Die Titan-Polymer-Schicht verschmolz mühelos mit den gut gereinigten Muffen und Fahris prüfte mit einem mobilen Scanner die Dichtigkeit der Schweißstellen.
„Wo ist Tar denn hin?“, fragte Jack, nachdem er die Flamme abgeschaltet hatte.
„Ihm war es wohl zu hell oder zu heiß“, grinste Fahris.
Gegen 20:00 Uhr klingelte der Frachtmeister am Sensorfeld der Kapitänsunterkunft. Grünes Licht signalisierte die Freigabe und die Tür glitt zur Seite. Rati val’ men Porch wartete gespannt auf Jacks Bericht.
„Nimm Platz und erzähle mir von eurem Umbau.“
Jack wählte den ersten Stuhl vor dem Schreibtisch. „Ich bin soweit zufrieden. Die Montage im Segelraum brauchte seine Zeit, aber lief problemlos. Vorher das Werkzeug in dem engen Wartungsmodul nach oben zu bringen, war heftig, aber das Team hat gut gearbeitet.“
„Jack, alter Freund“, begann Rati. „Wie lange kennen wir uns nun schon?“
„Fast fünfzehn Jahre.“
„Und wir haben viel in der zurückliegenden Zeit erlebt.“
„Richtig. Anfangs haben wir beide noch unter dem Kommando anderer Captains unseren Dienst getan“,
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